Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
die Ginger kannte. Trotzdem hatte sich Isabel oftmals einen Partner an ihrer Seite gewünscht, mit dem sie Freud und Leid des Elterndaseins hätte teilen können.
Als Ginger noch einmal gründlich über alles nachdachte, fiel ihr auf, dass sie den wichtigsten Punkt bislang außer Acht gelassen hatte.
Connor.
Da kam Isabel mit einer weißen Plastiktüte in der Hand ins Zimmer. »Ich habe gleich zwei gekauft. Nur um sicherzugehen.«
Ginger ging mit dem Test ins Badezimmer. Zwei Minuten später starrte ihr ein blaues Pluszeichen entgegen.
Freude – pure Freude, wie sie sie bislang nur in Connors Armen erlebt hatte – erfüllte sie. Schnell riss Ginger die andere Packung auf, ging noch einmal auf die Toilette und wartete ab. Ihr Herz schlug wie ein Uhrwerk, tick-tack, so laut, dass es durchs ganze Badezimmer zu hallen schien. Bis lange vor den vorgeschriebenen zwei Minuten das Wort SCHWANGER in hellen blauen Buchstaben in dem ovalen Fenster des kurzen weißen Stäbchens erschien.
AlsGingerindemkleinen,rostfleckigenSpiegeleinenBlickaufsich selbst erhaschte, sah sie Freudentränen auf ihren Wangen.
Sie hatte sich schon so lange ein Kind gewünscht, und nun war sie rein zufällig schwanger geworden.
Nie wieder würde sie frischgebackene Mütter mit ihren Kinderwagen betrachten, die sich durch den Eingang des Diners kämpften, und sich dabei wünschen, an ihrer Stelle zu sein. Nie wieder würde sie über ihre Zukunft nachdenken und sich fragen, ob sie jemals eigene Kinder haben würde.
Andererseits, fragte sie sich plötzlich, war es denn wirklich so zufällig geschehen? Hätte sie sich bei einem anderen Mann nicht vielleicht anders, vorsichtiger verhalten? Hatte sie sich so schnell und vorbehaltlos in Connor verliebt, dass sie sich jedes Mal, wenn sie miteinander schliefen, insgeheim gewünscht hatte, von ihm schwanger zu werden?
Isabel klopfte an die Tür. »Alles in Ordnung da drinnen?«
Als Ginger auf den Flur hinaustrat, bekam sie nur ein einziges Wort heraus.
»Schwanger.«
Mit einem Aufschrei schloss Isabel sie in die Arme und drückte sie ganz fest.
»Ich freue mich so für dich«, war ihre erste Reaktion, und dann: »Es wird alles gut werden, egal, was kommt.«
»Ich muss zu ihm gehen und es ihm sagen. Sofort.«
Isabel nickte. »Möchtest du, dass ich mitkomme?«
»Nein.«
Das ging nur sie und Connor etwas an.
Auf dem Weg nach Poplar Cove rangen Freude und Angst in ihrem Innern. Sie sah Connor bereits, als sie noch auf Isabels Seite des Uferabschnitts war. Er stand am Seeufer, und bei seinem Anblick bekam sie weiche Knie.
Es wird alles gut , sprach sie sich Mut zu, atmete dann einmal tief durch und ging auf ihn zu.
Es war Zeit, Connor zu sagen, dass er Vater wurde.
25
Als er Ginger auf sich zukommen sah, machte Connors Herz einen Satz.
Er hatte Stärke beweisen wollen, indem er sich von ihr abwandte, um sich ganz alleine seinen Problemen zu stellen. In der Welt der Hotshots gab man niemals auf oder gestand sich irgendwelche Schwächen ein. Aber lag das wirklich daran, dass sie alle so harte Kerle waren? Oder hatte es vielmehr damit zu tun, dass sie sich da oben auf dem Berg jederzeit auf neunzehn andere Männer verlassen konnten, die ihnen den Rücken stärkten? Eine erfahrene Crew von Freunden, die zum Familienersatz geworden waren und die ihnen in jeder Notsituation den Arsch retten und sie aus den Flammen ziehen würden, falls es nötig sein sollte.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube: Ginger war seine Crew.
Wieso hatte er das bloß nicht eher erkannt? Sie hatte ihn unterstützt, ihm verständnisvoll zugehört – und sogar ihr Leben für ihn riskiert. Sie hatte sich ihm vollkommen hingegeben. Und anstatt es ihr gleichzutun, war er vor ihr davongelaufen.
Nach all den Gefahren, denen er getrotzt hatte, stand nun zum ersten Mal sein Herz auf dem Spiel. Zum ersten Mal hatte er sich verliebt, heftiger, als er es je für möglich gehalten hatte.
Sein Vater hatte recht. All die Gründe, warum er Ginger aufgeben sollte, waren eigentlich nur Ausreden. Er wollte genau so für sie da sein, wie sie immer für ihn da gewesen war. Ihr die Hand halten, wenn sie litt. Ihre Erfolge mit ihr feiern.
Sie lieben, egal, was die Zukunft bereithalten mochte. Und ihre Liebe annehmen, ohne irgendetwas infrage zu stellen.
Er würde sich nicht länger von seiner Angst leiten lassen. Sondern alles dafür tun, um sie zurückzugewinnen.
Während er auf sie zuging, schien die Welt um
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