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Hotel Pastis

Hotel Pastis

Titel: Hotel Pastis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayle
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wir müssen ihn verlassen.« Der General wandte sich vom Tisch ab, rülpste und pulte mit einem Streichholz ein Stück Sardelle zwischen den Zähnen heraus.
    »Es gibt zwei kleine Schwierigkeiten.« Er hob einen seiner fleischigen Finger. »Erstens findet jeden Sonntag irgendwann zwischen zwölf und eins eine Sicherheitskontrolle statt. Ich habe es vier Sonntage hintereinander beobachtet. Zwei Polizisten, reine Routinesache, aber sie kommen immer, wenn der Markt zu Ende geht, zählen die Blumentöpfe auf der Treppe der Bank und gehen dann nach Hause zum Mittagessen. Aber wir müssen ja sowieso lange vor zwölf draußen sein. Und évidemment können wir nicht auf demselben Weg raus, wie wir reingekommen sind. Auch wenn Juli ist, es würde ziemlich komisch aussehen, wenn plötzlich Männer aus dem Fluß auftauchen und mit Bündeln von Fünfhundert-Francs-Noten wedeln.« Er machte eine Pause und trank einen Schluck. »Nein, der Weg nach draußen führt durch die Hintertür, in den Park.«
    Überrascht hielt Jojo, der gerade sein Glas zum Mund führte, inne. »Durch die Tür?«
    »Natürlich durch die Tür.« Der General hob nun zwei Finger. » Voilà le deuxième problème. Denn wie wir wissen, ist diese Tür gesichert.«
    »Und die Alarmanlage wird losgehen«, fuhr Bachir fort. »Und dann sitzen wir wieder für zehn Jahre im pissoir. Nein danke.« Der General lächelte. »Du hast dich kein bißchen verändert, mon vieux. Immer noch der fröhliche Optimist. Aber du hast eins vergessen. Wir haben Zeit, uns aus dem Staub zu machen. Nicht viel, zwei oder drei Minuten — vielleicht auch mehr, wenn der Verkehr so schlimm ist wie normalerweise am Markttag.«
    Claudes Mondgesicht legte sich in Falten, so sehr strengte ihn das Denken an. »Aber wenn der Verkehr so schlimm ist...«
    »Er wird teuflisch sein«, unterbrach ihn der General, »für ein Auto. Aber wir werden kein Auto benutzen. Wer möchte etwas Pizza? Sie ist gut.«
    Jean, der Taschendieb, hielt seine längste Rede an diesem Morgen. »Merde auf die Pizza. Wie kommen wir wieder weg?«
    »Ganz einfach. Mit dem vélo.« Der General hob die linke Hand und schlug dann mit der rechten darauf. »In zwei Minuten haben wir den ganzen Verkehr hinter uns und sind aus der Stadt, während die Bullen mit ihren klaxons immer noch festsitzen.« Zufrieden strich er sich über den Schnauzbart. »Es funktioniert.«
    Dann hob er die Hände, um dem Ansturm der Fragen Einhalt zu gebieten, und fügte weitere Erklärungen hinzu. Jeder von ihnen würde seine tenue de vélo mit in den Tresorraum nehmen — Schuhe, Radlerhose, Kappe und das grellbunte Hemd mit den vielen Taschen, das alle ernstzunehmenden Radsportler trugen. Die Taschen würden ausgebeult sein, doch das sei bei Radsportlern ja häufig der Fall. Wer würde schon vermuten, daß die Wölbungen von Banknoten herrührten? Wer würde sich überhaupt die Mühe machen und hingucken? Bei den Tausenden von Radfahrern, die jeden Sonntag die Straßen bevölkerten, würden sie gar nicht auffallen. Sie würden in der Masse verschwinden. Es war die perfekte Tarnung, ein im Sommer vollkommen normaler Anblick. Und sie würden schnell sein.
    »Mais attention.« Wieder drohte der General mit dem Finger. »Es gibt da noch eine Kleinigkeit: Ihr müßt en forme sein — so fit, daß ihr zwanzig oder dreißig Kilometer in Höchstgeschwindigkeit hinter euch bringen könnt, ohne daß ihr über den Lenker kotzt. Aber das ist reine Trainingssache.« Er tat es mit einer lässigen Handbewegung ab. »Wir haben Monate Zeit dafür. Jeden Sonntag hundert Kilometer, und ihr seid reif für die Tour de France.«
    Der pastis ging zur Neige, und der General verschwand hinter der Bar, um eine neue Flasche zu holen, während sich die Männer am Tisch gegenseitig ansahen. Dann fingen sie zu reden an. Er wollte sie die Sache durchkauen lassen, sie sollten sich damit vertraut machen, bevor er ihnen die Aufgabenverteilung vorschlug, die er sich überlegt hatte.
    »General?« Einer der Borel-Brüder grinste ihn an. »Wann bist du das letzte Mal hundert Kilometer gefahren?«
    »Erst gestern. So wie immer, in einem Auto. Gott hat ein paar Arsche für den Sattel geschaffen, aber sicher nicht meinen. Doch jetzt möchte ich euch eine Frage stellen.« Der General schraubte den Verschluß ab und schob die Flasche über den Tisch. »Wann habt ihr das letzte Mal Geld in der Tasche gehabt? Richtiges Geld?«
    »Eine Riesenmenge fric«, ergänzte Jojo.
    Borel schwieg. Der General

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