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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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stellte sich heraus, daß das cradianische Personal des Hotels den Aufzug mied. Parkie und Varlie transportierten Putzeimer und Bettwäsche lieber über die Treppe nach oben, als daß sie den Lift benutzten. Alle schienen eine abergläubische Scheu vor dem Aufzug zu haben.
    Die Gäste dagegen begrüßten die Neuerung und machten ausgiebig von ihr Gebrauch.
    Flachsbarth hielt den Zeitpunkt für gekommen, mit Meltor zu sprechen. Der Aufzug funktionierte bereits seit fünf Tagen, ohne daß es zu Zwischenfällen gekommen war.
    »Ich möchte Hotel Galactic in eine höhere Preisgruppe eintragen lassen«, sagte Flachsbarth, als er eine Verbindung mit dem Sekretär der Einwanderungsbehörde bekommen hatte.
    »Ich habe schon von den Veränderungen gehört, die mit Hotel Galactic vor sich gegangen sind«, sagte Meltor gönnerhaft.
    »Auch der Lift ist jetzt in Ordnung«, berichtet Flachsbarth.
    »Ich schicke in den nächsten Tagen einen Inspektor vorbei, der über Ihren Antrag entscheiden wird«, versprach Meltor. »Ich nehme nicht an, daß einer Umschreibung des Hotels etwas im Wege steht.«
    Flachsbarth bedankte sich. Das war sein bisher größter Erfolg, seit er auf Cradi angekommen war. Sogar Wood Coleman würde zufrieden sein, wenn er hörte, daß Hotel Galactic in eine höhere Preisgruppe aufrückte. Die dreihundertfünfzig Galakto-Dollar, die Vandroven erhalten hatte, würden sich schnell bezahlt machen.
    Flachsbarth wünschte, Celia hätte ihn besucht, denn er wollte die Freude über seinen Erfolg mit jemandem teilen.
    Zwei Tage später passierte das Unheil.
    Flachsbarth kam gerade vom Strand zurück, wo er ein paar neuangekommenen Gästen geholfen hatte, ein Segelboot aufs Wasser zu bringen, als er einen Aufschrei hörte, dem ein knirschendes Geräusch folgte. Flachsbarth erschauerte und rannte ins Hotel, um zu sehen, was geschehen war.
    In der Empfangshalle stand die Tür zum Aufzugsschacht offen, aber der Lift selbst war nicht zu sehen. Vor dem Eingang standen Mrs. Aldruss und der Jungverheiratete Brent Dawson und blickten mit schreckgeweiteten Augen in den Schacht.
    Flachsbarth fühlte, wie sich in seiner Kehle ein Kloß bildete, der selbst nach mehrmaligem Schlucken nicht verschwinden wollte.
    Mrs. Aldruss erblickte ihn.
    »Er ist weg!« kreischte sie. »Er ist nach unten gefallen.«
    Flachsbarth trat an den Rand des Schachtes und sah, daß der Lift ein paar Meter abgesackt war und zwischen Erdgeschoß und Keller feststeckte.
    »Haben Sie schon gedrückt?« fragte er und betätigte das Rufsignal.
    »Halten Sie uns für schwachsinnig?« erkundigte sich Dawson grob. »Meine Frau steckt in dem Kasten dort unten, und ich erwarte, daß Sie sie so schnell wie möglich wieder herausholen.«
    Flachsbarth wich zurück, als Dawson, der die Figur eines Boxers besaß, eine drohende Haltung einnahm.
    »Mein Mann ist mit dem jungen Ding im Lift gefangen«, jammerte Mrs. Aldruss. »Eine unmögliche Situation.«
    »Was wollen Sie damit sagen!« schrie Dawson zornig.
    »Beruhigen Sie sich doch«, beschwichtigte Flachsbarth die beiden aufgebrachten Menschen. »Weder Mr. Aldruss noch Mrs. Dawson werden irgendeinen Schaden nehmen.«
    Dawson ballte seine Hände zu Fäusten.
    »Wenn dieser Lüstling mein Mädchen auch nur anrührt, bringe ich ihn um«, grollte er.
    Mrs. Aldruss trat auf ihn zu und versetzte ihm eine Ohrfeige. Dawson verstummte und starrte die resolute Dame verblüfft an.
    »Das war für den Lüstling!« rief Mrs. Aldruss.
    Inzwischen hatten sich weitere Gäste in der Empfangshalle versammelt. Man begann darüber zu diskutieren, wie lange Mr. Aldruss und Mrs. Dawson es wohl zusammen aushalten müßten. Es fehlte nicht an sinnlosen Ratschlägen und spöttischen Bemerkungen.
    Schließlich erschien Worp mit seinem Werkzeug in der Halle. Er warf Flachsbarth einen triumphierenden Blick zu, als wollte er sagen:
    Ich hatte Sie ja gewarnt!
    Flachsbarth ließ sich in den Schacht gleiten und kletterte auf das Dach des Lifts. Worp reichte ihm die Werkzeuge hinab. Flachsbarth nahm einen Hammer und gab Klopfzeichen, auf die sofort geantwortet wurde.
    »Beide leben noch!« rief Flachsbarth nach oben. »Sie scheinen unverletzt zu sein.«
    Flachsbarth bohrte ein paar Löcher in das Dach, so daß er sich mit den beiden Gefangenen verständigen konnte.
    »Können Sie mich hören?« rief er.
    »Ja«, sagte Aldruss. »Was ist überhaupt passiert?«
    »Sie befinden sich zwischen Erdgeschoß und Keller«, sagte Flachsbarth. »Sorgen Sie sich

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