Hotel Galactic
hergekommen, um eine große Abschiedsszene zu machen«, sagte er.
Sie deutete auf ihr Gepäck.
»Sieht das danach aus?« fragte sie.
»Was … was hast du vor?« fragte er verwirrt.
»Ich verlasse Cradi«, sagte sie. »Was soll ich sonst tun? Grant wird mich nicht in Ruhe lassen, wenn ich hierbleibe.«
»Hast du ein bestimmtes Ziel?«
»Die Erde«, sagte sie.
»Dann werden wir während des Fluges zusammen sein«, sagte er.
»Nein«, widersprach sie. »Ich fliege im Ersten Deck. Soviel war ich Grant noch wert.«
Flachsbarth hatte das Gefühl, als hätte sie sich verändert, aber er konnte nicht sagen, warum das so war. Wahrscheinlich lag es an ihm. Er half ihr, das Gepäck in das Kontrollgebäude zu tragen. Ein Cradianer, der kaum einen Blick auf ihre Karten warf, fertigte sie ab.
Flachsbarth suchte verzweifelt nach einem Thema, aber es gab nichts, worüber er mit Celia hätte sprechen können. Gemeinsam traten sie auf das hitzeschwangere Landefeld hinaus, wo sie ein Besatzungsmitglied der Silverbridge erwartete.
»Haben Sie Verständnis dafür, wenn ich alle Kontrollen noch einmal durchführen muß«, sagte der Mann nervös. »Aber auf diese cradianischen Faulenzer kann man sich nicht verlassen. Stellen Sie das Gepäck bitte drüben auf die Waage.«
»Wirst du jemals hierher zurückkehren?« fragte Flachsbarth Celia.
»Nein«, sagte sie. »Und du?«
Er schüttelte den Kopf, und sie begann zu lachen.
»Adam und Eva«, sagte sie. »Vertrieben aus dem Paradies.«
»Es ist alles in Ordnung«, sagte der Raumfahrer und gab ihnen ihre Papiere zurück. »Sie können jetzt Ihre Kabinen im Schiff einnehmen. Bitte denken Sie daran, daß sich Passagiere des Ersten und Dritten Decks während des Fluges nicht sehen können.«
Er ging davon.
»Ein höflicher Mensch«, bemerkte Celia.
Sie küßten sich.
»Wir werden uns nicht wiedersehen«, sagte Celia, als sie sich voneinander lösten. »Was wirst du tun, wenn du wieder auf der Erde bist?«
»Auf mich wartet ein Restaurant am Rande des Raumhafens von Quibir«, sagte Flachsbarth. »Außerdem kann es sein, daß mein verdorbener Sohn mich braucht.«
»Ich weiß noch nicht, was ich tue, wenn ich wieder auf der Erde bin«, sagte sie nachdenklich. »Ich werde mir viel Zeit lassen, bevor ich mich entscheide.«
»Ich erinnere mich an einen Trinkspruch von dir«, sagte Flachsbarth. »Du hast ihn gebraucht, als wir uns im Haus des Konsuls trafen. Kannst du ihn noch einmal für mich wiederholen?«
»Gewiß«, sagte sie. »Ich trank auf alle, die vergeblich nach dem Glück suchen und trotzdem nicht aufgeben.«
»Das gefällt mir«, sagte Flachsbarth, während sie die Gangway hinaufstiegen. »Wirklich, das gefällt mir außerordentlich gut.«
ENDE
Im nächsten »TERRA«-Taschenbuch erscheint:
Das Geheimnis der Mondsänger
von Andre Norton
Sie besitzt die magische Kraft der Verwandlung – und sie wagt ihr Leben, um einen fremden Raumfahrer zu retten.
Der neueste Roman der berühmten amerikanischen SF- und Fantasy-Autorin.
Terra-Taschenbuch Nr. 166 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel. Preis DM 2.40
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