Hotel Transylvania
Qualen unter der glatten Verdammung, die in jeder Bewegung, jedem Blick von de la Sept-Nuit lag. »Die Waffen?«, fragte er mit einer Stimme, die er nicht als die seine erkannte.
»Schwerter.« Saint-Germain legte bereits seinen schwarzen Rock ab und stülpte sich die Spitzen an den Handgelenken ein. »Wenn Ihr Euch an den Majordomus wendet, wird er Euch mit Duellfloretten versehen.« Er schnallte sein Zierschwert ab. »Das ist schlimmer noch als nutzlos«, sagte er, als er es beiseite legte.
Mit einem raschen Nicken verließ de la Sept-Nuit den Raum; le Duc de Valloncaché folgte ihm.
Verspätet legte d'Islerouge seinen Rock ab, zerrte dann an seiner Brustkrause aus feiner Spitze, riss sie sich vom Hals und warf sie beiseite. Sein Blick haftete in einer seltsamen Mischung aus Zorn und Verblüffung auf de Vandonne.
»Meine Herren«, sagte Saint-Germain, »wenn ein oder zwei von Euch diese Tische zur Seite schieben könnten, damit wir genug Platz haben ...?«
Sogar Beauvrai half begeistert mit und schob den leinengedeckten Tisch, an dem er gesessen hatte, an die Wand. Er zerrte seinen Stuhl hinterher und ließ sich darauf niedersinken, während sich katzengleiche blasierte Zufriedenheit über seine Miene breitete.
Saint-Germain wollte schon seine Schuhe ablegen, als ein Blick zum Fenster ihm die trübe Silberfärbung des nahenden Morgengrauens zeigte. Er hielt inne und schnallte die Schuhe wieder zu.
D'Islerouge sah das und sagte spöttisch zu de Vandonne: »Er bettelt nachgerade um einen Sturz, oder nicht? Ich frage mich, ob er begreift, dass ich mich mit nichts Geringerem als seinem Leben zufrieden gebe.«
De Vandonne grinste schief. »Ihr werdet ihn besiegen, mon Baltasard, und wir werden Euch belohnen.« Er ergriff d'Islerouges Hand und hielt sie etwas länger, als es sich geziemt hätte.
»Seid Ihr bereit?«, fragte de la Sept-Nuit, als er mit de Valloncaché hinter ihm das Zimmer wieder betrat.
Saint-Germain richtete sich auf. »Darf ich vorschlagen, die Türen zu schließen und zu versperren? Ich denke, dass wir gerade jetzt nicht unterbrochen werden sollten.« Er überflog den Raum, dann sagte er zu seinem Sekundanten: »De Valloncaché, ich halte es für das Klügste, wenn diese Kerzen gelöscht werden. Sie sind ohnehin nahezu heruntergebrannt. Und wenn einer von Euch das Feuer entfachen könnte ...« Er schien es nicht für ungewöhnlich zu halten, dass ein französischer Adeliger die Arbeit eines Lakaien verrichten sollte.
»Ich kümmere mich darum«, sagte Chenu-Tourelle rasch und begab sich zum Kamin, wo drei Scheite glimmten. Er zog ein weiteres Holz aus einem Stapel neben dem Herd und schob es sorgsam auf das sterbende Feuer. Mit eifrigem Knistern leckte eine feurige Zunge über die aufflammende Rinde.
»Wie lauten Eure Bedingungen, d'Islerouge?«, fragte de Valloncaché in dem plötzlich still gewordenen Zimmer.
»Bis zum Tod.«
De Valloncaché verneigte sich und ging über den Teppich zu Saint-Germain. »Die Bedingungen sind – «
»Ich habe sie gehört.« Saint-Germain drehte sich um und prüfte den Griff seines Duellschwerts. »Ich nehme an, jedoch unter einer Bedingung.«
»Welche Bedingung?«, fauchte d'Islerouge.
»Wenn ich Euch besiege und verschone, werdet Ihr mir enthüllen, wer Euch hierzu angestiftet hat.« Er begegnete d'Islerouges erschrockenem Blick mit seinen ruhigen Augen. »Habe ich Euer Wort?«
D'Islerouge sah sich erneut wie gehetzt um. »Ja, ja. Nun gut. Ihr habt mein Wort.« Er wandte Saint-Germain den Rücken zu.
»Habt Ihr irgendwelche Anweisungen für mich?«, fragte de Valloncaché Saint-Germain, bevor er sich mit de la Sept-Nuit in der Mitte des Raumes traf.
»Mein Mann Roger weiß, was zu tun ist, wenn etwas getan werden muss. Sprecht mit ihm.« Er kniete nieder und schlug das Kreuz. »Möge mir vergeben werden für alle Übertritte meines Lebens.«
Auf der anderen Seite des Raumes brach d'Islerouge in höhnisches Gelächter aus.
De Valloncaché war bereits mit de la Sept-Nuit zusammengetroffen, und sie wechselten einige Worte. De la Sept-Nuit nickte und sagte: »Meine Herren, auf Eure Plätze. Saint-Germain, zur Ostseite, wenn's denn genehm ist. D'Islerouge, zum Westen.« Sein Zierschwert bezeichnete die Stellen. »Nun gut, meine Herren. Tretet Ihr zurück?«
»Nein«, schnappte d'Islerouge.
»Saint-Germain?«
»Nein.«
»Eh bien.« De Valloncaché kreuzte sein Zierschwert mit dem von de la Sept-Nuit, während die Duellanten sich grüßten, dann
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