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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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Schweigen, obwohl es ihm von Tag zu Tag schwerer fiel.
    Eine andere von Colemans Eigenarten war, das Personal zu schikanieren, was schließlich dazu führte, daß Parkie das Hotel verließ. Worp ließ sich kaum noch sehen, und so war Flachsbarth gezwungen, noch mehr als zuvor zu arbeiten. Nur vor Summa hatte Coleman Respekt. Er hatte sich nur einmal in die Küche gewagt und dabei eine deutliche Abfuhr erlitten. Wahrscheinlich hätte er von Flachsbarth die Entlassung der Köchin verlangt, wenn er nicht ebenfalls Nutznießer ihrer Künste gewesen wäre.
    Flachsbarths Geduld war zu Ende, als Coleman begann, jeden Abend einige Dutzend Gäste an der Bar freizuhalten und ebenfalls nicht zu bezahlen.
    Flachsbarth suchte nach einer günstigen Gelegenheit, um mit Coleman zu reden, und sie ergab sich, als Coleman eines Morgens ohne anzuklopfen in Flachsbarths Zimmer eindrang, um sich darüber zu beschweren, daß er durch Lärm auf dem Dach aufgewacht war.
    »Das sind zwei Monteure aus der Stadt, die einen Blitzableiter aufstellen«, sagte Flachsbarth.
    »Blitzableiter?« wiederholte Coleman ungläubig. »Wie kommst du dazu, Geld für einen derartigen Blödsinn auszugeben?«
    »Investitionen sind das Geheimnis des geschäftlichen Erfolgs«, zitierte Flachsbarth spöttisch.
    »Ich habe gestern abend einen Blick in die Bücher geworfen«, sagte Coleman. »Wir haben inzwischen einen Reingewinn von achthundert Galakto-Dollar zu verzeichnen. Das ist eine lächerlich geringe Summe.«
    »Ich bin stolz darauf, soviel erreicht zu haben«, sagte Flachsbarth. »Es könnten ein paar Dollar mehr sein, wenn du nicht jeden Abend an der Bar den großen Mann spielen würdest.«
    Nun war es heraus! Ein offener Angriff auf Wood Coleman.
    »Was soll das heißen?« brüllte Coleman los. Sein Gesicht rötete sich, und die Adern an seinem Hals schwollen an. »Willst du mir Vorschriften machen, was ich in meinem eigenen Hotel zu tun und zu lassen habe?«
    »Es existiert ein Vertrag, aus dem eindeutig hervorgeht, daß dies mein Hotel ist«, gab Flachsbarth ruhig zurück.
    »Das … das habe ich fast erwartet!« stieß Coleman völlig außer sich hervor. »Du undankbarer Wicht. Ich habe dir eine Möglichkeit gegeben, aus deiner dreckigen Kneipe herauszukommen. Und was tust du?«
    Bevor Flachsbarth antworten konnte, stürmte Coleman aus dem Zimmer. Colemans Stimme dröhnte durch das Hotel.
    Flachsbarth fühlte sich merkwürdig erleichtert, und als er angezogen war und aus dem Fenster blickte, glaubte er mit allen Racheakten Colemans fertig werden zu können. Coleman würde nicht so verrückt sein und ihn finanziell völlig zugrunde richten, denn dann würde er seinen sechshunderttausend Galakto-Dollar für immer nachtrauern müssen.
    Als Flachsbarth nach unten ging, hörte er Colemans Stimme aus dem Aufenthaltsraum. Offenbar klagte er Miß Hayling sein Leid. Flachsbarth holte seine Badehose und ging zum Strand.
    »Kann ich mir Ihr Segelboot für ein paar Stunden ausleihen?« fragte er Mr. Aldruss, der in der Nähe des Landestegs lag und sich sonnte.
    Aldruss warf einen unsicheren Blick in Richtung des Hotels.
    »Ich habe natürlich nichts dagegen«, sagte er. »Aber glauben Sie nicht, daß Sie im Hotel gebraucht werden?«
    »Nein«, sagte Flachsbarth fröhlich. »Besten Dank, Mr. Aldruss.«
    »Was haben Sie da für eine Badehose an?« erkundigte sich Mr. Aldruss, als Flachsbarth zum Landesteg davongehen wollte.
    »Sie ist ein bißchen zu groß geraten«, sagte Flachsbarth lächelnd. »Ich würde sagen, sie kommt eher auf Ihre Größe heraus.«
     
    Als Flachsbarth vom Segeln zurückkehrte, war es im Hotel merkwürdig still. Worp saß unter einem Sonnenschirm auf der Veranda und döste vor sich hin. Flachsbarth betrachtete das als ein gutes Zeichen. Der Aufenthaltsraum war verlassen. Flachsbarth ging in die Küche.
    »Ich habe Hunger«, sagte er zu Summa. »Segeln macht hungrig.«
    »Ich mache Ihnen zwei Sandwiches«, sagte die Cradianerin. »Im Kühlschrank stehen ein paar Dosen Bier.«
    Flachsbarth wartete, bis er versorgt war, dann ging er auf die Veranda hinaus und ließ sich in einem Sessel neben Worp nieder. Worp erwachte von dem Knall, den die Bierdose beim Öffnen machte und blinzelte verwirrt.
    »Mögen Sie einen Sandwich?« fragte Flachsbarth.
    Worp fuhr hoch. Seine lederartige Gesichtshaut zog sich zu zahllosen Falten zusammen, bis die Augen nicht mehr zu sehen waren. Zögernd griff er nach dem Sandwich.
    »Sie können auch Bier haben«, sagte

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