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Hotzenwaldblues

Hotzenwaldblues

Titel: Hotzenwaldblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Gabriel
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Sie … Jedenfalls haben
die Herren Gerber und Fred Malzacher ein vollumfängliches Geständnis abgelegt.
Nachdem Sie Herrn Felix Ihren Verdacht über die Zusammenhänge mitgeteilt
hatten, haben wir Forstweilers PC und Örtlers
Schließfach untersucht. Dadurch hatten wir genügend Fakten. Da sind sie
eingeknickt. Und die Schweizer Kollegen sind glücklich, weil sie nun auch Beat
Stümpfli festnageln können.«
    Iris stöhnte auf. »Reden Sie nicht von nageln.«
    »So schlimm wird es schon nicht werden. Ein Beinbruch ist es wohl
nicht, oder?«
    »Nein, die Ärzte gehen von einem Riss der Achillessehne aus. Und von
einem Bandscheibenvorfall.«
    »Sie sollten es mit dem Sport aber auch nicht gleich so
übertreiben.«
    Das fand Iris im Stillen auch. »Und was wollen Sie jetzt von mir?
Was ist so dringend? Haben Sie die Alten gefasst?«
    Mathias Bleich schüttelte betrübt den Kopf. Im Neonlicht des
Krankenzimmers sieht sein Gesicht aus wie ein Pfannkuchen, dachte Iris boshaft.
    »Nein, aber wir beobachten alle Flughäfen in der Region. Wenn sie
nach Thailand wollen, müssen sie irgendwann an einem auftauchen. Oder an einem
Bahnhof. Bisher jedoch nichts. Aber wir kriegen sie schon noch. Wie gesagt, ich
wollte Ihnen gratulieren und Ihnen mitteilen, dass Sie für eine Auszeichnung
vorgesehen sind. Gute Arbeit, Kollegin. Wirklich. Das habe ich auch auf der
Pressekonferenz heute Abend gesagt.«
    »Davon kann ich mir was kaufen«, knurrte Iris.
    »Wissen Sie denn schon, was Sie machen wollen, wenn Sie wieder
gesundgeschrieben sind?«
    Iris sah den Leiter der Polizeidirektion Lörrach perplex an. »Ich
bin Kriminalhauptkommissarin, oder? Ich gedenke, das auch zu bleiben.«
    Mathias Bleich schaute angelegentlich auf seine Schuhe, den Blumenstrauß
noch immer in der Hand. »Nun ja, es ist so: Die Kollegen finden, dass Sie als
verdeckte Ermittlerin genau die Richtige sind. Herr Schott vom
Landeskriminalamt hat regelrecht von Ihnen geschwärmt. Er habe selten so
präzise Antworten bekommen, sagte er. Und Sie seien auch nicht mehr zu jung für
eine solche Aufgabe, sondern eine gefestigte, lebenskluge Frau mit Instinkt und
Menschenkenntnis. Er würde Sie gerne für eine diesbezügliche Weiterbildung
vorschlagen und Sie dann als verdeckte Ermittlerin des Landeskriminalamtes
einsetzen. Er scheint regelrechte Wunder von Ihnen zu erwarten, also …«
    Lebensklug. Sein Glück, dass er nicht alt gesagt hatte. »Also hoffen
Sie jetzt, mich für immer loszuwerden.«
    »Nein, bitte, so war das nicht gemeint. Natürlich freue ich mich,
wenn eine so fähige Kollegin zurück in die Mordkommission kommt.«
    Heuchler, dachte Iris. Du bist ein verdammter Heuchler. Aber sie war
zu müde, um das laut zu sagen. Sie wollte nur noch, dass er sich endlich vom
Acker machte.
    »Also, überlegen Sie es sich«, meinte Mathias Bleich und legte die
Blumen einfach so auf den Nachttisch. »Ich gehe dann mal. Wir sehen uns.«
     
    Iris betrachtete die Blumen. Ein sparsamer Strauß,
wahrscheinlich der letzte, den sie an der Tankstelle noch gehabt hatten. Sollte
sie jetzt nach der Nachtschwester klingeln, damit sie eine Vase brachte? Ach
was. Sollte das Gemüse doch vertrocknen. Am liebsten hätte sie die Blumen
dieses Idioten ohnehin in den Abfall gepfeffert.
    Da musste sie über sich selbst lachen. Nun plante sie sogar schon
Rache an unschuldigen Pflanzen – bloß wegen des Überbringers. Das war
unlogisch. Nun, dann war sie eben unlogisch.
    Iris schaltete den kleinen Weltempfänger an, den sie sich von einer
Schwester geliehen hatte, und dachte an das Trio der alten Männer. Wo sie jetzt
wohl steckten? Es war für eine Kriminalhauptkommissarin zwar nicht die richtige
Einstellung, aber sie gönnte ihnen einen geruhsamen Lebensabend in Thailand,
versorgt von zärtlichen Händen. Die SWR -Nachrichten
unterbrachen ihre Überlegungen. War das nicht Bleich, der da sprach? Der O-Ton
musste von der Pressekonferenz stammen. Wie bitte? Das durfte doch nicht wahr
sein. Er reklamierte das Verdienst für die Aufklärung des Wächter -Falles
für sich! Von ihr war keine Rede.
    Die drei alten Männer hatten sie aber offensichtlich noch immer
nicht geschnappt. Geschah ihm recht. Dieser Saftsack.
    Wenn sie es sich recht überlegte, wäre ein Dasein als verdeckte
Ermittlerin gar nicht so schlecht. Dann müsste sie sich nicht jeden Tag über
diesen Typen ärgern. Sie richtete sich mühsam etwas auf und fegte Bleichs
Blumenstrauß vom Nachttisch. Das beruhigte. Der Gedanke an

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