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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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ein absolut gutartiges Muttermal handelte und sie nicht daran sterben würde. Aus Dankbarkeit, weil ich sie vom Tode errettet hatte, lud Molly mich zum Essen ein. Es gab einen scheußlichen Auflauf, und ich tat in jener Nacht mein Bestes, sie ins Bett zu kriegen, was mir auch schließlich gelang. Meine Hände lagen auf ihren mädchenhaftkleinen Brüsten mit langen Brustwarzen, und ich hörte das NEIN NEIN NEIN , aber ohne das abschließende, hinreißende JA . Und auch das fromme: Wenn ich dir das gäbe, würde ich dir alles geben.
    Und so stand es nun um die verdammte Sache. Sie war die erotische Blüte zwischen all den Gomers und wuchs an dem uralten, verlockenden Baum mit Namen Affäre. Die neue Geliebte gegen die feste Freundin, die einzige, die dieses Hingezogensein zu einer neuen Geliebten verstehen könnte. Aber, es ihr zu erzählen, bevor sie es selbst herausfand, würde alles zerstören. Im
House of God
schien Berry nicht zu existieren und, wenn ich mit Molly zusammen war, auch draußen nicht. Und so machten Chuck und ich die Erfahrung, daß Sex ein Weg war, um zu überleben.
    Für den sexuellen Blindgänger, unseren
Resident
Jo, war das furchtbar verwirrend und beängstigend, denn beim Thema »Medizinische Aspekte der menschlichen Sexualität« war sie in der BMS das einzige Mal weit hinter das Klassenniveau zurückgefallen. Ihr limbisches System war nicht vorbanden. So sollte Sex Jo gegenüber zu unserer Dauer-Trumpfkarte werden.
     
    Der Kleine war so aufgeregt, als er zu uns kam, weil er acht Wochen mit einem 00
Resident
namens Mad Dog, mit Hyper Hooper und mit Motorrad-Eddie hinter sich hatte. Weil er von den »harten Brocken« gehört hatte, die ihn auf unserer Station erwarteten. Weil er immer noch fürchtete, er müsse sterben, da er von einer Nadel aus einer Vene des Gelben gestochen worden war. Weil seine intellektuelle Dichterin June ihm zürnte, daß er so viel Zeit ohne sie verbrachte. Er war so aufgeregt, daß er 10  cm über dem Boden zu schweben schien. Sein Haar hing schlaff herunter, sein Schnurrbart stand wild, und er zupfte mal rechts, mal links daran herum. Erfolglos versuchten wir, ihn zu beruhigen, riefen schließlich Molly, die die Valiumspritze holen sollte.
    » OK Mann«, sagte Chuck, »Hosen runter.«
    »Hier? Bist du verrückt?«
    »Mach schon«, sagte ich, »wir haben alles für dich vorbereitet.« Der Kleine ließ die Hosen runter und beugte sich über den Tisch der Stationszentrale. Molly kam mit einer Freundin, einer Schwester aus der Intensivstation namens Angel. Angel war rothaarig, drall, irisch mit rundherum muskulösen Schenkeln und blassem Teint. Man munkelte, die Arbeit auf der Intensivstation, dem Todesstreifen des Hauses, habe in erster Linie ihre Sexualität intensiviert, und es hieß, Angel betreue Jahr für Jahr nicht nur die Kranken intensiv, sondern auch die männlichen
Interns.
Auf jeden Fall mußte also von einem aus unserer Gruppe überprüft werden, ob dieses Talent nur ein Gerücht war.
    »Molly«, sagte ich, »ich möchte dir den neuen
Intern
vorstellen. Das ist der Kleine.«
    »Angenehm«, sagte Molly. »Das ist Angel.«
    Der Kleine verdrehte seinen Hals, wurde rot, seine
Bulboccocygeal
-Muskeln zogen sich zusammen, so daß seine
Testes
im
Skrotum
zuckten wie aufgeschreckte Fische in einem elektrifizierten Teich, und er sagte:
    »Angenehm, ich … ich habe noch nie jemanden in dieser Position begrüßt. Das war deren Idee, nicht meine.«
    »Oh, das ist«, sagte Angel und machte Gesten in die Luft, »nichts Neues für eine« … Gesten hin zur eigenen Person, »… Krankenschwester.«
    Seltsam, daß es Angel schwer fiel, Worte hintereinander auszusprechen, ohne zwischendurch zu gestikulieren. Vielleicht war sie so aufgeregt, weil sie den Kleinen von hinten begrüßte. Sie schien dem Drang kaum widerstehen zu können, zu dem Kleinen zu gehen und ihm mit ihrer blassen Hand über den nackten Hintern, die Hinterbacken und Hoden, und, warum nicht, über die Ritze zum Anus zu streichen. Wir vereinbarten, daß Angel ihm die Valiumdosis verpassen sollte, was sie mit professioneller Geschicklichkeit tat und zum Abschluß einen Kuß auf die Stelle setzte. Die Schwestern gingen wieder. Wir fragten den Kleinen, wie er sich fühle, und er sagte gut und verliebt in Angel, aber er sei noch immer steif vor Angst, bald mit den harten Brocken der Station anfangen zu müssen.
    »Mann, is nix dabei«, sagte Chuck. »Selbst wenn du Potts Unglücksfälle erbst, du kriegst

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