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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Redempteur in der Bretagne zu bringen, wo sie der Obhut ihrer Schwester, l'Abbesse Dominique de la Tristesse de les Anges, übergeben wird.
    Le Comte hat dem unterfertigten Arzt zu verstehen gegeben, dass mit diesem Unterfangen eine gewisse Gefahr einhergehe, und aus diesem Grund akzeptiert unterfertigter Arzt bereitwillig das Angebot von le Comte, einen bewaffneten Wächter zur Verfügung zu stellen. Den Wünschen von le Comte entsprechend wird unterfertigter Arzt kein Rasthaus aufsuchen, sondern vielmehr die Nacht durchfahren. Unterfertigter Arzt gelobt sich ferner mit Schwert und Pistole auszustatten und erstattet le Comte seinen Dank für die zeitige Warnung.
    Da le Comte angedeutet hat, dass die zu begleitende Frau sehr Wohl nicht ganz bei Verstand sein mag, wird unterfertigter Arzt die Gelegenheit ergreifen, jene Beruhigungsmittel bereitzustellen, die seiner Ansicht nach der Frau zum besten Nutzen gereichen.
    Bis zur zweiten Stunde des morgigen Tages, daselbst der einunddreißigste Oktober, vor den Toren des Hotel Cressie, habe ich die Ehre zu verbleiben Euch zu Diensten
    André Schoenbrun, Arzt
     
     
     
     
     
     
     

8
     
     
    Es war eher die vierte als die dritte Stunde nach Mitternacht, als le Comte de Saint-Germain endlich in die eleganten Spielsalons im Nordflügel des Hotel Transylvania schlenderte. Er trug einen weiten Rock aus schwarzer Seide und seine üblichen schwarzen Beinkleider. Doch statt einer schwarzen Weste trug er diesmal eine aus makellos weißem Satin mit weißer Fadenstickerei. Seine Diamantnadeln leuchteten dadurch nur noch heller, und der Rubin in der reichen Mechelner Spitze an seinem Hals schien dunkler geworden zu sein.
    Le Duc de Valloncaché sah mit übernächtigtem Blick von dem Piquet-Robber auf, den er mit le Baron Beauvrai spielte. »So spät noch, Comte? Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, Euch zu sehen.«
    Saint-Germain verneigte sich und lächelte kurz. »Ich fürchte, meine vorigen Geschäfte in dieser Nacht haben mich ein wenig aufgehalten. Doch hoffe ich, Ihr werdet mir das nicht vorhalten. Nunmehr stehe ich ganz zu Eurer Verfügung.«
    De Valloncaché schmunzelte. »Ich fürchte, ich muss mich gegen Euer leichtfertiges Verhalten unserer Verabredung verwahren. Ich kann nicht zulassen, dass man verbreitet, es gäbe einen Besseren beim Rouge et Noir als mich.«
    »Wenn dem so ist«, sagte Beauvrai bissig, »dann wäre es nicht dieser Hochstapler. Das Spiel, de Valloncaché.« Er schüttelte sich die elegante cremefarbene Spitze von den Händen und glättete die Brust seines flaschengrünen Brokatrockes. Er knöpfte zwei weitere der in der rostfarbenen Stickerei verborgenen kleinen Rubinknöpfe auf, die an diesem Rock die Stelle des Revers einnahm. Darunter trug er lange Beinkleider aus rosenroter Seide und eine zitronengelb und orangefarben gestreifte Weste. Seine Strümpfe waren an diesem Tag rotbraun und seine Schuhe in türkischem Blau gehalten.
    Achselzuckend sagte de Valloncaché: »Was soll ich machen, Comte? Beauvrai hat Recht, und ich fürchte, unser Spiel muss warten.«
    Saint-Germain lächelte leicht. »Ich bin willens, unser Spiel zu verschieben, oder hier zu bleiben und auf Euch zu warten.«
    Le Marquis Chenu-Tourelle hatte dies gehört, wandte sich an seinen Begleiter, le Duc de la Mer-Herbeux, und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. »Und was, Saint-Germain, hielt Euch so lange von uns fern?«
    Falls Saint-Germain die versteckte Anspielung bemerkte, verriet er es durch keine Geste. »Ich besuchte eine Musikerin, die Paris bald auf längere Zeit verlassen wird. Ich wollte ihr meine Achtung erweisen, und wie es sich so ergab, dauerte dies länger als angenommen.«
    »Musiker!«, höhnte Beauvrai. »Seit wann besuchen jene von unserem Rang Saitenzupfer und Klimperer?«
    »Er ist ein Komponist, Beauvrai«, sagte de Valloncaché so beschwichtigend, wie er es vermochte.
    Beauvrai gab keine Ruhe. »Musikern die Achtung erweisen!«, zeterte er. »Ich sage Euch, dieser Mann ist ein Scharlatan.« Er nahm sein Blatt wieder auf und weigerte sich, Saint-Germain erneut anzusehen.
    »Beauvrai ist heute Nacht abscheulicher Laune«, sagte de Valloncaché in entschuldigendem Ton zu Saint-Germain. »Ich gewinne gerade, versteht Ihr. Er kann es nicht ertragen, wenn ich gewinne.«
    Saint-Germain, von Beauvrais Ausfällen unbeeindruckt, verneigte sich leicht und sagte: »Sollte es in Eure Pläne passen, de Valloncaché, werde ich Hoca spielen, bis Ihr bereit seid, Euer

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