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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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meinte der Fahrer gelassen.
    Vor einer Kurve hielt er an und sprang hinaus.
    »Was ist los?« erkundigte sich Flachsbarth. »Warum fahren wir nicht weiter?«
    Der Eingeborene antwortete nicht, sondern zog seine Kleider aus. Ohne sich um Flachsbarth zu kümmern, watete er in den See hinaus. Flachsbarth sah ihn davonschwimmen. Er warf einen Blick auf die Uhr. Sicher wurde er im Hotel bereits erwartet. Er mußte den Fahrer überreden, die Fahrt fortzusetzen. Vielleicht war es angebracht, dem Mann ein Trinkgeld zu versprechen.
    Flachsbarth trat ans Ufer.
    »Hören Sie mich?« rief er dem Schwimmer zu.
    Der Cradianer winkte auffordernd. Offenbar erwartete er, daß Flachsbarth seinem Beispiel folgte. Das Wasser war so klar, daß Flachsbarth die bunten Fische sehen konnte, die darin herumschwammen.
    »Wir müssen weiter!« rief Flachsbarth. »Kommen Sie heraus. Ich bezahle Sie gut, wenn Sie mich jetzt unverzüglich zu meinem Hotel bringen.«
    Der Eingeborene tauchte unter. Wenige Augenblicke später erschien er prustend an der Wasseroberfläche und vergnügte sich damit, das Wasser mit den Beinen aufzuwühlen.
    Flachsbarth zog sich zum Wagen zurück und ließ sich im Schatten der Ladefläche am Boden nieder. Eine Viertelstunde später erschien der Fahrer am Ufer und rieb sich mit großen Blättern trocken.
    »Warum sind Sie nicht geschwommen?« fragte er Flachsbarth.
    »Ich muß in mein Hotel«, sagte Flachsbarth. »Ich bezahle Sie gut, wenn Sie mich dorthin bringen.«
    Der Eingeborene zuckte mit den Achseln und stieg in seinen Wagen. Flachsbarth kletterte auf den Nebensitz.
    »Wie heißen Sie eigentlich?« wollte er wissen.
    »Pymock.«
    »Sind alle Cradianer so faul wie Sie, Pymock?«
    Der Eingeborene lachte. Er ließ den Motor anspringen und steuerte den Wagen auf die Straße. Sie begegneten jetzt öfter anderen Fahrzeugen, die mit Urlaubern besetzt waren. Dann tauchte vor ihnen eine Straßensperre auf, und Pymock mußte anhalten. Hinter der Absperrung war die Straße aufgerissen. Ein Cradianer saß im Schatten eines Baumes und schlief. Am Baum lehnte eine Schaufel.
    »Da kommen nur kleinere Fahrzeuge durch«, stellte Pymock fest.
    »Das sehe ich«, sagte Flachsbarth gereizt. »Warum wird hier nicht gearbeitet? Der Schaden muß doch behoben werden.«
    Pymock fuhr seinen Wagen zum Straßenrand und stellte den Motor ab. Dann ließ er sich zurücksinken und schob seinen Hut ins Gesicht. Flachsbarth stieß ihn in die Seite.
    »Wollen Sie etwa schlafen?« erkundigte er sich.
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Ja«, sagte Flachsbarth und verließ den Wagen. Er ging zu dem Baum hinüber, wo der Arbeiter schlief. Es handelte sich um einen kräftigen Cradianer. Flachsbarth beugte sich zu ihm hinab und rüttelte ihn am Arm. Der Eingeborene schlug die Augen auf und starrte Flachsbarth an. Flachsbarth deutete zu Pymocks Wagen hinüber.
    »Sie müssen das Loch zuschütten, damit wir weiterkommen«, verlangte Flachsbarth. »Los! Stehen Sie auf.«
    »Sind Sie der Fahrer?«
    »Nein«, sagte Flachsbarth. »Der Fahrer sitzt im Wagen und schläft.«
    Auf dem Gesicht des Arbeiters zeigte sich Erleichterung.
    »Dann ist ja alles gut«, sagte er und ließ sich zurücksinken.
    Flachsbarth unterdrückte seine aufsteigende Wut. Er hatte nicht das Recht, diesen Mann an die Arbeit zu treiben. Dazu waren dessen Vorgesetzte da. Er ergriff die Schaufel und ging zu der schadhaften Stelle hinüber. Mit verbissenem Gesicht begann er zu arbeiten. Innerhalb einer Stunde hatte er das Loch zugeschaufelt. Mit einer gewissen Befriedigung brachte er die Schaufel zurück, aber der Arbeiter kümmerte sich nicht um ihn.
    Flachsbarth ging zum Wagen. Er hörte Pymock schnarchen.
    »Wir können weiterfahren, Pymock«, sagte er. »Ich habe das Loch zugeschüttet.«
    Pymock schob den Hut zurück und blickte aus dem Fenster, als könnte er nicht begreifen, was sich ereignet hatte.
    »Können Sie mich jetzt in mein Hotel fahren?« fragte Flachsbarth.
    Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang lenkte Pymock den Wagen in einen Palmenhain.
    »Was ist jetzt wieder los?« erkundigte sich Flachsbarth.
    »Es wird bald dunkel«, erklärte Pymock. »Ich fahre morgen weiter.«
    »Ich muß noch heute zu meinem Hotel kommen«, sagte Flachsbarth zornig.
    »Sie können zu Fuß weitergehen«, schlug Pymock vor.
    »Das werde ich tun!« Flachsbarth packte seine Tasche und ließ Pymock ohne ein Wort des Abschieds zurück. Er hoffte, daß seine verspätete Ankunft im Hotel

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