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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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Anlagen und Fantasie. Mit der Ausstattung hat man zwei hiesige Architekten beauftragt – einen traditionsbewußten und einen modernen. Die zwei haben bewiesen, daß man erneuern und trotzdem den alten Charakter bewahren kann.«
    Der Türhüter blieb stehen und hielt ihnen die Tür auf. Geradeaus bewachten zwei riesige Negerstatuen eine weiße Marmortreppe, die zur Galerie über der Halle hinaufführte. »Das Komische dabei ist«, bemerkte Peter, »daß das Royal Orleans bei all seiner Individualität zu einem Hotelkonzern gehört.« Er fügte gepreßt hinzu: »Allerdings nicht von der Art, die Curtis O’Keefe vertritt.«
    »Mehr nach der Art Peter McDermotts, nicht wahr?«
    »Bis dahin ist’s noch ein weiter Weg. Und ich bin schon mal gestolpert. Ich nehme an, Sie wissen darüber Bescheid.«
    »Ja, ich weiß. Aber Sie werden’s trotzdem schaffen. Ich wette tausend Dollar, daß Sie’s schaffen.«
    Er drückte ihren Arm. »Wenn Sie so viel Geld haben, sollten Sie sich lieber Aktien des O’Keefe-Konzerns kaufen.«
    Sie schlenderten durch die Halle des Royal Orleans – weißer Marmor und antike Tapisserien in Weiß, Zitronengelb und Beige – und verließen sie durch den Ausgang zur Royal Street.
    Anderthalb Stunden lang bummelten sie durch das Viertel, machten in der Preservation Hall halt, ertrugen die erstickende Hitze und das Menschengewimmel auf den überfüllten Bänken, um sich den echten Dixieland anzuhören; sie verweilten auf dem Jackson Square, wo es verhältnismäßig kühl war, tranken Kaffee auf dem Französischen Markt am Flußufer und übten Kritik an den schlechten »Kunstwerken«, mit denen New Orleans überschwemmt wurde; später tranken sie unter einem bestirnten Himmel, gefiederten Bäumen, gedämpftem Licht im Hof der zwei Schwestern einen Mint Julep.
    »Es war wundervoll«, sagte Christine. »Gehen wir?«
    Als sie gemächlich nach Iberville und zu ihrem geparkten Wagen zurückgingen, sprach sie ein kleiner Negerjunge an, der einen Pappkarton mit Bürsten trug.
    »Schuhe putzen, Mister?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Zu spät, mein Sohn.«
    Der blitzäugige Junge rührte sich nicht vom Fleck und betrachtete Peters Füße. »Ich wette mit Ihnen um fünfundzwanzig Cents, daß ich weiß, was Sie unter den Schuhen haben. Wenn ich richtig rate, krieg’ ich das Geld von Ihnen, wenn ich falsch rate, kriegen Sie’s von mir. Okay?«
    Peter hatte die Schuhe vor einem Jahr in Tenafly, New Jersey, gekauft. Er zögerte, im Gefühl, daß die Chancen zu ungleich verteilt waren, und nickte dann. »Okay.«
    Der Junge blickte mit einem breiten Grinsen auf. »Unter Ihren Schuhen haben Sie das Pflaster von New Orleans, Louisiana, Mister. Wir haben bloß darum gewettet, daß ich weiß, was Sie unter Ihren Schuhen haben und nicht, wo Sie sie herhaben, stimmt’s?«
    Christine hängte sich bei Peter ein, als er den Vierteldollar bezahlte. Sie lachten, bis sie bei ihrem Wagen anlangten, und lachten immer noch, als sie zu Christines Appartement fuhren.

 

    13
    Im Speisezimmer von Warren Trents Privatsuite paffte Curtis O’Keefe genießerisch eine Zigarre. Er hatte sie sorglich unter mehreren ausgewählt, die Aloysius Royce ihm in einem Kirschholzkästchen gereicht hatte. Ihr Aroma verquickte sich auf seinem Gaumen mit dem Nachgeschmack des Louis-XIII.-Cognac, der zum Kaffee serviert worden war.
    Links von O’Keefe, an der Schmalseite des Eichentisches, an dem sie das delikate aus fünf Gängen bestehende Dinner eingenommen hatten, präsidierte Warren Trent mit patriarchalischer Herzlichkeit: Ihm gegenüber rauchte Dodo, in einem hautengen schwarzen Abendkleid, eine Orientzigarette, die Royce ihr offeriert und angezündet hatte.
    »Herrje«, sagte Dodo, »ich komm’ mir vor wie genudelt.«
    O’Keefe lächelte nachsichtig. »Das Essen war hervorragend, Warren. Übermitteln Sie bitte dem Küchenchef mein Kompliment.«
    Der Besitzer des St. Gregory neigte artig den Kopf. »Er wird sich über das Lob freuen, vor allem, wenn er hört, von wem es kommt. Es wird Sie übrigens vielleicht interessieren, daß es heute abend in meinem Hauptrestaurant genau das gleiche Menu gab.«
    Curtis O’Keefe nickte, aber er war nicht beeindruckt. Seiner Meinung nach war ein umfangreiches, ausgetüfteltes Menu in einem Hotelrestaurant ebensowenig am Platze wie Gänseleberpastete in einem Lunchkorb. Kam noch hinzu, daß er vorhin, zur Hauptessenszeit, einen Blick ins Restaurant des St. Gregory geworfen und festgestellt hatte,

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