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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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mit einem liebenswürdigen Lächeln.
    »Wir sind Polizeibeamte, Madame«, sagte Captain Yolles. »Ich habe eine Dienstmarke bei mir, aber es ist Ihnen vielleicht lieber, wenn ich sie hier nicht vorzeige.« Er blickte zum Salon, wo mehrere Leute sie neugierig beobachteten.
    Die Herzogin winkte dem Sekretär, der die Salontür zumachte.
    War es Einbildung, fragte sich Peter, oder war beim Wort »Polizei« wirklich ein ängstliches Zucken über das Gesicht der Herzogin gehuscht? Sinnestäuschung oder nicht, jetzt hatte sie sich jedenfalls ganz in der Gewalt.
    »Darf ich fragen, warum Sie hier sind?«
    »Wir würden Ihnen und Ihrem Gatten gern ein paar Fragen stellen, Madame.«
    »Das ist wohl kaum der passende Zeitpunkt dafür.«
    »Wir werden es so kurz wie möglich machen«, sagte Captain Yolles ruhig, aber die Autorität in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Ich werde meinen Mann fragen, ob er Sie sehen will. Warten Sie bitte dort drinnen.«
    Der Sekretär führte sie in einen Raum, der als Büro eingerichtet war. Ein oder zwei Minuten später, nachdem der Sekretär hinausgegangen war, trat die Herzogin, gefolgt vom Herzog herein. Er blickte unsicher umher.
    »Ich habe unseren Gästen gesagt«, verkündete die Herzogin, »daß wir nur einige Minuten wegbleiben werden.«
    Captain Yolles äußerte sich nicht dazu. Er zog sein Notizbuch hervor. »Würden Sie mir bitte sagen, falls es Ihnen nichts ausmacht, wann Sie zum letztenmal Ihren Wagen benutzt haben? Es ist, glaube ich, ein Jaguar.« Er nannte die Zulassungsnummer.
    »Unseren Wagen?« Die Herzogin war anscheinend überrascht. »Ich bin mir nicht sicher, wann wir ihn zuletzt benutzt haben. Doch – Moment mal – jetzt fällt es mir wieder ein. Es war am Montagmorgen. Seither steht er in der Garage. Da ist er auch jetzt noch.«
    »Denken Sie bitte gut nach. Haben Sie oder Ihr Gatte oder Sie beide den Wagen am Montagabend benutzt?«
    Es ist bezeichnend, dachte Peter, daß Yolles automatisch seine Fragen an die Herzogin richtet und nicht an den Herzog.
    Zwei rote Flecke erschienen auf den Wangen der Herzogin. »Ich bin nicht gewöhnt, daß man meine Worte anzweifelt. Ich habe bereits gesagt, daß der Wagen zuletzt am Montagmorgen benutzt wurde. Ich finde außerdem, daß Sie uns eine Erklärung für all dies schulden.«
    Yolles schrieb in sein Notizbuch.
    »Kennt einer von Ihnen beiden Theodore Ogilvie?«
    »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor …«
    »Er ist der Chefdetektiv dieses Hotels.«
    »Jetzt entsinne ich mich. Er kam hierher. Ich weiß nicht mehr genau, wann. Er zog Erkundigungen über ein Schmuckstück ein, das gefunden worden war. Man nahm an, daß es mir gehöre. Aber das war nicht der Fall.«
    »Und Sie, Sir?« Yolles sprach den Herzog direkt an. »Kennen Sie Theodore Ogilvie, oder hatten Sie jemals mit ihm zu tun?«
    Der Herzog von Croydon zögerte merklich. Seine Frau blickte ihn starr an. »Also …« Er verstummte. »Nur soweit, wie es Ihnen meine Frau eben geschildert hat.«
    Yolles klappte sein Notizbuch zu. In gelassenem Tonfall fragte er: »Würde es Sie dann überraschen zu erfahren, daß Ihr Wagen sich gegenwärtig im Staat Tennessee befindet, daß Theodore Ogilvie ihn dort hingefahren hat und daß Ogilvie verhaftet worden ist? Ferner, daß Ogilvie eine Aussage gemacht hat, derzufolge er von Ihnen bezahlt wurde, damit er den Wagen von New Orleans nach Chikago fährt? Und weiterhin, daß Ihr Wagen, unseren Ermittlungen zufolge, am Montagabend in dieser Stadt in einen Unfall mit Fahrerflucht verwickelt war?«
    »Da Sie mich fragen«, antwortete die Herzogin von Croydon, »es würde mich allerdings sehr überraschen. Tatsächlich ist es das absurdeste Lügenmärchen, das ich jemals gehört habe.«
    »Es ist durchaus kein Märchen, Madame, daß Ihr Wagen sich in Tennessee befindet und daß Ogilvie ihn dort hingefahren hat.«
    »Gut, aber dann hat er das ohne unser Wissen und ohne unsere Erlaubnis getan. Und wenn, wie Sie sagen, der Wagen am Montagabend in einen Unfall verwickelt wurde, dann ist doch klar, daß derselbe Mann ihn bei der Gelegenheit zu irgendwelchen Privatfahrten benutzte.«
    »Sie beschuldigen also Theodore Ogilvie …«
    »Beschuldigungen sind Ihr Geschäft«, fauchte die Herzogin. »Sie scheinen sich darauf zu spezialisieren. Eine Beschuldigung möchte ich allerdings aussprechen, und zwar gegen dieses Hotel, das offenbar völlig außerstande ist, das Eigentum seiner Gäste zu schützen.« Die Herzogin fuhr herum

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