Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
gelöst oder befreit, wie er gehofft hatte. Und das lag an der vergangenen Nacht – nach all den Dingen, die er Ginger anvertraut hatte, hätte er am liebsten Ketten vor ihre Tür gelegt, um sich leichter von ihr fernhalten zu können.
Gott sei Dank war sie zur Arbeit gegangen. Das verschaffte ihm ein paar Stunden, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Vielleicht würde es ihm ja noch gelingen, sich selbst davon zu überzeugen, dass seine Welt nicht vollkommen erschüttert war, nur weil er ihre Hand gehalten hatte. So etwas war ihm bisher mit keiner Frau passiert – nicht einmal wenn er Sex mit ihr hatte.
Aber im Moment hatte er Ginger einfach nichts zu geben. Wenn sie sich zwei Jahre früher begegnet wären, dann hätten sie vielleicht …
Mist, verdammter. Besser, er fing gar nicht erst mit so etwas an. Nachdem er sein ganzes Leben lang mit angesehen hatte, wie sich seine Eltern gegenseitig zerfleischt hatten, glaubte er nicht mehr an Liebe und Ehe. Obwohl er Frauen sehr gern mochte – wie sie sich bewegten, wie sie rochen, wie sie beim Sex zum Höhepunkt kamen – , war er bislang noch keiner begegnet, die einzigartig genug gewesen wäre, um an seinen Ansichten zum Thema Beziehung etwas zu ändern.
Mit einem um die Hüften geschlungenen Strandtuch und sandigen Füßen machte er sich auf den Weg zur Hütte, ging die Treppen hinauf, bis er sich vor Gingers Zimmer wiederfand. Gedankenverloren strich er über eines der Tücher, die an der Wand über der Zimmertür hingen.
Ihmwar,alskönneersieimmernochspüren,wiesieinseinenArmengelegenhatte,soweichundwarm.ErerinnertesichnochgenauanihrenBlick,währendsieihmseineGeschichteentlockthatte.SoalsobsieselbstbereitsgenugschlimmeDingeerlebthätte,umseinenLeidenswegverstehenzukönnen.Niemandsonst – wederseinBrudernochdierestlichenMitgliederderHotshot-Crew,undganzsichernichtdiePsychologen,diedieForstbehördezuihmgeschickthatte – hatteihmjemalsaufdieseWeisezugehört.Ohnezuurteilen,ohnejeglicheHintergedanken.
Er zwang sich, zu seinem eigenen Zimmer weiterzugehen. Dort schlüpfte er in trockene Kleider und versuchte, nicht mehr an Ginger zu denken. In der nächsten Stunde war er damit beschäftigt, das Haus zu inspizieren und eine Liste sämtlicher Mängel zu erstellen, die behoben werden mussten, damit in der Hütte wieder alles den Bauvorschriften entsprach.
Nach unzähligen Brandeinsätzen konnte Connor nicht anders, als das Haus mit dem geschulten Blick eines Feuerwehrmanns zu betrachten: Als Erstes musste das veraltete Leitungsnetz erneuert werden. Außerdem sollte er besser den Herd ersetzen, auch wenn seine Großmutter früher immer so stolz auf ihre zwei Herdplatten und den kleinen Backofen gewesen war. Darüber hinaus brauchten sie Rauchmelder in jedem Zimmer, einen Feuerlöscher und Notleitern für die Zimmer und das Bad im Obergeschoss.
Bevor Connor allerdings in den Baumarkt fahren konnte, um sich alles Nötige zu besorgen, musste er erst einmal seinen Leihwagen loswerden. Für die Renovierungsarbeiten, besonders für den Abtransport der alten Stämme im Wohnzimmer, die er austauschen wollte, brauchte er einen Lastwagen.
Also griff Connor zum Telefon und rief bei der einzigen Firma an, die in der Gegend Autos vermietete. Als Tim Carlson sich meldete, war er ziemlich überrascht.
Verflucht noch eins, überall tauchten alte Freunde von ihm auf. Und heute war ihm nun wirklich nicht nach einem Gespräch über alte Zeiten und darüber, was es Neues gab. Aber da er sich einen Wagen besorgen musste, parkte er bereits zehn Minuten später vor einem frisch gestrichenen, weißen Bauernhaus.
Kaum war er ausgestiegen, da rannte auch schon ein kleines Mädchen mit zwei Zöpfen auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
»Hallo!«, rief sie und winkte ihm dabei mit ihrer kleinen Patschehand unbeholfen zu.
Er ging in die Hocke, und ihr nahezu zahnloses Lächeln vertrieb seine düstere Stimmung augenblicklich. Aus großen, braunen Augen schaute sie ihn an.
»Hallo hübsche Dame. Ich bin Connor.«
Die Kleine brabbelte irgendetwas, das wohl ihr Name sein sollte. In diesem Moment kam sein Freund Tim dazu und schnappte sie sich. Er hob das kichernde Mädchen hoch über seinen Kopf und reichte es dann an die Mutter weiter, die ebenfalls nach draußen gekommen war.
»Schön, dich wiederzusehen«, sagte Tim, umarmte Connor und stellte ihm dann seine Frau vor. »Kelsey, das ist Connor.« Während sie sich die Hand gaben, fügte er hinzu: »Jetzt verstehst du sicher, warum ich
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