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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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verliere.«
    Saint-Germain zeigte sich ungerührt. »Nein, Ihr verliert nicht immer«, sagte er leise. »Geht nicht närrisch mit Euren Gewinnen um, Gervaise.«
    Le Comte d'Argenlac tat die Warnung mit einer Handbewegung ab. »Ich weiß, dass das Glück mit mir ist, Comte. Wenn ich heute Nacht schon Glück habe, denkt doch nur an die Allerheiligenfete im Maison Libellule. Wenn mein Glück anhält, werde ich wieder Millionär sein.« Bei dieser Aussicht setzte er ein träumerisches Lächeln auf.
    Das beunruhigte Saint-Germain. Er legte eine kleine, schöne Hand auf Gervaises Arm und richtete die volle Kraft seines zwingenden Blickes auf ihn. »D'Argenlac«, sagte er mit tiefer, wohlklingender Stimme, »ergebt Euch nicht dem Glücksspiel. Glaubt nicht, dass Ihr im Maison Libellule gewinnen werdet; dort gewinnt niemand. Opfert nicht, was Ihr erlangt habt.«
    Gervaise lachte leichthin. »Oh, ich weiß, dass Ihr nicht bei der Fête sein werdet. Claudia sagte mir, dass Ihr Eure Musiker in unser Hotel bringt, um Eure Operette zu proben. Aber es wird andere Spiele geben, Comte. Ihr braucht Euch nicht um mich zu bekümmern.« Er stolzierte von dannen, trunkener von seinem Gewinn, als Wein es je bewirken konnte.
    Saint-Germain sah ihm noch hinterher, als er de Vandonne wieder sprechen hörte. »Ihr habt gesehen, wie er spielte. Er sah ja kaum auf seine Karten. Und trotzdem gewann er.«
    Nunmehr verschärfte sich de Valloncachés Ton. »Lasst es gut sein, de Vandonne! D'Islerouge hat in einem fairen Spiel verloren, das ist alles.«
    »In einem fairen Spiel?«, sagte d'Islerouge fordernd, während ihm das Blut in die eingefallenen Wangen stieg.
    Plötzlich wurde es sehr ruhig im Zimmer. Niemand sagte etwas, während sich alle Augen auf Saint-Germain richteten.
    Für einige Momente schwieg der Comte. Dann drehte er sich langsam zu d'Islerouge herum und sagte gelassen: »Sprecht es doch bitte offen aus, Baron. Ich vermute, Ihr denkt, dass ich Euch betrogen habe.«
    D'Islerouge schluckte schwer. »Ja.«
    »Ich verstehe«, sagte Saint-Germain, und seine Augen verengten sich.
    »Seid doch kein größerer Narr, als welchen Gott Euch bereits erschuf, Baltasard«, schnappte de Valloncaché.
    Hinter ihm stieß Baron Beauvrai ein höhnisches Lachen aus, das wie ein Bellen klang. »Er ist ein verdammter Feigling. Wollte sich mir nicht stellen, als ich ihn forderte.« Er wedelte mit einem Spitzentuch über seinen Brokatrock. »Pöbel eben!«
    Da er Saint-Germain nun tatsächlich angeklagt hatte, verspürte d'Islerouge ein kaltes Grauen bei dem Gedanken, dass der elegante Ausländer vielleicht ein ebenso guter Schwertkämpfer wie Kartenspieler war. »Nun, Comte«, sagte er mit falscher Tapferkeit, »nehmt Ihr meine Herausforderung an?«
    Saint-Germain musterte ihn mit seinen dunklen Augen, die nichts von seinen Gedanken preisgaben. »Es ist nicht meine Gewohnheit, die Herausforderung eines Mannes anzunehmen, der jung genug ist, um mein Sohn zu sein«, sagte er langsam.
    »Feigling, Memme«, spottete de Vandonne.
    »Nicht Ihr seid es, mit dem ich es zu tun habe«, fiel Saint-Germain ihm ins Wort. »D'Islerouge hat sich das Recht erworben, mir so etwas zu sagen, aber Ihr nicht, mon Duc.« Er wandte sich wieder d'Islerouge zu und nickte kurz. »Nun wohl, ich nehme Eure Herausforderung an, Baron.«
    Die Kälte durchdrang ihn nun bis in die Fußsohlen, und d'Islerouge verneigte sich steif. »Benennt Eure Sekundanten, und sie werden sich mit meinen besprechen.«
    Saint-Germain erhob die Hand. »Nein, nein, d'Islerouge. Ich habe das Recht, Zeit und Ort zu wählen. Ich wähle diesen Raum und den jetzigen Augenblick.«
    Die Stille vertiefte sich noch, und de Vandonne sah überrascht auf.
    »Sicherlich«, sagte Saint-Germain in aller Gelassenheit, »habt Ihr Freunde hier, die Euch zur Seite stehen werden. Ich denke, dass ich die Unterstützung von de Valloncaché haben werde« – le Duc nickte, als sein Name fiel – »und wenn Ihr auf der Form beharrt, so glaube ich, dass einer der anderen Herren uns wohl seine Dienste zur Verfügung stellen wird.«
    »Einer reicht«, sagte d'Islerouge wie vom Donner gerührt. Er sah sich mit wildem Blick um, überging de Vandonne und sagte: »De la Sept-Nuit, werdet Ihr mein Sekundant sein?«
    De la Sept-Nuit erhob sich langsam. »Nun gut, Baltasard. Ich nehme die Ehre an.« Er machte keinen Versuch, seine Verachtung zu verbergen.
    D'Islerouge, der seine Herausforderung bereits bedauerte, wand sich in inneren

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