House of Night 7. Verbrannt
Bank.
»Ja. Iss«, bat Thanatos, die sich ebenfalls ein Sandwich nahm und neben Jack setzte. »Nimm das Leben wichtig.«
Stark unterdrückte ein frustriertes Knurren, nahm aber ein Sandwich und setzte sich.
Jack schielte Damien über die Schulter, der in seinen Notizen wühlte. »Oh, zeig doch mal unsere Tabelle. Das ist alles so verwirrend, und es hilft immer, wenn man sich Sachen bildlich vorstellt.«
»Gute Idee. Hier.« Damien riss eine Seite aus dem gelben Notizblock, den er fast ganz vollgekritzelt hatte. Oben auf die Seite war ein großer offener Regenschirm gezeichnet. Auf der einen Seite des Schirms stand in Großbuchstaben LICHT , auf der anderen FINSTERNIS .
»Der Regenschirm ist ein gutes Bild«, sagte Thanatos. »Er versinnbildlicht, wie allumfassend die beiden Kräfte sind.«
Jack wurde ein bisschen rot. »Das war meine Idee.«
Damien lächelte ihm zu. »Gut gemacht.« Dann zeigte er auf die Spalte unter LICHT . »Unter der Macht des Lichts hab ich aufgeschrieben: das Gute, den schwarzen Stier, Nyx, Zoey und uns.« Er machte eine kleine Pause, und alle nickten. »Unter FINSTERNIS hab ich: das Böse, den weißen Stier, Neferet/Tsi Sgili, Kalona und die Rabenspötter.«
»Wie ich sehe, hast du Sgiach in die Mitte gesetzt«, bemerkte Thanatos.
»Ja, und darunter Zwiebelringe, Hostess Ding Dongs und
meinen
Namen«, sagte Aphrodite. »Warum das, zum Teufel?«
»Na ja, ich glaube, wir waren uns nicht einig, ob Sgiach eine gute oder eine böse Erscheinung ist«, sagte Damien.
»Und die Zwiebelringe und Ding Dongs kommen von mir«, gab Jack zu. Als alle ihn anstarrten, zuckte er mit den Schultern. »Zwiebelringe sind frittiert und machen dick, aber Zwiebeln sind ein Gemüse. Also sind sie vielleicht trotzdem gut? Und, na ja, Ding Dongs bestehen aus Schokolade, aber in der Mitte ist Sahne. Und das ist doch ein Milchprodukt und gesund.«
»Und bei dir im Oberstübchen macht’s auch ganz schön dingdong«, sagte Aphrodite.
»Und deinen Namen haben wir hingeschrieben«, gestand Erin.
»Ja, weil du so bist wie Rachel in
Glee
«, erklärte Shaunee. »Total nervig, aber ohne sie geht’s nicht, weil sie manchmal ’ne gute Idee hat und sozusagen dafür sorgt, dass nicht alles im Chaos versinkt.«
»Aber trotzdem ist sie ’ne Hexe der Hölle. Wie du«, schloss Erin mit einem zuckersüßen Lächeln.
»Jedenfalls«
– rasch strich Damien Zwiebelringe, Ding Dongs und Aphrodite durch, legte die Tabelle mitten auf den Tisch und nahm wieder seinen gelben Block zur Hand – »haben wir ein paar Infos über Sgiach gefunden.« Er überflog seine Aufzeichnungen. »Sie wird als Königin der Krieger bezeichnet. Viele Krieger wurden auf ihrer Insel ausgebildet. Einige davon kamen und gingen als Söhne des Erebos, aber diejenigen, die bei ihr blieben und ihr die Treue schworen –«
»Wart mal. Sgiach hatte mehr als einen eidgebundenen Krieger?«, unterbrach Stark.
Damien nickte. »Anscheinend einen ganzen Clan davon. Aber sie nannten sich nicht Söhne des Erebos. Ihr Titel lautete …« Er blätterte ein paar Seiten um. »Hier. Sie nennen sich ›Wächter der Einen‹.«
»Der Einen?«, fragte Stark.
Aphrodite verdrehte die Augen. »Das ist eine Metapher. Wieder mal. So wurde Sgiach genannt. Das bedeutet ›Königin ihres Clans‹.«
»Ich find schottische Clans total cool«, sagte Jack.
»Klar«, gab Aphrodite zurück. »Kerle in Röcken sind der Gipfel deiner feuchten Träume.«
»Nicht Röcke. Kilts«, sagte Stark. »Oder Plaid. Und wenn du einen von diesen ganz alten Great Kilts meinst, die heißen Philamore.«
Aphrodite hob eine blonde Braue. »Und das weißt du, weil … du welche trägst?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich nicht, aber mein Großvater hat welche getragen.«
»Du hast schottische Wurzeln?«, fragte Damien ungläubig. »Und das erzählst du erst jetzt?«
Stark zuckte wieder mit den Schultern. »Was hat meine menschliche Familie damit zu tun? Ich hab seit vier Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr.«
»Es ist doch nicht nur deine Familie!« Vor Aufregung wurde Damiens Stimme immer höher, während er wieder in seinen Notizen zu blättern begann.
»Mannomann, du Blödmann! Deine Familie
ist
dein Blut«, sagte Aphrodite. »Wie hieß dein Großvater mit Nachnamen?«
Stark sah sie wütend an.
»MacUallis«, sagte er dann – im Chor mit Damien.
»Woher weißt du das?«, setzte Stark sofort nach.
»Weil es der Clan MacUallis war, der die ›Wächter der Einen‹ stellte.« Mit
Weitere Kostenlose Bücher