Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
ein Rennen fahren zu können, doch kaum war es beendet, saß man auch schon wieder im Unterrichtsraum und analysierte es. Anschließend ging es schnurstracks zum Simulator, zum Rennlabor oder zur Box, und dann hieß es üben, üben, üben.
Dazu kam, dass Jason und der Bug aufgrund ihres Alters in den Unterrichtspausen noch ihre regulären Hausaufgaben erledigen mussten.
Somit stürzten mehr Informationen auf Jason ein, als er in seinem ganzen Leben verarbeitet hatte, und das war bisweilen ziemlich anstrengend. Er war zwar ein aufgeweckter Bursche, hatte sich mit dem geregelten Schulleben aber nie so recht anfreunden können. Weshalb ihm nichts anderes übrig blieb, als sich irgendwie über Wasser zu halten.
In die Unterrichtspausen wurde immer mal wieder eine Übung in der großen Schulzentrifuge eingestreut - ein mächtiger mechanischer Arm (an dessen Ende ein rennwagenähnliches Cockpit angebracht war), der sich schnell im Kreis drehte. Wie der alte dynamische Flugsimulator der NASA diente auch diese Zentrifuge dazu, die Belastbarkeit jedes einzelnen Rennfahrers zu testen.
Jason wurde unweigerlich bei 8 G ohnmächtig, was etwa dem Durchschnitt entsprach. Einige Fahrer und Navigatoren verloren das Bewusstsein erst bei 8,5 oder 8,7 G. Überraschenderweise war der Schüler mit der höchsten Belastbarkeit...
... der Bug.
Der kleine Bursche hielt in der Zentrifuge erstaunliche 9,3 G aus - und konnte selbst bei diesem Beschleunigungsdruck noch bestimmte körperliche oder geistige Tätigkeiten durchführen. Während viele andere Schüler in der Zentrifuge mit Übelkeit zu kämpfen hatten oder sich gar übergeben mussten, quietschte der Bug vor Vergnügen wie ein Kind auf der Achterbahn.
Jason und der Bug bewohnten zusammen ein Zimmer im Ostflügel der Schule.
Das Hightech-Apartment hatte weiße Wände und drei Ebenen - dazu in Wandnischen untergebrachte Betten, zusammenfaltbare Sofas und sogar eine Rutschstange für den raschen Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen. Eigentlich war das Apartment nur kinderzimmergroß, dafür aber die schönste Abstellkammer der Welt. Es bot sogar Ausblick auf die Storm Bay.
Jason liebte es vor allem deshalb, weil es Freiheit bedeutete. Der Bug aber war anders. Trotz seiner erstaunlichen mathematischen Fähigkeiten (und seines unglaublichen Durchhaltevermögens in der Zentrifuge) war er vor allem ein stiller, kleiner Zwölfjähriger aus einem staubigen Wüstenstädtchen, der seine Mum und seinen Dad vermisste.
Und so kam es, dass Jason abends mit ihm zusammen lange E-Mails nach Hause schrieb, und wenn sie nach ein paar Minuten Antwort bekamen, hüpfte der Bug vor Freude herum.
Dann legten sie sich schlafen, und irgendwann läutete der Wecker und es war Zeit fürs nächste Rennen.
Und die Rennen hatten es in sich.
Es gab Torrennen, Enduros, Sprints und Drop-Offs auf nicht minder unterschiedlichen Kursen.
Nach 15 Rennen sah die Rangliste für Jason und das Argonaut-Team jedoch gar nicht gut aus.
Prinz Xavier hatte erstaunliche fünf von fünfzehn Rennen gewonnen und für jeden Sieg 10 Punkte eingeheimst. Auch bei den anderen Rennen hatte er gut abgeschnitten, was sensationelle 118 von möglichen 150 Punkten ergab.
Von insgesamt fünfundzwanzig Fahrern rangierte weit hinten folgender Fahrer:
Da sie Rennen 1 und 3 nicht beendet hatten und deshalb jeweils leer ausgegangen waren, hatten Jason und der Bug die Rennsaison auf der untersten Sprosse der Wettkampfleiter begonnen.
Seither waren sie schon mehrfach unter den ersten drei Wagen gewesen - vor allem bei Torrennen und den langen Enduros (Distanzrennen, die mindestens acht Stunden dauerten) -und die Punkte, die sie dafür bekamen, bewirkten, dass sie in der Gesamtwertung langsam nach oben kletterten.
Ab dem neunten Rennen aber hatten sie plötzlich wieder mit technischen Problemen zu kämpfen.
Seit dem Vorfall mit den leeren Magnetodrives beim Rennen Nr. 1 überprüfte Sally McDuff die Ladung der Drives vor jedem Rennen. Bei den Rennen Nr. 9 und 12 stellte sie fest, dass sie von der Materialausgabe schon wieder nur unvollständig geladene Mags erhalten hatten.
Doch es traten noch andere technische Probleme auf.
Erneut verdünntes Kühlmittel bei Rennen Nr. 13, dann ein mysteriöser Computervirus, der bei Tarantula gelegentlich zu Fehlfunktionen führte. Es war, als ob sie bei jedem Rennen gegen eine Horde unsichtbarer Kobolde kämpfen müssten, die ständig in ihre elektronischen Systeme eindrangen. Wenn Jason
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