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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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-Antibiotikums wieder Blähungen und Durchfall. Es begann mit einem kleinen gequetschten Furz, der von der aufmerksamen Stoppuhr des Dicken registriert wurde, und dann – wir sahen alle zu – wütete sie mit einer großen Kakophonie orchestraler Fürze gegen uns los. Danach kamen flüssige Fürze, und schließlich barst ihr Darm in einem kontinuierlichen Erguß immerwährenden Stuhlgangs. Richard Nixon, aufgedunsen von Macht und Zweifel, begann mit einem kleinen Bellen, als Richter Sirica ihn einen nicht angeklagten Mittäter der Watergate-Jungs nannte, und wütete dann weiter, indem er im Nationalen Fernsehen sein furzendes Füllhorn ergoß, und überzeugte mit seiner Überreaktion und übertrieben paranoiden Schimpferei fast jeden echten Amerikaner davon, daß er noch viel schuldiger war, als man sich vorgestellt hatte. Wir waren alle sehr erleichtert, daß wir, egal aus welchem Grund, über Nixon lachen und ihn noch eine Weile herumschubsen konnten. In gewisser Weise war es genau das, was das Land nach Vietnam brauchte: einen Präsidenten so ganz ohne Charme.
    In Gomer-City explodierten wir
Interns.
Der erste, der durchknallte, war Motorrad-Eddie. Er brach unter seinem eigenen Sadomasochismus zusammen. Er erklärte sich bei jedem Gomer WVF , bis seine Arbeit ganz von seinem BMS gemacht wurde. Von Gomers sprach er nur noch in Sätzen wie:«
    Wie kann ich diesem Kerl heute weh tun?« oder »Einige wollen, daß wir sie umbringen, und andere wollen das nicht. Ich wünschte, sie würden sich einigen, das geht mir alles zu durcheinander.«
    Der BMS hielt die Spannung nicht aus und ergab sich bald Eddies perversen Gedanken, und eines Tages, als ein besonders widerspenstiger Gomer stundenlang »Polizei! Polizei!« kreischte, liehen sich Eddie und sein BMS Uniformen und erschienen an ihrem Bett.
    »Madame«, sagten sie, »wir sind Polizist Eddie und Wachtmeister Katz. Wie können wir Ihnen helfen?«
    »Warum quälen Sie sie?« fragte Dickie.
    »Weil sie mich quälen«, sagte Eddie, »sie zwingen mich auf die Knie, hören Sie? Auf die Knie!«
    Als seine Frau Wehen bekam, brach die Hölle los. An dem Tag, an dem seine Frau entband, erschien Eddie in seiner schwarzen Motorradkluft: Helm und Stiefel, schwarze, spiegelnde Sonnenbrille und schwarze Lederjacke mit EAT MY DUST EDDIE in silbernen Nägeln auf dem Rücken. Er ging zu seinen Gomers und machte Blitzlichtaufnahmen von ihnen »zur Erinnerung«. Chaos entstand. Die Gomers kreischten verängstigt. Die Station roch bald wie ein Zoo und hörte sich auch so an. Jede Hierarchieebene schickte einen Vertreter, und Eddie saß ruhig im Dienstzimmer, die Stiefel auf dem Tisch, grinste von einem Ohr zum anderen und las
Rolling Stone.
Auf jede Frage antwortete er:
    »Sie haben mich kaputt gemacht. Ich bin WVF .«
    Später fragte er mich, ob ich ihn für unvernünftig hielte, und ich antwortete wider besseres Wissen, weil ich daran dachte, was er zu mir gesagt hatte, als ich die Fahrstuhltür traktierte:
    »Unvernünftig? Ha! Ich finde, du gibst ihnen genau das, was sie schon lange verdient haben.«
    »Er ist verrückt«, sagte ich zu Dickie.
    »Ja. Wahnvorstellungen. Paranoide Psychose. Es ist schrecklich mitanzusehen. Ah, ja, Basch, sie werden ihm eine Erholung gönnen müssen.«
    »Das können sie nicht tun«, sagte ich. »Niemand kann seine Dienste übernehmen.«
    »Jeder braucht mal eine Pause, jeder«, sagte der Leggo zum Fisch, als sie besprachen, was mit Eddie zu tun sei. »Jeder. Sehen Sie sich den armen Dr. Putzel an. Ich werde Eddie sagen, daß er Erholung braucht wie jeder andere.«
    »Und wer wird seine Dienste übernehmen?« fragte der Fisch
    »Wer? Nun, die anderen. Meine Jungs werden alle einspringen und helfen.«
    Am nächsten Tag war Eddie nicht beim Kartenflip und als ich ihn zu Hause anrief, sagte er:
    »Ich bin für eine Weile WVF . Tut mir leid, Euch das anzutun, aber der Leggo will mich nicht ins Haus zurücklassen. Er fürchtet, wenn ich noch länger bleibe, könnte ich einen der Comers umbringen und das
House
bekäme einen Prozeß auf den Hals. Er könnte recht haben.«
    »Ja«, sagte ich, »du warst nahe dran.«
    »Wäre keine so schlechte Idee, oder?«
    »Das ist illegal. Wie geht es dem Baby?«
    »Oh, du meinst dem Gomer?« fragte Eddie.
    »Dem Gomer?«
    »Ja, Gomer: kann weder Stuhl noch Urin bei sich behalten, kann nicht laufen, nicht sprechen, sich nicht orientieren und wird nachts fixiert. Gomer. Zimmer 811 . Ich weiß nicht, wie es ihr geht, man

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