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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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in der Stadt herumgelaufen«, sagte Flachsbarth. »Keiner der Eingeborenen, die ich nach dem Weg hierher fragte, hat mir geantwortet.«
    »Kein Wunder«, meinte Celia. »Büßer dürfen nicht sprechen, und in der Stadt haben sie auch nichts verloren.«
    Flachsbarth starrte an sich herab.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, empfahl ihm Celia. »Außer Hiram Grant und mir weiß hier wahrscheinlich niemand, welche Bedeutung dieser Umhang hat.«
    »Worp!« stieß Flachsbarth zornig hervor. »Ich bringe ihn um.«
    »Aber, aber!« Sie drohte ihm mit einem Finger, dann griff sie nach der Flasche und schenkte ein. Sie hob ihm ihr Glas entgegen.
    »Wir wollen anstoßen«, sagte sie. »Trinken wir auf alle, die vergeblich nach dem Glück suchen und trotzdem nicht aufgeben.«
    »Das klingt aber sehr melancholisch.« Flachsbarth griff nach seinem Glas. »Wissen Sie keinen heiteren Trinkspruch?«
    Sie schüttelte den Kopf und trank ihr Glas sehr schnell aus. Flachsbarth blickte sie besorgt an. Was war mit ihr nicht in Ordnung? Ihre Ruhe war nur oberflächlich; innerlich schien sie sehr erregt zu sein.
    »Macht das Hotel Fortschritte?« erkundigte sie sich. »In letzter Zeit sind keine Explosionen mehr zu hören. Das beunruhigt mich.«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er. »Ich spiele bereits mit dem Gedanken, den Lift reparieren zu lassen.«
    Sie drehte sich herum und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bar.
    »Das sollten Sie nicht tun«, empfahl sie ihm. »Ich erinnere mich, daß Ossie acht Stunden brauchte, um zwei alte Damen aus dem steckengebliebenen Lift zu befreien.«
    »Ich werde einen Spezialisten kommen lassen«, sagte Flachsbarth. Immer, wenn die Sprache auf das Hotel und seine damit verbundenen Pläne kam, fühlte sich Flachsbarth angeregt. Er hätte stundenlang darüber reden können.
    Eine Weile blieben sie still. Flachsbarth beobachtete die Gäste, die unter dem Einfluß des Alkohols immer ausgelassener wurden.
    »Warum sind Sie nicht mehr ins Hotel gekommen, nachdem … nachdem …?« fragte Flachsbarth plötzlich.
    »Sind Sie mir deshalb böse?« Sie goß die beiden Gläser wieder voll. »Ich hoffe, daß ich alles wiedergutgemacht habe, als ich Hiram Grant dazu, überredete, Sie für dieses Fest einzuladen.«
    Flachsbarths Augen weiteten sich.
    »Sie haben …«, setzte er an. Er beherrschte sich und umklammerte mit beiden Händen den Thekenrand. »Ich kann auf Ihre Protektion verzichten, Miß Pragnell.«
    »Seien Sie nicht kindisch«, sagte sie. »Sie sollten froh sein, daß Sie die Männer kennenlernen, die die Geschicke dieses Planeten bestimmen. Männer wie Hiram Grant, Suun Dowley und Caidin Homberg.«
    »Bisher habe ich erst einen verfressenen Kerl namens Manslan kennengelernt«, sagte Flachsbarth erbittert. Er wollte weitersprechen, unterbrach sich aber, weil ein hochgewachsener und gutaussehender Mann von etwa fünfzig Jahren auf sie zukam.
    »Das ist der Konsul!« flüsterte Celia.
    Grant trug einen Anzug aus geschweißten Silberfäden, eine Blumenkrawatte und Pelzstiefel. Sein leicht gewelltes schwarzes Haar glänzte ölig. Obwohl er sich lässig gab, wirkten seine Bewegungen einstudiert. Um seine Lippen spielte ein amüsiertes Lächeln.
    »Wenn Ihnen Celia soviel Aufmerksamkeit schenkt, können Sie nur Samuel Flachsbarth sein«, sagte der Konsul mit sonorer Stimme und schüttelte Flachsbarth die Hand. Er warf einen Blick auf die Flasche, die auf der Theke stand.
    »Sie haben einen guten Geschmack«, sagte er anerkennend.
    Flachsbarth wollte erklären, daß ein anderer Mann das Getränk ausgesucht hatte, doch Celia versetzte ihm einen Rippenstoß.
    »Wie gefällt es Ihnen hier?« erkundigte sich Hiram Grant bei Flachsbarth.
    »Wunderbar, danke«, sagte Flachsbarth hastig. Er fragte sich, ob der Konsul schon bemerkt hatte, daß er ein Büßerhemd trug. Wahrscheinlich war Grant viel zu höflich, um sich eine Bemerkung zu erlauben.
    »In Gegenwart einer so bezaubernden Dame muß es Ihnen natürlich gefallen«, sagte der Konsul und deutete eine leichte Verbeugung in Celias Richtung an. »Ansonsten ist es ziemlich langweilig.« Er machte eine leichte Handbewegung. »Diese Menschen kommen einmal im Jahr hierher, um auf meine Kosten zu essen und zu trinken. Wenn ich ihnen etwas Gutes vorsetze, halten sie mich für genial – andernfalls aber für unerträglich.«
    »Ich werde versuchen, einen anderen Maßstab anzulegen«, versprach Flachsbarth.
    Der Konsul lachte und legte eine Hand auf Flachsbarths

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