Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
je sechs Stück. Die hätten wir alle gebraucht. Somit war davon auszugehen, dass wir entweder einen Totalausfall haben würden oder irgendwann gezwungen sein würden, einen unplanmäßigen Stopp einzulegen. Jason«, meinte sie besorgt. »Ich glaube, jemand hat heute unseren Wagen sabotiert.«
Kurz darauf trat Ariel Piper in die Box. Die Medienmeute hatte von ihr bekommen, was sie wollte - nämlich ein paar zu den Fotos passende O-Töne - und sich wieder verzogen.
»Da ist ja mein Ritter in schimmernder Rüstung«, sagte sie.
»Hi«, sagte Jason und stellte ihr Sally und den Bug vor.
»Danke für das, was du für mich getan hast«, fuhr Ariel fort. »Und dass du verstanden hast, warum ich nicht aussteigen wollte.«
»Schon gut«, meinte Jason. »Du hättest für mich das Gleiche getan.«
Ariel schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher, Jason«, erwiderte sie. »Bei manchen Leuten zählt Heldentum nicht zu den Primärinstinkten. Aber nochmals danke.«
Sie wandte sich zum Gehen.
»Ach, noch was«, sagte sie. »Bonnie, meine Chefmechanikerin, hat gerade eben auf die Schnelle meinen Wagen gecheckt. An ein paar Magnetodrives wurde vor dem Rennen offenbar herumgepfuscht, jedenfalls waren sie zu neunzig Prozent entladen. Und die Onboard-Elektronik wurde mit einem Computervirus infiziert, der sich erst gegen Ende des Rennens aktiviert hat - deshalb habe ich vor der letzten Kurve die Kontrolle über den Wagen verloren.«
»Das gibt's doch nicht«, ereiferte sich Jason. »Wir hatten ebenfalls fehlerhafte Drives. Aber das mit dem Virus kann ich mir einfach nicht vorstellen.«
Ariel sah ihm direkt in die Augen. »Jemand wollte verhindern, dass ich das heutige Rennen abschließe. Und wenn du nicht gewesen wärst, hätte es noch schlimmer geendet - viel schlimmer. Ich hab Angst, Jason. Ich glaube, jemand will mich von der Schule vertreiben.«
Teil III
DER FEIND IM INNERN
Nach dem Drama des ersten Rennens gab es für Jason und sein Team keine Ruhepause.
Die Rennen gingen weiter - regelmäßig zwei pro Woche, für gewöhnlich dienstags und donnerstags - und an den anderen Tagen gab's Unterricht.
Eines war schon jetzt klar: Der Typ in Schwarz, der Sieger des ersten Rennens, war ein richtig guter Rennfahrer.
Dann gewann er das zweite Rennen.
Und das dritte.
Jason erreichte im zweiten Rennen Platz fünf, konnte jedoch das dritte aufgrund eines weiteren mysteriösen technischen Problems - diesmal war die Ursache eine Flasche mit verdünntem Kühlmittel - nicht beenden.
Der Typ in Schwarz mit dem schwarzen Wagen Nr. 1 gewann jedes Mal mit einer Meile Vorsprung - und jedes Mal folgte ihm dichtauf sein Stallgefährte Barnaby Becker. Folglich wurden beide mit 30 beziehungsweise 27 Punkten an die Spitze der Erfolgsleiter katapultiert.
Ihr Mentor Zoroastro stolzierte in der Schule umher wie ein Coach mit den zwei erstplatzierten Fahrern im Rennstall -während andere Fahrer hinter verschlossenen Türen klagten, seine Fahrer führen verbotenerweise als Team und Barnaby schirme den supercoolen Typ in Schwarz nach hinten ab.
Jason brauchte nicht lange, um herauszufinden, wer der geheimnisvolle und begabte Typ in Schwarz war.
Er hieß Xavier Xonora und war Zoroastros Neffe. Abgesehen davon, dass er mit einem umwerfenden Äußeren, großer Begabung, einem unglaublichen Rennstammbaum und einem erstklassigen Lockheed-Martin gesegnet war, hatte er also noch einen weiteren Pluspunkt vorzuweisen: Er war ein Prinz.
Ein waschechter, leibhaftiger Prinz. Seine Eltern waren König und Königin des Fürstentums Monesi, eines kleinen souveränen Königreichs in der Nähe Monacos.
Wo immer er auftauchte, tuschelten die Mechanikerinnen der Rennschule. Sämtliche Mütter der besseren Gesellschaft von Hobart luden ihn zu ihren Dinnerpartys ein, in der Hoffnung, der junge Prinz werde Gefallen an einer ihrer verträumt dreinschauenden Töchter finden.
Hin und wieder liefen ihm Jason und der Bug in der Boxengasse über den Weg. Einmal meinte Jason lächelnd: »Hey, Xavier.«
Der Prinz blieb unvermittelt stehen und drehte sich um.
»Wenn du mich ansprechen willst, nenn mich gefälligst Prinz Xavier oder Königliche Hoheit«, sagte er, dann setzte er seinen Weg hochnäsig fort.
»Okay«, murmelte Jason. »Dazu wird's wohl nicht kommen. «
Das Leben auf der Rennschule war völlig verplant.
Es bestand aus Unterricht, Rennen, Hausaufgaben und Schlafen.
Jason hatte Mühe, Schritt zu halten.
Zwar war er froh, alle paar Tage
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