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Hotel in Flammen

Hotel in Flammen

Titel: Hotel in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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die Wand.
    „Um es kurz zu machen, Valentin. Der
Goldene Krug, die Flippi-Bar und Heinzis Bierbrunnen — drei Kneipen also, schicken
mir Rechnungen. Sie betreffen Zechschulden, die du dort machst. Gut, das ist
deine Sache. Aber als unerhört empfinde ich, daß du in deinen Kneipen
behauptest, ich käme dafür auf — weil du noch viel bei mir gut hättest.“
    Sein Lächeln vereiste. „So ist das?
Habe mich schon gewundert, wieso mich keiner zur Kasse bittet. Nun, das muß ein
Mißverständnis sein. Ich habe niemanden beauftragt, dir die Rechnungen zu
schicken. Andererseits — wenn ich das jetzt so überdenke — finde ich den
Vorschlag nicht übel. Da ist den Wirten direkt mal was eingefallen. Ich meine,
du könntest mir wirklich ein bißchen unter die Arme greifen und... Sag mal, muß
der Bengel zuhören?“
    „Tim ist über alles informiert.“
    „Mir wäre es lieber, wenn er ‘ne Mücke
macht. Schlimm genug, daß du so indiskret bist.“
    „Wenn du Tim die Tür weist, gehe ich
auch. Aber dann übergebe ich die Sache sofort meinem Anwalt.“
    „Na, schön! Soll er bleiben, der
Bengel. Wo war ich stehengeblieben? Ach so! Ich finde also, du könntest mich
ein wenig unterstützen. Schließlich habe ich dir die besten Jahre meines Lebens
geopfert. Und was habe ich dafür gekriegt — außer einem Tritt?“
    Isabel schluckte. „Deine
Unverschämtheit überschreitet jede Grenze. Du bist ekelhaft. Also gut! Du
willst es nicht anders. Ich werde in der Zeitung bekanntgeben — wie das üblich
ist in solchen Fällen —, daß es zwischen uns kein Abkommen gibt, keine
Vereinbarung, schon gar keine Verpflichtung meinerseits, wie du wahrheitswidrig
in Umlauf bringst. Daß ich also für deine Schulden nicht aufkomme. Mehr habe
ich dazu nicht zu sagen.“
    Jetzt blättert sein Charme ab, dachte
Tim.
    Haßerfüllt starrte Valentin seine
Ex-Frau an.
    „Du fühlst dich untadelig, was? Hast
Geld, hast das Hotel, kannst auf dem hohen Roß sitzen. Und daß wir mal
verheiratet waren, ist dir heute peinlich.“
    „Du sagst es. Ich schäme mich meiner
Dummheit. Ich war jung und unerfahren. Du hast mich getäuscht. Ich ließ mich
blenden, und heute denke ich mit Widerwillen an alles zurück. Deshalb sorge
bitte nicht dafür, daß ich immer wieder an dich erinnert werde.“
    „Du hochmütiges Frauenzimmer!“ sagte er
böse.
    „Keine Beleidigung, wenn ich bitten
darf!“ schaltete sich Tim ein. „Den Bengel lasse ich Ihnen noch durchgehen.
Aber wenn Sie Isabel beschimpfen, kriegen Sie’s mit mir zu tun.“
    „Gleich mache ich mir in die Hose“,
sagte Valentin.
    „Nicht gleich. Das passiert erst, wenn
ich Ihnen ein paar Knochen breche, die für alltägliche Verrichtungen
unentbehrlich sind.“
    „Laß es gut sein, Tim“, meinte Isabel
und stand auf.
    In diesem Moment klingelte das Telefon.
    Es stand auf einem Tischchen in Valentins
Nähe.
    Er nahm ab und meldete sich.
    Die Stimme des Anrufers raschelte im
Hörer.
    „Was?“ schrie Valentin. „Das... das ist
unmöglich. Das... Moment!“
    Er ließ den Hörer fallen, sprang auf
und rannte hinaus.
    Isabel und Tim sahen sich an.
    „Carmen!“ brüllte Valentin. Er stieß
Türen auf. „Carmen! Zum Teufel, wo bist du?“
    Dann kam er zurück, verstört, mit
fahlem Gesicht.
    „Es... es scheint zu stimmen“,
stotterte er in den Hörer. „Sie ist nicht da. Verstehe... ich nicht. Wo, sagen
Sie, ist das passiert? Am Königsweg? In einer Einfahrt? Und gegenüber wurde
eingebrochen. Da... damit hat Carmen nichts zu tun. Bestimmt nichts. Wo ist sie
jetzt? Im Krankenhaus? Ja, ich komme.“

    Er legte auf. Offenbar trugen ihn die
Beine nicht mehr. Er fiel in den Sessel. Die Lippen zitterten.
    „Carmen“, sagte er tonlos, „wurde eben...
vorhin... weiß nicht! ...sie wurde aufgefunden. Sie ist bewußtlos und mußte ins
Krankenhaus gebracht werden. Eine Kopfverletzung. Himmel, wie kommt sie in den
Königsweg? Was... was... warum... Oh nein!“
    Ihm scheint einzufallen, was sie dort
wollte, dachte Tim. Und jetzt ist er total gebügelt.
    „Ein Unfall?“ fragte Isa bestürzt.
    „Nein. Sie wurde hinterrücks
niedergeschlagen. Das heißt... äh... Davon hat der Polizist nichts gesagt. Aber
es ist zu vermuten. Nicht wahr? Weil doch in der dunklen Einfahrt kein... Ich
meine, wie sollte dort ein Unfall passieren? Es war eben die Polizei, die
angerufen hat. Carmen wurde vom Notarzt versorgt und dann ins Krankenhaus
gebracht. Ich muß hin.“
    Er stemmte sich hoch.
    „Du hast keinen

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