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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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nicht um, sagte jedoch: »Geht nach Hause, Gervaise. Eure Comtesse wird sich über Eure Gesellschaft freuen.«
    Gervaise, dessen Gesicht vom Wein schon gerötet war, vertiefte seine Gesichtfarbe und sagte mürrisch: »Ich wollte Euch nur meine Unterstützung anbieten.«
    »Wolltet Ihr?« Saint-Germain warf erneut auf seine lässige Weise ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, derweil d'Islerouge über seinen nächsten Zug nachsann.
    »Aha! Ihr könnt das As nicht haben, wenn Ihr den König abgeworfen habt!«, sagte er triumphierend.
    »Zu meiner größten Zerknirschung muss ich Euch enttäuschen«, sagte Saint-Germain, als er sein verräterisches As aufdeckte. Er sah die Männer um den Tisch an und wusste, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte. »Ich darf hoffen, dass einer von Euch mitzählt?«
    Die Bemerkung löste Gelächter aus, das etwas Unangenehmes barg. D'Islerouge regte sich unbehaglich, als Saint-Germain die Karten mischte und ausgab.
    Dieses Mal verlief die Partie langsamer, obwohl Saint-Germain seine lässige Spielweise beibehielt. D'Islerouge erkannte nun, dass er nicht annähernd so leicht gewinnen würde, wie de Vandonne es ihm verheißen hatte. Der ältere Mann in Schwarz und Weiß mochte einen desinteressierten Eindruck machen, aber d'Islerouge begriff, dass dies daher rührte, dass nichts, was er bisher unternommen hatte, für Saint-Germain eine echte Herausforderung dargestellt hatte.
    »Ich wette eintausend Louis, dass Saint-Germain um mehr als hundert Punkte gewinnen wird«, rief Gervaise d'Argenlac aus, und Saint-Germains Augenbrauen zogen sich in momentaner Gereiztheit zusammen.
    »Ich halte mit, d'Argenlac«, sagte Chenu-Tourelle träge von seinem Platz neben d'Islerouge. »Und halte doppelt dagegen, dass mein Mann mit hundert Punkten mehr den Sieg davonträgt.«
    Der englische Earl legte einen Stapel Guineen auf den Tisch und sagte in schauderhaftem Französisch: »Ich denke, d'Islerouge wird verlieren, und setze die hier als Beweis.«
    »Meine drei, Comte«, sagte d'Islerouge zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    »Aber mein Picquet, Baron.«
    Die meisten Kerzen waren erloschen, als der dritte Robber zu Ende ging. Saint-Germain schob seinen Stuhl zurück und betrachtete das Geld und die Zettel auf dem Tisch. »Es ist schon bald Morgen, d'Islerouge.«
    Aus d'Islerouges Gesicht war das Leuchten schon lange gewichen. Jetzt wirkte er ausgemergelt, und die nervöse Art, auf die er seine Karten berührte, verriet sehr deutlich die fatale Lage, in der er sich befand. »Ich erkannte nicht... Wie viel schulde ich Euch, Comte?«
    Saint-Germain hob eine Braue und warf Gervaise d'Argenlac einen sardonischen Blick zu. »Wie hoch ist der Betrag? Ich bin sicher, dass Ihr ihn wisst. Sagt ihn bitte dem Baron.«
    Gervaise befeuchtete seine Lippen und sagte dann lachend: »Ihr schuldet Saint-Germain achtzehntausendzweihundertachtundvierzig Louis.«
    Bei dieser Zahl erbleichte d'Islerouge. »Ich ... ich werde Zeit brauchen, Comte. Es war mir nicht klar ...«
    Saint-Germain winkte ab. »Gewiss, Baron. Nehmt Euch so viel Zeit, wie Ihr wollt. Wann es Euch beliebt.« Er erhob sich, immer noch schmuck, selbst sein gepudertes Haar war an Ort und Stelle. »Kommt, de Valloncaché, erweist mir die Ehre, mich zu meinem Gespann zu geleiten.«
    »Natürlich«, sagte de Vandonne in einem höhnischen Ton und laut genug, dass andere Unterhaltungen davon unterbrochen wurden, »ist uns klar, weshalb Saint-Germain sich so rasch absetzen möchte.«
    Ein Raunen erhob sich, denn einige der Anwesenden hatten in diesen drei Spielstunden viel Geld verloren.
    De Valloncaché, der gerade seine Gewinne zählte, sah über den Tisch. »Seid ein guter Verlierer, de Vandonne.« Er wandte sich zu Saint-Germain. »Binnen kurzem bin ich bei Euch, Comte. Heute Nacht habt Ihr meinen Reichtum vermehrt. Ich möchte die Sache noch mit Chenu-Tourelle und Broadwater ins Reine bringen.«
    Schon schob der englische Earl de Valloncaché zwei dicke Rollen Guineen über den Tisch und sagte: »Nun, mein Glück war heute zugegen, aber ich war zu vorsichtig. Ihr hattet Recht, als Ihr alles riskiertet, Duc. Das ist mir eine Lehre.«
    »Mir ist es ganz gewiss eine Lehre«, murmelte d'Islerouge düster und wandte sich zu de Vandonne, der ihm etwas zuflüsterte.
    »Zweiundvierzigtausend Louis!«, krähte Gervaise trunken vor Glück, als er zu Saint-Germain drängte. »Zweiundvierzigtausend Louis! Jetzt wird Claudia sehen, dass ich nicht immer

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