Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Hannah sagte: »Stell dir vor, ich habe noch nie ein Marshmallowsandwich probiert.«
Er drehte sich zu ihr um und gab sich Mühe, sie nicht anzustarren, als sei sie verrückt. »Im Ernst?«
»Schräg, oder?«, fragte sie und wirkte fast ein wenig beschämt. »Vielleicht könntest du mir irgendwann mal zeigen, wie man das macht?«
Als er mit pochendem Herzen nickte, fand Josh seine eigene Reaktion bereits viel zu überschwänglich. Aber er konnte einfach nicht anders. Schließlich wäre das die Gelegenheit, sie zu beeindrucken.
Jeder wusste, dass er das beste Marshmallowsandwich weit und breit machte.
»Klar.« Inzwischen waren sie fast bei ihrem Haus angekommen. »Wie wär’s mit heute Abend?« Da fiel ihm plötzlich etwas ein. »Aber du hast wahrscheinlich gar nicht alles hier, was wir dazu brauchen würden.«
Hannah nickte jedoch. »Eigentlich schon«, verriet sie ihm. Josh setzte sich also auf den Steg vor ihrem Haus, bis sie mit den Zutaten zurückkam: Graham Cracker, Marshmallows, Schokolade und Streichhölzer.
»Komm mit.« Gemeinsam gingen sie zum Waldrand. Er deutete auf den Boden. »Als Erstes brauchst du den perfekten Stock. Nicht zu dick, nicht zu dünn. Nicht zu kurz, nicht zu lang. Und er sollte eine schmale Spitze haben, damit du das Marshmallow gut aufspießen kannst.«
Sie hob einen kleinen Zweig auf. »Wie wäre es damit?«
Nachdem er den Zweig eingehend gemustert hatte, lächelte er sie an. »Das nenne ich Anfängerglück. Der ist goldrichtig.«
Sein Kompliment ließ sie erröten. »Danke. Und jetzt?«
»Jetzt machen wir ein Feuer.«
Josh war mit Lagerfeuern aufgewachsen. Am liebsten wandte er die Pyramidentechnik an. Nur wenige Minuten später loderten bereits die ersten Flammen empor. Schnell suchte er sich einen eigenen Stock.
»Es kommt vor allem auf das Marshmallow an – wenn er außen knusprig braun, innen aber schön klebrig ist, hast du alles richtig gemacht. Dann schmilzt die Schokolade von ganz allein, wenn du sie darauflegst. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du das Marshmallow verbrennst. Dann hast du eine verkohlte Außenseite, während er innen noch ganz roh ist.« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Kleinen Kindern passiert das ständig.«
»Wow!« Hannah klang beeindruckt. »Hört sich schwierig an. Vielleicht sollte ich das erst mal dir überlassen.«
»Ach was«, sagte er achselzuckend. »Eigentlich ist es ganz einfach. Wenn du erst einmal ein Gespür dafür bekommen hast, machst du das bestimmt wie ein Profi.«
Beide spießten ein Marshmallow auf ihren Zweig und hockten sich neben das große Lagerfeuer. »Am besten hältst du ihn unten über die Glut. Dauert zwar ein bisschen länger, lohnt sich aber.«
Während sich Hannah neben ihn kniete, spürte Josh, wie er sich immer mehr entspannte. Schweigend hielten sie ihre Marshmallows ins Feuer, bis die äußere Schicht braun wurde und Blasen warf.
»Jetzt können wir loslegen«, sagte er dann. Sie gingen zu dem Tablett mit den Keksen und der Schokolade hinüber. Josh brach einen der Cracker in der Mitte auseinander, legte ein Stück Schokolade auf eine Hälfte und sagte: »So fügst du dann alles zusammen. Halt mal deinen Stock hoch.«
Vorsichtig zog er mit den beiden Kekshälften das Marshmallow von Hannahs Zweig und achtete dabei darauf, dass die Schokolade nicht hinunterfiel. »Also gut, jetzt probier mal.«
Gebannt beobachtete er, wie sie abbiss und dabei verzückt die Augen schloss. Noch nie hatte er so viel für ein Mädchen empfunden, dass es ihn interessiert hätte, ihr mit etwas so Einfachem wie einem Marshmallowsandwich Freude ins Gesicht zu zaubern. Hannah könnte er jedoch ewig betrachten.
»Wie findest du’s?«, fragte er sie mit leicht belegter Stimme.
Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an. »Einfach himmlisch.«
Als er sich gerade fragte, wie er es wohl anstellen könnte, sie zu küssen, redete sie weiter: »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, hier aufzuwachsen. Da hast du echt Glück gehabt. Auch weil deiner Mom das Diner gehört. Du kennst bestimmt jeden hier.«
»Pah, das ist es ja gerade, was ich an der Großstadt so mag – dort kennt mich keiner. Jedes Mal, wenn ich hier zur Post gehe, fragt mich Frau Hendricks, ob ich etwa schon wieder gewachsen bin.«
Hannah kicherte. »Und, bist du?«
»Vielleicht ein paar Zentimeter.« Das brachte sie wieder zum Lachen. »Ganz im Ernst, es ist sterbenslangweilig hier.«
Als sie betroffen schaute, fügte er
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