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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Visionen zu lassen. Das heißt, ich bin immer noch Prophetin der Göttin. Und ich hoffe, dass diese Prophezeiungen außer all dem Stress und den Augenschmerzen auch zur Folge haben werden, dass ich ebenso langsam und in Würde altere wie Ihre Königin.« Sie hielt inne und verneigte den Kopf vor Sgiach, deren Brauen in die Höhe schossen, die aber keine Anstalten machte, Aphrodite auf der Stelle umzubringen, wie – das war Starks Meinung – sie es eigentlich verdient hätte. »Jedenfalls ist Darius mein eidgebundener Krieger. Wenn ich die Anspielung richtig verstehe, was ich nur hoffen kann, weil ich in poetischer Sprache eine totale Niete bin, dann bin ich auf meine Art auch
eine Eine
. Also passt Darius in euren Wächterclan, Blut hin oder her.«
    Stark glaubte, Seoras murmeln zu hören: »Unverfror’nes Ding«, während Sgiach flüsterte: »Interessant.«
    »
Failte gu ant Eilean nan Sgiath
, Prophetin und dein Krieger«, sagte sie dann.
    Und ohne weitere Diskussion schritt Stark, gefolgt von Aphrodite und Darius, mit Zoey auf den Armen unter dem marmornen Torbogen hindurch und betrat die Insel der Frauen.

Stark
    S eoras führte sie zu einem schwarzen Range Rover, der außer Sicht des Torbogens um die Ecke stand. Das Erstaunen musste Stark ins Gesicht geschrieben sein, denn der Krieger lachte auf. »Wähntest du uns in dürft’gen Karren fahrend, mit Hochlandponys im Geschirr?«
    »Was ihn angeht, kann ich nichts sagen, aber ich schon«, bemerkte Aphrodite und stieg neben Darius auf den Rücksitz. »Und ausnahmsweise bin ich extrem froh, dass ich mich geirrt habe.«
    Seoras öffnete Stark die Beifahrertür, und mit Zoey auf den Armen stieg er behutsam ein. Erst als der Krieger losgefahren war, bemerkte Stark, dass Sgiach nicht dabei war.
    »Hey, wo ist Ihre Königin?«
    »Sgiach bedarf nicht des Stahlwagens, um auf ihrem Eiland zu reisen.«
    Stark überlegte, wie er die nächste Frage formulieren sollte, da platzte Aphrodite dazwischen: »Was zum Teufel soll
das
heißen?«
    »Ei, dass Sgiach zu ihrer Insel affin ist, nicht zu etwelchen Elementen. Alles und jeder darauf beugt sich ihrem Willen.«
    »Heilige Scheiße! Heißt das, sie kann sich durch die Gegend beamen wie in
Star Trek
, nur cooler? Wobei nichts, was Ähnlichkeit mit
Star Trek
hat, auch nur annähernd cool sein könnte.«
    Stark begann sich zu fragen, wie er sie am besten erwürgen könnte, ohne dass Darius ausrastete.
    Aber der alte Krieger nahm Aphrodites Bemerkung total gleichmütig hin. Er zuckte nur mit den Schultern. »Aye, so mag’s wohl auch erklärt sein.«
    »Sie kennen
Star Trek
?«, sprudelte es aus Starks Mund, bevor er sich daran hindern konnte.
    Wieder zuckte der Krieger mit den Schultern. »Auch wir empfangen den Satelliten.«
    »Und Internet?«, fragte Aphrodite hoffnungsvoll.
    »Und den Internetographen.«
    »Also lassen Sie die Außenwelt doch rein«, sagte Stark.
    Seoras warf ihm einen kurzen Blick zu. »Aye, wenn’s der Königin von Nutzen ist.«
    »Ich bin nicht geschockt. Natürlich braucht eine Königin Internet – wie will sie sonst vernünftig shoppen?«
    »Natürlich braucht eine Königin Internet – wie will sie sonst erfahren, was auf dem Weltkreis vor sich geht?«, sagte der Krieger in einem Ton, der jede weitere Frage unterband.
    Schweigend fuhren sie weiter, bis Stark anfing, sich Sorgen zu machen, weil es im Osten immer heller wurde. Er wollte Seoras gerade gestehen, was mit ihm passieren würde, wenn er bei Sonnenaufgang nicht in einem geschlossenen Raum wäre, da zeigte der Krieger nach vorn auf ein Wäldchen links neben der schmalen Straße. »Der Craobh – der heilige Hain. Die Feste steht dahinter, dort am Kliff.«
    Fasziniert betrachtete Stark die verkrümmten, trügerisch dünnen Stämme der Bäume, deren Kronen einen beeindruckenden Ozean aus Grün bildeten. Von dem, was sich dazwischen befand, erhaschte er nur flüchtige Eindrücke: ein dichtes Halbdunkel aus Schatten und Moos, dazwischen wie weiße Lichtblitze Felsbrocken aus dem Marmor, aus dem auch der Torbogen errichtet war. Und ganz vorn, wie ein leuchtender Markstein für Wanderer, stand etwas, das aussah wie zwei Bäume, so dicht ineinander verschlungen, dass sie zu einem verschmolzen schienen. Von den Zweigen des erstaunlichen Zusammenschlusses hingen grellbunte Tuchstreifen, die einen seltsamen und doch stimmigen Kontrast zu den uralten, knorrigen Ästen bildeten.
    Je länger Stark darauf starrte, desto komischer fühlte er sich

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