Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
so erdrückend, dass Andrew meinte, daran ersticken zu müssen. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass es zwischen Connor und Ginger nicht besonders gut lief. Keine zufälligen Berührungen mehr. Keine zweideutigen Blicke. Keine Abschiedsküsschen.
Während jeder von ihnen in seiner Ecke des Hauses vor sich hin werkelte – Connor sägte marode Stellen aus der Wand, Andrew schliff die neuen Stämme ab und Ginger malte von früh bis spät – , vergingen vier Tage.
Connor hatte in dieser Zeit kaum zwei Worte gesprochen. Und Ginger brachte ihnen zwar Sandwichs nach draußen, setzte sich aber nicht zu ihnen. Andrew wünschte sich, er bräuchte nur einen Zauberstab zu schwenken, um die beiden wieder zu versöhnen, da sie doch ganz offensichtlich zusammengehörten, aber ihm war klar, dass es so einfach nicht war. Trotzdem hoffte er weiterhin darauf, dass sie sich wieder versöhnten und dass am nächsten Morgen alles geklärt sein würde.
Als er es schließlich nicht mehr länger aushielt und bereits darüber nachdachte, die beiden so lange in den Garderobenschrank zu sperren, bis sie sich ausgesprochen hatten, verließen sie das Haus – allerdings liefen sie beide in entgegengesetzte Richtungen am Seeufer entlang. Als Andrew die Hütte endlich für sich alleine hatte, war er derart erleichtert, dass er sich beinahe schuldig fühlte. Aber sosehr er sich auch um Connor sorgte, sein Sohn war schließlich nicht der Einzige, der Probleme hatte.
Andrew war endlich wieder in Isabels Nähe, und doch wollte ihm nicht ein plausibler Grund einfallen, um sie zu besuchen. Schließlich hatte sie ihm unmissverständlich klargemacht, dass er sich bitte schön von ihr fernhalten sollte. Ihm lief die Zeit davon, und das war ein unerträgliches Gefühl, auch wenn ein paar Tage nach dreißig langen Jahren eigentlich keinen großen Unterschied mehr machen sollten.
Seit er Isabel erneut begegnet war und sie in den Armen gehalten hatte, fühlte er sich wieder wie mit neunzehn – und er war auch genauso verliebt in sie.
Gerade als Andrew einige frisch gefällte Stämme versiegeln wollte, klingelte das Telefon. Ohne darüber nachzudenken – immerhin war es einmal sein Haus gewesen –, ging er an den Apparat in der Küche.
»Josh ist heute nicht gekommen.«
Isabel war dran, und sie klang gestresst. Verärgert. Panisch. Der Name Josh war ihm sofort ein Begriff.
»Dein Sohn? Ist etwas nicht in Ordnung?«
»Andrew! Warum zum Teufel gehst du bei Ginger ans Telefon? Und woher kennst du den Namen meines Sohnes?«
Obwohl er in Kalifornien gelebt hatte, hatte Andrew der Versuchung nicht widerstehen können, ein wachsames Auge auf sie zu haben. Aber jetzt war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, um ihr das mitzuteilen.
»Auch egal«, sagte sie, noch bevor er antworten konnte. »Für so etwas hab ich jetzt keine Zeit. Ich muss mit Ginger reden. Dringend!«
»Sie ist nicht da«, sagte Andrew. »Connor auch nicht. Was ist denn los?«
»Ich kann nicht glauben, dass mir das passiert«, sagte Isabel. »Josh war heute zum Spülen eingeteilt«, erklärte sie. »Inzwischen ersticken wir schon beinahe in Bergen dreckigen Geschirrs. Wenn ich nicht bald jemanden finde, der aushilft, können wir den Laden zumachen.«
»Ich bin gleich da.«
Noch bevor sie mit ihm streiten konnte, hatte Andrew aufgelegt und ignorierte auf dem Weg zu ihr sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen.
»Schneller konntest du nicht fahren?«, fuhr Isabel ihn an, als er durch den Hintereingang in die Küche kam. Dann deutete sie mit dem Daumen auf die Spülküche. »Ich zeig dir rasch, wie man den Hobart bedient.«
Nachdem sie ihm kurz die große silberne Maschine erklärt hatte, die alle Teller, Gläser und auch das Besteck spülte und trocknete, fragte sie: »Irgendwas unklar?«
»Nein«, antwortete Andrew und machte sich umgehend an die Arbeit, um der Geschirrmassen Herr zu werden, die mittlerweile nicht nur auf dem Edelstahltresen der Spülküche, sondern auch auf dem Boden verteilt waren. Seite an Seite arbeiteten sie schweigend und reibungslos, bis wieder Land in Sicht war, ganz so, als hätten sie die letzten dreißig Jahre zusammen und nicht getrennt verbracht.
Und auch wenn Andrew es niemals für möglich gehalten hätte, dass er dem Geschirrspülen etwas abgewinnen könnte, musste er doch zugeben, dass er schon seit Jahren nicht mehr so glücklich gewesen war. Einfach nur, weil er in Isabels Nähe sein konnte.
Einige Stunden später war auch der letzte
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