Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
echter Besorgnis. »Nein, nein und nochmals nein! Hör mir zu, du wirst ihn nicht ändern können. Das kann nur er selber.«
Mit einem Mal erkannte Ginger das eigentliche Problem, es schien ihr genauso klar wie das Blau des Himmels, wie das funkelnde gekräuselte Wasser des Sees und das fröhliche Geschrei der Menschen um sie herum.
Sie fühlte sich nicht deshalb schlecht, weil Connor sich ihr gegenüber gestern Abend so unbeherrscht gezeigt hatte – das hatte sie ihm ja auch immer wieder klarzumachen versucht. Er war nicht annähernd so grob gewesen, wie er gedacht hatte, und sie war schließlich nicht aus Zucker. Das Problem bestand auch nicht darin, dass er sie verletzt hatte, weil er lieber unten auf der Couch schlafen wollte, anstatt sich ihr zu öffnen.
Nein, sie litt aus einem ganz anderen Grund. Und der war plötzlich so dermaßen offensichtlich, dass Ginger sich wunderte, wie sie ihn so lange hatte übersehen können.
Nicht Connors Verhalten ihr gegenüber war das Problem. Es war vielmehr die Art und Weise, wie sie mit sich selbst umgegangen war.
Sie hatte sich so sehr nach ihm verzehrt, war derart übereifrig darauf bedacht gewesen, seine Wunden zu heilen, dass sie währenddessen keinen einzigen Gedanken an sich selbst und ihre eigenen Bedürfnisse verschwendet hatte. Connor hatte immer an erster Stelle gestanden, genauso wie früher ihr Exmann, ihre Eltern oder ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen.
Nur war es dieses Mal noch viel schlimmer gewesen. Weil sie insgeheim gehofft hatte, Connor würde bemerken, was sie alles für ihn tat, und sie dafür mit seiner Liebe belohnen. Einer Liebe, die sie sich mehr wünschte als irgendetwas sonst auf der Welt.
»Habe ich mich überhaupt verändert, Isabel?«, fragte sie jetzt. »Seit wir uns kennengelernt haben?«
»Unheimlich. Ich bin so stolz auf dich. Besonders da ich ja aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es sein kann, nach einer Scheidung noch einmal von vorne anfangen zu müssen. Du hast das großartig hinbekommen, Ginger.«
»Wenn das wahr ist, warum tappe ich dann jetzt wieder in genau die gleiche Falle? Wieso rackere ich mich ab, nur um alle anderen glücklich zu machen?«
Weshalb hatte sie sich bloß eingeredet, es wäre in Ordnung, sich mit den Krumen zu begnügen, die vom Tisch fielen? Dass ein bisschen Zuneigung besser wäre als gar keine?
Isabel legte den Arm um sie. »Ach Süße, ärgere dich nicht. Das ist doch nur menschlich. Du kannst bloß hoffen, dass es beim nächsten Mal einfacher wird.«
»Wirdesdasdenn?«,fragteGingerihreFreundin.»Einfacher?«
Isabel schnaufte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du die Antwort nicht hören willst.«
»Ich denke, ich kenne sie bereits.«
Ginger stand noch deutlich vor Augen, wie Andrew Isabels Haus als gebrochener Mann verlassen hatte, und sie ihre sonst immer so stark wirkende Freundin entsetzlich blass und mit den Nerven vollkommen am Ende angetroffen hatte.
»Falls du dich dadurch besser fühlst«, sagte Isabel, »ich habe mir gestern denselben Rat gegeben, nachdem Andrew wie aus heiterem Himmel bei mir zu Hause aufgetaucht war. Es kostet mich höllisch viel Überwindung, mich nicht selbst dafür zu hassen, dass ich immer noch so unglaublich starke Gefühle für einen Kerl habe, den ich dreißig Jahre nicht gesehen habe. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass es dieses Mal anders laufen würde. Dass ich einfach eine Mauer um mich errichten könnte, die er nicht überwinden kann. Dass es nicht so schmerzhaft sein würde, einfach nur in seiner Nähe zu sein.«
»Es tut mir leid, dass du so darunter leidest«, sagte Ginger und umarmte ihre Freundin.
»Mir auch. Wenn man bedenkt, dass ich gerade eingewilligt habe, sämtliche Speisen und Getränke für die Hochzeit seines Sohnes zu liefern! Genau den Sohn, den er in der Nacht gezeugt hat, als er mich mit diesem Mädchen betrogen hat.«
»Ist das dein Ernst?«
»Mein voller Ernst.«
Als Isabel vor dem Farbregal im Baumarkt stand und ein Dutzend verschiedener Grüntöne gegeneinander abwog, die in ihren Augen alle genau gleich aussahen, kam Connor um die Ecke geschossen. Einen Moment lang war sie wie gelähmt, weil er seinem Vater so ähnlich sah. Ein derart klares Bild vor Augen zu haben, wie Andrew vor ungefähr zwanzig Jahren ausgesehen haben musste, verschlug ihr fast den Atem.
Geistesabwesend und ohne sie eines Blickes zu würdigen, sagte er: »’Tschuldigung, hab Sie gar nicht gesehen.«
Connor machte einen müden und
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