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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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ist noch nicht alles. Im Zeugraum des Stalls ist le Grâce an einem Schwenkhaken aufgehängt worden. So, wie es aussieht, hat Saint Sebastien die rotglühenden Zangen an ihm erprobt, die Torquemadas Inquisition so sehr schätzte. Wenn er leben soll, bedarf er rascher Pflege. Befolge diese Aufträge rasch nach meinem Willen.
    Nach allem, was ich erfahren habe, hege ich die große Befürchtung, dass Saint Sebastien die Gewölbe unter unserem Hotel Transylvania aufsucht. Wenn er nicht dort ist, begibt er sich vielleicht zu den Gewölben unter l'Eglise de Saint-Germain des Près, aber das erscheint mir wenig wahrscheinlich, denn das ist immer noch heiliger Boden, und ich bezweifle, dass Saint Sebastien ihn betreten wird.
    Sobald diese Nachricht eintrifft, wünsche ich, dass Du das Gebäude von allen räumst, mit Ausnahme des Personals, und jene Lakaien entlässt, die nicht bleiben wollen. Falls Du eine Entschuldigung vorbringen musst, kannst Du sagen, dass sich vermutlich eine ansteckende Krankheit im Haus eingenistet hat, was zum Teil der Wahrheit entspricht.
    Versuche nicht, mir zu Hilfe zu kommen. Bereite unsere Habseligkeiten vor, und warte mit Hercule auf mich; er hat den Auftrag erhalten, meine Reisekutsche für einen plötzlichen Aufbruch bereit zu halten. Du leistest mir einen größeren Dienst, wenn Du dort bleibst, als wenn Du in diesen Kampf verstrickt wirst.
    Du wirst außerdem mit Mr. Sattin sprechen und sicherstellen, dass er und seine Gildenbrüder das Hotel Transylvania sicher verlassen können. Du kannst ihnen einen Karren geben, damit sie ihre Ausrüstung und ihren Athanor mitnehmen können. Du magst sie so weit ins Vertrauen ziehen, wie Du es für richtig hältst, aber unterschätze die Gefahr nicht, in der sie stehen, falls sie bleiben.
    Sollten wir uns nicht wieder sehen, so vertraue ich darauf, dass Du für die vollständige Durchführung meines Letzten Willens sorgst, und dass mein Ruheort in der von mir bestimmten Weise bezeichnet wird.
    Folge meinem Befehl, wie Du es stets getan hast, und sei dann gewiss: Du hast meinen ewigen
           Dank
            Saint-Germain
    (sein Siegel, die dunkle Sonne)
     
     

10
     
     
    Wasser verdunkelte die Steine des Tunnels, und auf dem unebenen Pflaster des Bodens lag ein dünner Schleimfilm, der das Gehen erschwerte. Ein durchdringender fauliger Gestank hing in der stickigen Luft, der sogar den Schein der Fackeln abzuschwächen schien.
    »Lasst ihn ja nicht fallen!«, befahl Saint Sebastien den Männern, die ihm durch den Tunnel folgten.
    Achille Cressie, der Robert de Montalia unter die Schultern gefasst hatte, beschwerte sich. »Warum musstet Ihr ihn unter Drogen setzen? Wir hätten ihn fesseln sollen.«
    »Damit Ihr Euch an seinen Worten ergötzen könnt, Achille?« Saint Sebastiens Stimme klang wie süßes Gift.
    Auf Achille, der ein unangenehmes Lachen ausstieß, hatte sie jedoch nicht die vorgesehene Wirkung. »Ihr hättet ihn im Zeugraum hören sollen. Oh, wie er sich hasste, als sein Fleisch sich für mich erwärmte.«
    De les Radeux, der de Montalia an den Beinen trug, gab einen missbilligenden Seufzer von sich. »Ihr könnt ja gut und gerne von Eurer Manneskraft prahlen, Achille, aber Ihr lasst niemanden zusehen, und Ihr teilt auch nicht.« Er rutschte auf dem wässrigen Schleim aus und fluchte.
    »Passt gefälligst auf!«, bellte Saint Sebastien.
    »Er ist schwer«, maulte de les Radeux störrisch.
    »Umso mehr solltet Ihr darauf achten, was Ihr tut, und Eure Kraft nicht auf Eure lächerliche Rivalität mit Achille verschwenden. Wenn Ihr keinen Befehlen gehorchen könnt, seid Ihr für mich auch nicht von Nutzen.«
    De les Radeux brummte eine verhaltene Verwünschung, packte jedoch den betäubten Robert de Montalia fester und legte den restlichen Weg zum Gewölbe in Schweigen zurück.
    Dort war die Luft etwas besser und nicht so stickig, und da die uralten Steine nun weiter vom Fluss entfernt waren, wies das Gewölbe nicht die klamme Kälte auf, die den Tunnel so unerträglich gemacht hatte. Dennoch war es ein düsterer Ort. In den Wandnischen lagen die teilweise mumifizierten Überreste von Mönchen, die fünfhundert Jahre zuvor gestorben waren. Bei näherem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Kruzifixe in ihren Skelettfingern durch Phalli ersetzt worden waren, und an den Stellen auf ihren Stirnen, auf denen geweihtes Öl sie als Gott zugehörig bezeichnet hatten, standen nun vertrocknete rötliche Satanssymbole.
    Saint

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