Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Gast gegangen, und er jagte gerade noch schnell die Fußmatten durch die Maschine, als sie zu seiner Überraschung sagte: »Danke für deine Hilfe. Auch wenn ich es nur ungern zugebe – ohne dich wäre ich heute aufgeschmissen gewesen. Und du machst dich gar nicht so schlecht.«
»Weißt du was, es hat mir sogar Spaß gemacht.« Er zuckte mit den Achseln und fügte hinzu: »Ich hatte ganz vergessen, wie befriedigend es sein kann, wenn die Arbeit erledigt ist. Egal, welche Arbeit.«
Isabel räusperte sich und sagte dann: »Ich hol nur schnell etwas Geld aus der Kasse, um dich zu bezahlen.«
Sein Gelächter hallte durch die Küche. »Ich will doch kein Geld von dir, Isabel. Ich wollte einfach nur aushelfen.«
Sie versteifte sich. »Mir ist schon klar, dass du wahrscheinlich irgendeinen sehr gut bezahlten Job hast –«
»Nicht mehr.«
Das schien sie zu verblüffen.
»Die haben mich gefeuert. Auch wenn sie es Vorruhestand genannt haben, aber das sind nur schöne Worte.«
»Also deswegen bist du hier.«
»Nicht mehr arbeiten zu müssen hat es einfacher gemacht, herzukommen«, stimmte er ihr zu, »aber ich habe dir doch schon gesagt, warum ich zurückgekommen bin. Um meinem Sohn beizustehen.«
»Ist bestimmt ein gutes Gefühl, hier den Helden zu spielen.«
Das hatte gesessen. Andrew wollte kontern, stattdessen hörte er sich jedoch sagen: »Seit dreißig Jahren habe ich keinerlei körperliche Arbeit mehr verrichtet. Mir tut alles weh. Auch wenn man fünfmal die Woche ins Fitnessstudio geht, bereitet einen das nicht auf acht Stunden Schufterei mit Hammer und Nägeln vor.«
»Früher hast du gerne handwerklich gearbeitet.«
Ihm kam in den Sinn, dass niemand außer ihr das über ihn wusste. »Du hast recht. Das habe ich. Und ich lerne es langsam wieder.« Er deutete mit dem Kopf auf den Hobart. »Ich weiß zwar nicht, ob Geschirrspülen die gleiche Magie entfaltet, aber einfach mal wieder richtig anzupacken tut gut. Ganz egal, was.«
Rasch wandte sie sich ab, aber nicht schnell genug. Er hatte bereits gesehen, dass sie errötet war. Himmel, wie gern er sie an sich ziehen wollte. Ihr durch das Haar fahren, über ihre Haut streicheln.
Aber obwohl ihn sein Begehren fest im Griff hatte, erkannte Andrew doch, dass es zu früh dafür war. Bevor er noch irgendwelche Dummheiten machte, sollte er lieber schnell gehen. Zuerst musste er aber sicherstellen, dass er Isabel wiedersah.
»Gibt es jemanden für die Spätschicht?«
Er erkannte, wie schwer ihr die Antwort fiel; dass ihr zuwider war, was sie dann sagen musste: »Nein, ich habe niemanden.«
»Wann soll ich da sein?«
Sie nahm ein Messer, hielt es in den Wasserstrahl und wischte es mit einem Küchentuch trocken. »Halb sechs.«
Das helle Glitzern der Edelstahlklinge verstand er als Aufforderung zu gehen.
»Komm nicht zu spät. Und denk ja nicht, dass ich dir verziehen habe, nur weil ich dich mein Geschirr spülen lasse.«
»Das werde ich nicht«, sagte er, meinte damit aber nur den Teil mit dem Zuspätkommen. Denn er hoffte immer noch, dass er an dem anderen Teil irgendwie etwas ändern könnte.
Drei Stunden später kam Isabel, nachdem sie zu Fuß eine Unmenge Besorgungen gemacht hatte, ins Restaurant zurück. Wenngleich heute ein weiterer kühler, windiger Tag war, fühlte sie sich erhitzt und konnte es kaum erwarten, endlich Mantel und Pullover auszuziehen. Sollten die Hitzewallungen noch schlimmer werden, würde sie womöglich den gesamten Nachmittag im Kühlraum verbringen müssen.
Nein, dachte sie dann, während sie ein halbes Dutzend orangefarbener und gelber Paprikaschoten vor sich ausbreitete, warum sollte sie sich selbst etwas vormachen.
Das war einzig Andrews Verdienst. Wegen ihm hatte sie das Gefühl zu verbrennen. Vorhin hatte sie sich in einer schwachen Sekunde sogar gewünscht, er würde aufhören zu reden und sie gleich dort auf der Edelstahltheke nehmen.
Ihn mit der Plastikschürze und den gelben Gummihandschuhen am Geschirrspüler stehen zu sehen, hätte sie eigentlich nicht so aus der Fassung bringen sollen. Aber dennoch war sie schwach geworden. Und wenn sie daran dachte, dass er in wenigen Minuten wieder hier sein würde, um die gleiche Arbeit noch einmal zu erledigen – und ihr den Hintern zu retten – , wurde sie nur noch nervöser.
Außerdem war sie von einer widerwärtigen Vorfreude erfüllt.
Um sich vor ihm zu schützen, blieb ihr nur eins – argwöhnisch zu bleiben und nach den tatsächlichen Absichten zu fragen, die
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