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House of God

House of God

Titel: House of God Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel Shem
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krank?« fragte Jo.
    »Nein, verflucht. Ich fühle mich suuuper.«
    »Wo kommen Sie jetzt erst her?«
    »Ich hab mir die Augen aus dem Kopf gevögelt«, sagte der Kleine und dann schlug er Chuck und mir gleichzeitig lachend auf die Schultern und bellte dann mit einem blöden, breiten Grinsen.
    »Was haben Sie?« fragte Jo.
    »Gebumst. Kopuliert. Verstehen Sie, Vasodilatation der Penisvenen, er wird hart, und der Mann schiebt ihn in …«
    »Das ist hier wohl nicht …«
    »He Jo«, sagte der Kleine und sah uns Beistand suchend an. Dann brummelte er, ihre Empfindlichkeit ignorierend: »Ach, machen Sie sich’s doch selbst, Jo.«
    Da wußten Chuck und ich, daß wir ein Monster geschaffen hatten, und wir fühlten uns großartig. Chuck meinte jedoch, die Situation sei etwa so, als sähe man zu, wie die Schwiegermutter den eigenen neuen Cadillac die Klippen runterfährt, denn natürlich wußten wir, daß Jo nicht etwa bumsen gehen würde, sondern zum Fisch, um zu petzen. Der würde beim Leggo petzen, und der würde es uns heimzahlen, und zwar kräftig. Denn der Kern jeder Hierarchie ist Vergeltung.
    Jo fuhr schweigend mit der Visite fort, bis wir zu Jimmy kamen, der auf die Intensivstation abgeschoben worden war. Jo bestand darauf, daß wir ihn uns anschauten, und während unsere Karawane den Korridor hinunterging, wurde sie ganz aufgeregt über den Fall. Unfähig, sich noch länger zu beherrschen, platzte sie schließlich heraus:
    »He, Roy, das klingt nach einem wirklich tollen Zugang.«
    Ohne nachzudenken, aber Jimmys Zusammenbruch noch deutlich vor Augen, hörte ich mich eine neue Regel aufstellen. Sie kam direkt aus meiner Gallengegend: Regel Nr  9 . Der einzig gute Zugang ist ein toter Zugang.
    Jo blieb wie angewurzelt stehen. Chuck, der Kleine und ich streunten weiter durch die Intensivstation, während Jo an Jimmy herummachte. Dann war es an uns, abrupt stehenzubleiben.
    Wir sahen die Überreste eines Menschen, die in ein orthopädisches Gestell montiert worden waren. Der Patient war von Kopf bis Fuß bandagiert. Offensichtlich war er mit etwas zusammengestoßen, und zwar hauptsächlich mit seinen Hoden. Sie waren groß wie Honigmelonen, wenn nicht sogar wie Kürbisse. Wir hatten eine besondere Variante eines Hell’s Angel vor uns, der mit seiner Harley Hawk kopfüber in einen Baum gekracht war. Auf einem Schild am Fußende seines Bettes stand:
    IT TAKES BALLS TO RIDE A HARLEY .
    Keiner von uns hätte gedacht, was für eine erstklassige Automechanikerin Angel war, bis wir von dem Kleinen hörten, wie sie gleich beim ersten Mal sein stämmiges Chassis aufgemöbelt hatte.
    »Also, ich war so aufgeregt über alles, was letzte Nacht passiert ist. Ich konnte keinen Satz herausbringen, als ich in ihr Apartment kam. Ich weiß nicht, was du ihr am Telefon gesagt hast, Roy, aber nachdem sie eingehängt hatte, lief auf einmal alles ganz leicht. Sie macht mir einen Drink, aber ich kann immer nur an Lazarus und Risenshein und an das Graffiti auf der Toilette im China-Restaurant denken: STELL DICH NÄHER RAN , ER IST KÜRZER , ALS DU DENKST . Nun ja, sie fragt, ob ich fernsehen will, und ich sage ja. Wir sitzen auf der Couch, und ich weiß noch nicht einmal, ob sie mich überhaupt mag, da drückt sie plötzlich ihren Busen an mich, ihr rotes Haar hängt offen bis zur Scapula, und ich fang an, mich besser zu fühlen. Sie sagt, es ist ein bißchen ungemütlich hier, warum sehen wir nicht drüben fern, zieht den Stecker vom Fernseher raus und trägt ihn ins Schlafzimmer. Ich kann es einfach nicht glauben. Ich knutsche an ihrem Hals rum, und sie sagt, die Kleider wären so lästig und zieht ihren Pulli und ihren Rock aus. Ja, und dann gibt sie so heisere Geräusche von sich und weil sie ihren Pulli ausgezogen hat, zieh ich ihr den BH aus. Ha! Perfekt! Große, weiche Titten! Ha! Ich ziehe ihr auch das Höschen aus«, sagte der Kleine und zog vor unseren Augen Angel das Höschen vom Po, mitten in der Stationszentrale, »und sie zieht mir die Hosen aus. Unglaublich!«
    »Wie ist ihr Schamhaar?« fragte ich.
    »Hellrot!« sagte der Kleine mit wildem Blick. »Perfekt! Wahnsinn! Ja, und dann zögere ich ein bißchen, als ich ihn reinschiebe, und ich muß an den sterbenden Lazarus denken und alles und … na ja, da stirbt er mir auch.«
    »Verdammt!« sagte Chuck.
    »Aber sie ist schon mit ihrer Hand da, und er steht wieder auf, und ich komme zu ihr rein, und sie ist feucht und bereit, nicht wie June und all die anderen, die meine

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