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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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starrte Christine den alten Mann an. »Sie … Sie  … besitzen eine Goldmine?«
    Albert Wells nickte fröhlich. »Ganz recht. Und eine Reihe andere Dinge.«
    »Entschuldigen Sie meine Neugier«, sagte Peter McDermott, »aber was für andere Dinge?«
    »Das weiß ich selbst nicht genau.« Der kleine Mann rutschte schüchtern auf seinem Stuhl herum. »Zwei Zeitungen, ein paar Schiffe, eine Versicherungsgesellschaft, Häuser und alles mögliche andere. Letztes Jahr hab’ ich eine Reihe von Lebensmittelgeschäften gekauft. Ich mag neue Dinge. Sie halten mich in Trab.«
    »Ja«, sagte Peter, »das kann ich mir vorstellen.«
    Der kleine Mann lächelte mutwillig. »Tatsächlich ist da noch eine Sache, von der ich Ihnen eigentlich erst morgen erzählen wollte, aber ich kann’s ebensogut gleich tun. Ich habe gerade das Hotel hier gekauft.«

 

    18
    »Da sind die Herren, Mr. McDermott.«
    Max, der Oberkellner, wies quer durch die Halle auf zwei Männer – einer war Captain Yolles von der Kriminalpolizei –, die geduldig neben dem Zeitungsstand warteten.
    Ein oder zwei Minuten vorher hatte er Peter McDermott von dem Tisch im Speisesaal weggeholt, wo Christine und er in betäubtem Schweigen dasaßen und Mr. Wells’ Eröffnung zu verdauen versuchten. Peter wußte, daß sie beide zu erstaunt waren, um die Neuigkeit richtig zu begreifen oder die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu übersehen. Es war eine Erleichterung für ihn, als er hörte, daß jemand ihn dringend zu sprechen wünschte. Mit einer hastigen Entschuldigung und der Zusage, sich später, wenn möglich, wieder einzufinden, war er hinausgeeilt.
    Captain Yolles ging ihm entgegen. Er stellte seinen Gefährten als Detektiv-Sergeant Bennett vor. »Mr. McDermott, gibt es hier irgendeinen Raum, wo wir reden können?«
    »Hier entlang.« Peter führte die zwei Männer am Portierschalter vorbei ins Büro des Kreditmanagers, das nachts nicht benutzt wurde. Während sie hineingingen, überreichte Captain Yolles Peter eine zusammengefaltete Zeitung. Es war eine frühe Ausgabe der morgigen »Times-Picayune«. Die über drei Spalten laufende Schlagzeile lautete:
    Croydons Ernennung zum britischen Botschafter bestätigt.
    Die Neuigkeit erreichte ihn in New Orleans.
    Captain Yolles machte die Bürotür zu. »Mr. McDermott, Ogilvie ist verhaftet worden. Er wurde vor etwa einer Stunde in der Nähe von Nashville in dem Wagen angehalten. Die Polizei von Tennessee hält ihn fest, und wir haben jemanden hingeschickt, um ihn abzuholen. Der Jaguar wird unauffällig auf einem Lastwagen herübergebracht. Aber auf Grund einer Untersuchung an Ort und Stelle besteht kaum noch ein Zweifel, daß es sich um den Unfallwagen handelt.«
    Peter nickte. Er merkte, daß die zwei Beamten ihn neugierig musterten.
    »Sie müssen entschuldigen, wenn ich ein bißchen schwer von Begriff bin«, sagte er. »Aber ich habe gerade eben einen ziemlichen Schock erlebt.«
    »Wegen dieser Angelegenheit?«
    »Nein, wegen des Hotels.«
    Es gab eine kurze Pause, dann sagte Yolles: »Vielleicht interessiert es Sie, daß Ogilvie eine Aussage gemacht hat. Er behauptet, er hätte keine Ahnung gehabt, daß der Wagen in einen Unfall verwickelt war. Der Herzog und die Herzogin von Croydon hätten ihm zweihundert Dollar dafür gezahlt, daß er ihn nach dem Norden fährt. Er hatte den Geldbetrag bei sich.«
    »Nehmen Sie ihm das ab?«
    »Vielleicht stimmt es, vielleicht aber auch nicht. Wir werden mehr wissen, sobald wir ihn verhört haben.«
    Morgen würden sich viele Dinge klären, dachte Peter. Der heutige Abend hatte etwas Unwirkliches. Er fragte: »Was geschieht als nächstes?«
    »Wir möchten dem Herzog und der Herzogin von Croydon einen Besuch abstatten. Wir hätten Sie gern dabei, falls Sie nichts dagegen haben.«
    »Nun ja … wenn Sie es für notwendig halten.«
    »Danke.«
    »Da ist noch ein Punkt«, sagte der andere Kriminalbeamte. »Die Herzogin soll eine Art Vollmacht ausgestellt haben, daß ihr Wagen aus der Hotelgarage geholt werden darf.«
    »Ganz recht.«
    »Das könnte wichtig sein. Glauben Sie, daß das Schreiben noch vorhanden ist?«
    »Möglich wäre es.« Peter überlegte. »Wenn Sie wollen, rufe ich die Garage an.«
    »Wir gehen hin«, sagte Captain Yolles.
    Kulgmer, der Nachtkontrolleur, war reumütig und bekümmert. »Stellen Sie sich vor, Sir, ich hab’ mir gleich gesagt, daß ich den Wisch vielleicht brauchen würde, gewissermaßen als Rückendeckung, falls irgendwelche Fragen kämen.

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