Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Dachecke und hielt einen Schlauch in der Hand, mit dem sie immer noch versuchte, den Flammen Einhalt zu gebieten, obwohl sie sich bereits selbst in tödlicher Gefahr befand.
Das Dach war zu hoch, um einfach nach unten springen zu können. Jeder andere, der solcherart von Flammen umzingelt war, hätte lauthals geschrien. Geweint. Um Hilfe gefleht.
Aber selbst durch die lodernden Flammen hindurch konnte Connor ihren konzentrierten Gesichtsausdruck und die Entschlossenheit erkennen, mit der sie versuchte, das Holzhaus seiner Familie zu retten.
Unglaublich. Sie war einfach unglaublich.
Mit seinem feuerfesten Anzug hätte er vielleicht durch die Flammen rennen können. Aber wenn er das mit Shorts und Turnschuhen versuchte, würde er hier oben sterben. Er musste einen anderen Weg finden, um zu ihr zu gelangen, und zwar schnell, denn es wurde mit jeder Sekunde heißer und stickiger, und auch der Rauch wurde dichter.
Er wusste, dass er sofort handeln musste, aber plötzlich wollten seine Füße sich nicht mehr bewegen.
Herr im Himmel, er war in einer Schockstarre gefangen.
Ihn fröstelte, während sich blinde Panik in jeder Zelle seines Körpers ausbreitete, ihn noch weiter lähmte, bis er kaum noch atmen, geschweige denn klar denken konnte. Ihm zog sich die Brust zusammen, bei dem Gedanken, dass er alles verlieren könnte – eine Aussicht, die immer wahrscheinlicher zu werden schien.
Aber dann hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Es war Gingers Stimme, gefolgt von einem entsetzlichen Husten. Offenbar hatte sie beim Rufen zu viel Rauch eingeatmet.
Inmitten der Schwaden konnte er zwar kaum noch etwas erkennen, aber allein zu hören, wie Ginger ihm zuschrie, er solle sich retten und vom Dach heruntergehen, reichte aus, um den tödlichen Zauber, der von ihm Besitz ergriffen hatte, zu durchbrechen.
Ein unerwartetes Lächeln huschte über seine Lippen. Nie im Leben hätte er gedacht, dass er jemals einen Menschen so sehr lieben würde.
Er würde Ginger retten. Und sich selbst auch.
Denn sie verdienten ein gemeinsames Leben.
Als er sich in Bewegung setzte, wurde er einzig von seinen Instinkten und Muskelerinnerungen gelenkt, die er in einem Jahrzehnt Brandbekämpfung gesammelt hatte, und mit einem Mal war alle Angst verflogen. Erneut suchte Connor die Umgebung ab und entschied, dass es die beste Lösung wäre, auf die große Pappel direkt neben der Hütte zu springen. Es war genau der Baum, von dem der Witwenmacher herabgefallen war. Aber in diesem Moment war er trotzdem dankbar dafür, dass er dort stand.
Er schätzte den Abstand zwischen Dach und Baum ab, schob alle Bedenken in seinem Kopf beiseite, rannte los und sprang.
Als er den Stamm zu fassen bekam, schnitt ihm die Rinde so fest in die Handfläche und die nackten Knie, dass ihm warmes Blut über die Haut lief. Er ließ sich jedoch nicht davon ablenken, sondern kletterte noch etwas höher auf den über ihm liegenden Ast. Von dort stieg er auf den nächsthöheren und kam auf diese Weise immer weiter nach oben, bis er so nahe wie möglich an Ginger herangekommen war.
»Schatz, es wird langsam Zeit, von hier zu verschwinden.«
Er sprang von dem Ast zu ihr hinüber. An dieser Stelle war das Dach bereits so heiß, dass er die Glut förmlich unter den Sohlen spüren konnte.
Ginger rannte auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. »Ich wusste, dass du kommen würdest.«
Ihre Worte rührten ihn mehr als jemals etwas zuvor. Trotz aller Enttäuschungen hatte sie nach wie vor unerschütterlich an ihn geglaubt. Dann wurde Ginger jedoch erneut von einem Hustenanfall erfasst, und es kostete ihn viel Selbstbeherrschung, weiter mit ruhiger Stimme zu sprechen.
»Und ich wusste, du würdest hier oben mit einem Schlauch stehen«, gab er spöttisch zurück, obwohl er einen dicken Kloß im Hals hatte. Er musste dafür sorgen, dass sie nicht in Panik verfiel. »Du musst dich jetzt an mir festhalten und darfst auf keinen Fall loslassen.«
»Okay«, krächzte sie. Als Ginger auf seinen Rücken kletterte und Arme und Beine so fest wie möglich um ihn schlang, wurde sie von weiteren Hustenanfällen geschüttelt.
Ihr weicher warmer Körper an seinem Rücken gab ihm das Gefühl, unverwundbar zu sein – als ob es nichts gäbe, das er nicht schaffen könnte.
Warum, fragte er sich, während er über das Dach sprintete, hatte er das nicht schon früher begriffen? Was spielte es schon für eine Rolle, ob er Feuerwehrmann war oder nicht? Das waren doch nur
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