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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Krieger, und wenn ich glaube, ich könnte sie am besten beschützen, wenn sie auf dieser Insel ist, dann ist es mein Recht, meine Hohepriesterin zu Sgiach zu bringen.«
    »Da gehst du fehl, Krieger«, entgegnete der Vampyr ruhig, aber fest. »Sgiach und ihr Eiland steh’n gesondert von eurem Hohen Rat und seinen Gesetzen. Ich bin kein Sohn des Erebos, und
mo bann ri
, meine Königin, wohnt nicht in Italien. Krieger einer verwundeten Hohepriesterin oder nicht, du hast kein Recht, hier einzutreten. Du hast hier keinerlei Rechte.«
    Abrupt drehte sich Stark zu Darius um. »Halt mal Zoey.« Nachdem er seine Hohepriesterin dem anderen Krieger übergeben hatte, wandte er sich wieder dem Vampyr zu. Er hob eine Hand, die Handfläche nach außen, und schnitt sich unter dem neugierigen Blick des Vampyrs mit dem Daumennagel längs übers Handgelenk. »Ich bitte nicht als Sohn des Erebos um Einlass, und dem Hohen Rat hab ich den Rücken gekehrt. Dessen Regeln können mich mal. Hey, Mann, hab ich gesagt, ich
bitte
um Einlass? Kraft des Erbes in meinem Blut verlange ich, Sgiach zu sehen! Ich muss ihr dringend was sagen.«
    Der Vampyr sah Stark unbeirrt in die Augen, aber seine Nasenflügel weiteten sich, als er witternd die Luft einsog.
    »Dein Name?«
    »Heute werde ich Stark genannt, aber ich glaube, der Name, nach dem du fragst, ist der, den ich trug, bevor ich Gezeichnet wurde – MacUallis.«
    »Bleib, MacUallis.« Der Vampyr verschwand in die Nacht.
    Stark wischte sich den blutenden Arm an der Jeans ab und nahm Darius Zoey wieder ab. »Ich lasse sie nicht sterben.« Er holte tief Luft, schloss die Augen und bereitete sich auf das Wagnis vor, dem Vampyr durch den Torbogen zu folgen, wobei er darauf bauen musste, dass das Blut seiner Vorfahren ihn schützen würde.
    Bevor er die Schwelle überschreiten konnte, legte sich Darius’ Hand auf seinen Arm. »Ich glaube, der Vampyr bat dich zu bleiben, weil er zurückkommen wird.«
    Stark entspannte seine Muskeln und sah Darius und dann Aphrodite an, die die Augen verdrehte und sagte: »Weißt du was? Könnte sein, dass du in diesem Leben ein bisschen Geduld und Durchblick lernen sollst. Himmel, gedulde dich ein paar Minuten. Dieser Barbarenkrieger hat gesagt, du sollst bleiben, nicht weggehen. Hört sich für mich danach an, als wär er noch nicht fertig mit dir.«
    Stark grunzte, trat einen halben Schritt von der Mitte des Torbogens weg und lehnte sich an den Tragpfeiler, wobei er Zoeys Gewicht so verlagerte, wie es (hoffte er) für sie am bequemsten war. »Okay. Ich warte. Aber nicht sehr lange. Entweder sie lassen mich auf diese verdammte Insel oder nicht, aber egal was, ich will’s endlich hinter mich bringen.«
    »Die Menschenfrau hat recht.« Aus der Dunkelheit der Insel ertönte nun eine Frauenstimme. »Du musst lernen, Geduld zu haben, junger Krieger.«
    Stark richtete sich auf und wandte sich wieder der Insel zu. »Ich hab nur noch fünf Tage, um sie zu retten. Dann wird sie sterben. Ich hab keine Zeit, mich in Geduld zu üben.«
    Bei dem Lachen der Frau stellten sich ihm die Härchen auf den Armen auf. »Leidenschaftlich, arrogant und dreist. Er erinnert mich an dich vor einigen Jahrhunderten, Seoras.«
    »Aye – allein, so jung war ich nie«, entgegnete die Stimme des Vampyrkriegers.
    Stark kämpfte gegen den Drang an, die beiden anzubrüllen, sie sollten aus dem Dunkel heraus- und ihm gegenübertreten, da schienen sie schon aus dem Nebel vor ihm, genau auf der anderen Seite des Tordurchgangs, Gestalt anzunehmen. Wieder stand da der archaisch anmutende Vampyr, aber Stark hatte kaum einen Blick für ihn übrig. All seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Frau.
    Sie war groß und breitschultrig, ihr Körper muskulös, aber unverkennbar feminin. Sie hatte Krähenfüße um die großen, schönen Augen, die erstaunlich grüngolden waren, genau dieselbe Farbe wie der faustgroße Bernstein, der von ihrem Halsreifen herabhing. Ihr taillenlanges Haar war bis auf eine einzelne zimtfarbene Strähne schneeweiß, aber sie wirkte nicht alt. Jung aber auch nicht. Während er sie betrachtete, erkannte Stark, dass sie ihn an Kalona erinnerte – uralt und alterslos zugleich. Die Tattoos, die ihr kühnes, sinnliches Gesicht zierten, waren atemberaubend – Schwerter mit kunstvoll verzierten Griffen und Klingen. Da wurde ihm bewusst, dass tiefes Schweigen herrschte, während er sie so angaffte, und er räusperte sich, presste Zoey fest an sich und verneigte sich respektvoll vor

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