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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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verzog das Gesicht, als hätte er einen Schlag erhalten. Seine großen Hände krallten sich ins Sitzpolster.
    »Diese Betrüger von der Byzer-Gruppe haben mich in eine Falle gelockt«, sagte er. »Auf Sholun gibt es kein Uranvorkommen, dessen Abbau sich lohnen würde. Ich habe ein paar wertlose Geröllhalden gekauft.« Sein Kinn schob sich trotzig nach vorn. »Aber sie werden Wood Coleman noch kennenlernen. Erledigt bin ich noch lange nicht.«
    Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Flachsbarth erfuhr weder, wie hoch Colemans Verlust war, noch was dieser unternehmen wollte, um aus seinen geschäftlichen Schwierigkeiten herauszukommen. Coleman antwortete auf alle entsprechenden Fragen ausweichend.
    »Kurz vor meinem Abflug von der Erde habe ich mit Sylva telefoniert«, berichtete Coleman. »Sie grüßt dich und läßt fragen, weshalb du noch keinen Brief geschickt hast. Sie macht sich Sorgen um dich.«
    Flachsbarth errötete schuldbewußt. In den letzten Tagen hatte er kaum noch an Sylva gedacht. Sobald er wieder im Hotel war, würde er einen Brief schreiben und zum Raumhafen bringen. Er war entschlossen, Sylva zu bitten, nach Cradi zu kommen.
    »Ich habe noch eine unangenehme Nachricht für dich«, fuhr Coleman fort. »Quito hat unter Einfluß von Rauschgift ein Mädchen fast zu Tode gewürgt. Er wurde festgenommen. Wahrscheinlich wird man ihn psychisch umstellen.«
    »Weiß Sylva davon?«
    Coleman nickte. »Sie trägt es mit Fassung. Sie ist überhaupt eine wunderbare Frau.«
    Flachsbarth wünschte mehr denn je, Coleman wäre nicht nach Cradi gekommen. Abgesehen von den unerfreulichen Nachrichten, die er Flachsbarth brachte, würde er ihn allein durch seine Anwesenheit ständig an die Erde erinnern.
    Coleman blickte starr geradeaus. Er schien kein Interesse an der Landschaft zu haben, durch die sie fuhren.
    »Natürlich werde ich meinen Urlaub auf Cradi dazu benutzen, um mich mit einigen Geschäftsleuten zu treffen«, sagte er. »Ich werde viel unterwegs sein. Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern.«
    Flachsbarth bemühte sich, seine Erleichterung zu unterdrücken. Er hatte schon befürchtet, Coleman würde den ganzen Tag um ihn herum sein. Diese Gefahr schien vorläufig gebannt zu sein. Wenn Coleman erst einmal Verbindung mit der cradianischen Geschäftswelt aufgenommen hatte, würde er kaum noch im Hotel auftauchen.
    »Wieviel kannst du mir von der vorgestreckten Summe jetzt schon zurückzahlen?« fragte Coleman plötzlich.
    Flachsbarth hätte fast die Kontrolle über die Steuerung verloren. Er warf Coleman einen bestürzten Blick zu.
    »Wood, du kannst dir nicht vorstellen, in welchem Zustand ich dieses Hotel angetroffen habe«, sagte er. »Bisher habe ich noch keinen Galakto-Dollar verdient. Ich bin froh, wenn sich Ausgaben und Einnahmen die Waage halten.«
    »Wir werden die Preise erhöhen«, sagte Coleman verbissen.
    »Sie werden von der Einwanderungsbehörde vorgeschrieben«, versetzte Flachsbarth. »Erst wenn ich das Hotel vollkommen in Ordnung gebracht habe, kann ich hoffen, damit in eine höhere Preisgruppe zu kommen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Coleman. »Ich habe dir diese Chance nicht gegeben, daß du sie verschläfst.«
    »Jetzt bist du unfair, Wood.«
    Coleman antwortete nicht. Flachsbarth bedauerte, daß bereits jetzt eine Mißstimmung zwischen ihnen aufgekommen war, aber er konnte nichts daran ändern. Vielleicht würde sich Colemans Laune bessern, wenn er ein paar Tage ausgeruht hatte. Coleman stellte keine Fragen, die den Planeten oder das Hotel betrafen. Seine Verbitterung über seine geschäftliche Niederlage mußte ungewöhnlich stark sein.
    Flachsbarth war froh, als sie ihr Ziel endlich erreicht hatten.
    »Das ist das Hotel«, sagte er zu Coleman.
    »Eine Hütte!« brummte Coleman. »Eine winzige Hütte, für die ich mein Geld zum Fenster hinausgeworfen habe.«
    In dieser Stimmung war nicht mit ihm zu reden. Flachsbarth war froh, daß er eines der besten Zimmer für Coleman freigehalten hatte. Nicht auszudenken, wie Coleman in seinem jetzigen Zustand reagiert hätte, wenn man ihn nach der Straßenseite zu einquartiert hätte.
    Flachsbarth fuhr den Wagen an seinen Platz und rief Worp, damit dieser Colemans Koffer aufs Zimmer brachte.
    »Sicher möchtest du dich zunächst ausruhen«, sagte er zu Coleman.
    Coleman gab keine Antwort, sondern schob sich mit gesenktem Kopf in den Empfangsraum. Was hätte er wohl gesagt, wenn er ihn in dem Zustand angetroffen hätte, wie das Genie Ossie ihn

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