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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Geschick mit dem meinigen zu messen.« Er drehte sich um und wollte schon die andere Ecke des Salons aufsuchen, wo man das verbotene Hoca spielte, als ihn ein Wort des Marquis Chenu-Tourelle aufhielt, der leise sprach, jedoch boshaft und laut genug, dass man ihn überall verstand.
    »Ich nenne es schon verdammt gelegen, dass der Graf so säumig erscheint, um nicht mehr als die Diamanten auf seiner Weste aufs Spiel setzen zu müssen.«
    Obgleich er sich der spöttischen Stimme nicht zuwandte, sprach Saint-Germain ihn mit Worten an, die durch ihre bloße Sanftheit ihren Adressaten erreichten. »Wenn hier jene sind, die mit mir spielen wollen, bin ich mehr als bereit, mich der Herausforderung zu einer Partie zu stellen. Sie sollen mir nur ihren Einsatz nennen.« Er stand schmuck gewandet in Schwarz und Weiß in der Mitte des prachtvollen Salons; eine Hand hielt einen unmodisch kurzen Spazierstock, die andere berührte das Heft seines Ziersehwertes. In diesem Augenblick schien er seiner mäßigen Körpergröße etliche Zoll hinzugefügt zu haben, und seine Gegenwart füllte den Raum aus.
    Le Marquis Chenu-Tourelle zögerte, und als er das Wort wieder erhob, hatte er einen Großteil seiner frechen Unbekümmertheit eingebüßt. »Wir spielen hier Picquet zu zehn Louis pro Punkt.«
    Saint-Germain lächelte. »Warum nicht zwanzig, damit es Eure Zeit lohnt?« Endlich gab er seine Position in der Mitte des Raumes auf und ging über den dicken belgischen Teppich zu dem Tisch, an dem Chenu-Tourelle mit seinen Freunden le Duc de la Mer-Herbeux und Baltasard Aubert, Baron d'Islerouge, saß. Am Nebentisch sah le Duc de Vandonne von seinem Kartenspiel mit le Chevalier de la Sept-Nuit auf, und einer von ihnen nickte d'Islerouge zu.
    »Wer von Euch«, fragt Saint-Germain, während er sich niederließ und seine Rockschöße anhob, damit sie nicht zerknitterten, »wird sich also das Vergnügen gönnen, mir das Fell über die Ohren zu ziehen?«
    »Die Herausforderung kam, glaube ich, von mir«, sagte Chenu-Tourelle rasch und warf einen scharfen Blick zu de Vandonne.
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.« Saint-Germain lächelte kurz.
    Etwas verspätet platzte d'Islerouge heraus: »Nein, Chenu-Tourelle. Ich habe ein Vorrecht auf das nächste Spiel. Lasst mich den ersten Robber spielen.«
    »Nun?« Saint-Germain hob abwartend die Augenbrauen. »Was soll es sein?«
    D'Islerouge sah Chenu-Tourelle erschrocken an. »Ihr habt schon den ganzen Abend gespielt«, gemahnte er den Marquis. »Ich habe heute Abend noch nicht viel  getan, Nom du nom, und  es  ödet  mich  an. Lasst  mich  den  ersten Robber
    spielen. Wenn ich verliere, nehmt Ihr den Handschuh auf.«
    Mit einem ganz leichten Nicken zu le Marquis d'Islerouge trat Chenu-Tourelle beiseite. Ein schlaues Lächeln lag auf seinem verlebten Gesicht, das auf eigenartige Weise mit seiner fast jünglingshaften Kleidung kontrastierte: ein hellblauer Satinrock, eine Weste aus silbernem Brokat, kurze Strümpfe und Spitze aus makellosem, wenngleich nunmehr etwas erschlafftem Weiß. Er schob einen Stapel Goldlouis über den Tisch und nickte de Vandonne zu. »Ich werde d'Islerouge zu jeder beliebigen Rate unterstützen. Wer nimmt meine Wette auf?«
    Ein aufgeregtes Raunen durchzog den Raum, und einige der späten Spieler schlenderten zum Tisch, darunter ein langschädeliger, hagerer und zappeliger englischer Earl, der seinen eigenen Vollblütern in unbehaglichem Ausmaß ähnlich sah. Diesen Männern war ein Hunger gemeinsam, ein Hunger nach Risiko, der nicht gestillt werden konnte, ehe sie ruiniert waren.
    D'Islerouge gab aus und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Karten, bedachte seine Abwürfe und hoffte die eventuelle Stärke von Saint-Germains Blatt noch zu überbieten.
    Im Vergleich zu seinem Gegenspieler ging Saint-Germain mit seinen Karten nachgerade nachlässig um, warf beinahe gleichgültig ab und runzelte leicht und ungeduldig die Stirn, als d'Islerouge innehielt, um sein Blatt zu überdenken.
    »Aber das ist doch ein Witz«, sagte de Vandonne leise. »Seht Euch Saint-Germain an. Er passt ja nicht einmal auf. Zweihundert Louis auf d'Islerouge; er wird dieses Blatt und den Robber gewinnen.«
    »Angenommen«, sagte de Valloncaché prompt; er hatte sein Spiel abgebrochen, um diesem zuzusehen.
    Drei weitere Männer waren an den Tisch gekommen, die in diesem Picquetspiel ein seltenes Vergnügen erahnten.
    »Ich unterstütze Saint-Germain«, sagte jemand zu laut.
    Le Comte drehte sich

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