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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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Station und in der Notaufnahme durchgemacht hatte, glaubte ich, mit allem anderen fertig werden zu können. Ich nahm an, es würde die schlimmste Station sein, weil die Gomers versuchen würden, uns zu quälen, indem sie mit ihrem Anspruch auf medizinische Versorgung ernst machten und im
House
kampierten, und die Schlecker und die
Privates
ebenfalls versuchen würden, uns zu quälen, jeder auf seine eigene, todsichere Weise. Es würde die schlimmste Station sein, gerade weil es keine Doppelbödigkeit, kein Nur-so-Tun gab, sondern nur die ewige, geradezu ökologische Drehtür-Medizin nach Art des
House of God.
    »Denken Sie daran«, sagte der Dicke abschließend, »wenn Sie nichts tun, können sie Ihnen nichts anhaben. Glauben Sie es oder nicht, Jungs, wir werden unseren Spaß haben. OK , jetzt sind wir so weit. Also los.«
    Wir zogen mit der Begeisterung eines Highschool-Footballteams los, das beim Verlassen der Umkleideräume genau weiß, daß es Prügel beziehen wird und seinen Mumm in den Toilettenschüsseln zurückgelassen hat. Station- 4  Nord war gelbgekachelt, stinkend und verwinkelt wie ein Gomer. Wir gingen von Zimmer zu Zimmer, in jedem standen vier Betten und in jedem lag ein horizontales, menschliches Wesen, das kaum Merkmale eines menschlichen Wesens aufwies, außer, daß es in einem Bett lag. Ich fand es nicht mehr verrückt oder grausam, diese traurigen Wesen Gomers zu nennen. Und doch dachte ein Teil von mir, es sei beides, verrückt und grausam, daß ich so dachte. In einem Männerzimmer zerrte ein Gomer krampfhaft an seinem Katheter und wimmerte etwas wie »Pastrami Pastrami Pastraaah-Mi …«, und Motorrad-Eddie machte nah an meinem Ohr Geräusche wie ein würgender Hund. Wir gingen auf den Flur. Dort saßen zwei Männer nebeneinander, und der einzige Unterschied zwischen ihnen bestand in ihren Mündern, die so aussahen:

    Der Dicke fragte die BMS -Studenten, die erschrockenen, eifrigen und idealistischen BMS -Studenten, welche Diagnose ihnen beim Anblick dieser beiden Männer einfiele. Sie hatten keine Ahnung. Dickie sagte:
    »Dies sind klassische Befunde: das O-Zeichen links und das Q-Zeichen rechts. Das O-Zeichen ist reversibel, aber wenn es erst einmal zum Q-Zeichen wird, führt kein Weg zurück.«
    Wir gingen weiter, den Korridor hinunter. Und plötzlich waren sie da: In verstellbaren Sesseln saßen zwei Patienten nebeneinander, dieselben beiden Patienten, von denen Chuck und ich uns am ersten Tag verzweifelt abgewandt hatten, Harry das Pferd (He Doktor warten Sie He Dokor warten Sie) und Jane Doe ( OOOO - AYYY - EEEE - IYYY - UUUU ). Die waren immer noch hier! Wie hypnotisiert blieben wir vor ihnen stehen.
    »Kommt weiter, kommt schon«, sagte der Dicke und drängte uns den Flur entlang. »Das hier ist das Schlimmste, das Rosenzimmer. Dieses Zimmer hat schon so manchen anständigen, jungen Mann kaputtgemacht. Es sollte ein Antidepressiva-Automat an der Tür angebracht werden. Denken Sie immer daran, wenn Sie dieses Zimmer verlassen und sich umbringen möchten, daß die hier im Rosenzimmer krank sind und nicht Sie: Der Patient ist derjenige, der krank ist.«
    »Warum heißt es das Rosenzimmer?«
    »Es heißt Rosenzimmer, weil die vier Betten immer von Gomers belegt sind, die Rose heißen.«
    Verschüchtert und schweigend standen wir in der Mitte des schwach beleuchteten Rosenzimmers. Alles war still, gespenstisch ruhig, die vier friedlichen, ruhenden, horizontalen Roses bewegten kaum die sie umhüllenden Laken. Alles war sehr hübsch, bis der Geruch uns traf wie ein Schlag. Und dann war es widerlich. Es stank nach Scheiße. Ich konnte es nicht aushalten und ging hinaus. Vom Flur aus hörte ich den Dicken seine Vorlesung fortsetzen. Dann kam Motorrad-Eddie durch die Tür, würgend. Dickie redete weiter und weiter. Als nächstes erschien jetzt Hyper Hooper, schnaubend. Dickie sprach noch immer weiter. Die drei neuen BMS -Studenten blieben. Sie glaubten, ihre Note würde in den Keller hinunterrutschen, eine schwache 3 , wenn sie das Rosenzimmer vor dem Dicken verließen. Dickie leierte weiter. Bellend und krächzend, Taschentücher vor dem Gesicht, kamen die BMS -Studenten aus der Tür gerannt. Während Dickie für sich und die gomerösen Roses weiterbrabbelte, rissen die BMSs ein Fenster auf, hängten ihre Köpfe hinaus, und die stämmigen Bauarbeiter, die den Zock-Flügel hochzogen, zeigten mit dem Finger auf sie und lachten. Das Gelächter schien aus weiter Ferne zu kommen. Ich wünschte,

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