Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
niedergeschlagenen Eindruck. Genau wie Ginger heute bei der Arbeit.
Obwohl Isabel sich ermahnte, ihre Nase nicht in fremde Angelegenheiten zu stecken, war ihr Ginger doch inzwischen zu sehr ans Herz gewachsen, als dass sie einfach den Mund hätte halten können – Ginger war für Isabel nicht nur eine Freundin, sondern fast schon wie eine Tochter.
»Connor.«
Erst jetzt schien er zu erkennen, wen er da vor sich hatte. »Isabel.«
Sie fragte sich, ob er wohl über die Sache mit Andrew Bescheid wusste. So wenig erfreut, wie er über ihr Treffen wirkte, ging sie davon aus, dass es so war. Kein Kind wollte darüber nachdenken, dass der eigene Vater Gefühle für eine andere Frau als die Mutter haben könnte, das konnte sie nachvollziehen. Dabei spielte es auch keine Rolle, wie alt die Kinder waren.
»Wie geht es mit der Arbeit an Poplar Cove voran?«
»Ganz gut«, antwortete er. »Sie wissen ja, wie das mit den alten Holzhäusern so ist.«
Mit einem Nicken wählte sie eine der Farbproben aus und überlegte währenddessen, wie sie ihm wohl taktvoll vermitteln könnte, was ihr auf dem Herzen lag.
»Ginger bedeutet mir wirklich viel.«
Ein Muskel an seiner Wange begann zu zucken. »Das weiß ich.«
»Nach einer schlimmen Scheidung hierherzukommen. Neu anzufangen. Ich weiß, wie schwer das sein kann. Der See hat ihr dabei geholfen. Diese Stadt. Die Leute hier. Alle mögen sie.«
Isabel zögerte, bis er nickte und sie sicher sein konnte, dass ihre Worte zu ihm durchgedrungen waren.
»Ginger ist wirklich ein ganz besonderer Mensch, Connor. Sie verdient weitaus mehr, als sie sich selbst zugesteht.«
Er stand regungslos da, ohne auch nur zu blinzeln, aber der gequälte Ausdruck in seinen Augen ließ Isabel beinahe bereuen, dass sie ihm das alles gesagt hatte. Denn dieser Blick hatte Isabel verraten, wie stark seine Gefühle für Ginger waren.
Selbst wenn er ihre Freundin verletzte, lag es keinesfalls daran, dass er ein herzloser Mensch war.
Oder dass er nicht genug für Ginger empfand.
Er liebte sie.
Aber Isabel wusste nur zu gut, dass Liebe allein manchmal nicht ausreichte.
Als Connor die Hütte betrat, klingelte gerade das Telefon und er hätte den Apparat beinahe aus der Wand gerissen, als er abnahm.
Die Stimme seines Bruders drang aus der Leitung. »Ich wollte mich unbedingt mal melden und hören, wie es so mit Dad läuft.«
»Konntest du ihn nicht davon abhalten herzukommen?«
»Nichts und niemand hätten ihn aufhalten können. Er war wild entschlossen.«
Sie sprachen zum ersten Mal miteinander, seit Connor die Nachricht der Forstbehörde erhalten hatte, und deswegen wusste Connor auch ganz genau, was als Nächstes kommen würde.
»Also, wie läuft’s so bei dir?«
»Die Hütte wird schon wieder.«
»Das habe ich nicht gemeint. Wie geht es dir?«
Seinen Bruder konnte er einfach nicht anlügen.
»Mies.«
Sams Reaktion war kurz und treffend. »Scheiße.«
»Ich hab’s vermasselt.«
»Ist doch egal. Wir werden einfach woanders heiraten.«
»Nicht Poplar Cove . Die Sache mit Ginger.«
»Die Untermieterin? Hast du etwas mit ihr angefangen?«
Connor musste einfach fragen. »Was war an Dianna so besonders?«
»Einfach alles.«
Die nächste Frage hätte Connor niemandem außer seinem Bruder stellen können.
»Woher wusstest du es?«
»Ich konnte sie einfach nicht abweisen oder sie mir aus dem Kopf schlagen. Sie war jede einzelne Sekunde bei mir.«
Die Beziehung von Sam und Dianna umfasste zehn Jahre. Nicht nur eine Woche wie ein Vorschlaghammer, der Connor unvorbereitet mitten ins Herz getroffen hatte.
»Ich melde mich später«, sagte er zu Sam.
Da er seinerseits Ginger nicht abweisen konnte, hielt Connor es keine weitere Sekunde in der Hütte aus.
Isabel war mehr als deutlich gewesen. Ihre Warnung war bei ihm angekommen.
Lass Ginger gehen. Lass sie ihr Glück finden. Ohne dich.
Himmel. Woher sollte er nur die Kraft dafür nehmen?
Auch heute fegte wieder ein rauer Wind über den See. Kalt und beißend, passend zu seiner Stimmung. Eine Fahrt mit dem Segelboot war genau das, was er jetzt brauchte. Er wollte sich von den schaumgekrönten Wellen durchschütteln lassen. Also ging Connor zum Bootshaus, zog sich aus und schlüpfte in einen der Gummianzüge, die dort an einem Haken hingen.
Als Connor hüfttief im Wasser stand, fiel ihm auf, wie staubig das Segel des Bootes war. Während er sich auf dem Deck ausbalancierte, um das Segel aufzuspannen und einzustellen, bekamen seine
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