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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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würde. Unter welche Kategorie der Eigenschaften, die ich hier lernen sollte, fiel das?
    Egal. Jedenfalls hatte ich ein Problem. Aus dem mir Greta heraushalf. Sie nahm das Kleid entgegen und sagte: «Danke. Wir werden es schonen und es für besondere Gelegenheiten aufheben. Lilith trägt es, wenn ich meine Sachen von ihr trage.»
    Wir wurden so langsam ein gutes Team. Ich warf Greta einen anerkennenden Blick zu und sah zu meinem Erstaunen, dass sie ernst gemeint hatte, was sie gerade zu ihrer Mutter gesagt hatte.
    Okay, darüber würden wir ein anderes Mal reden müssen. Jetzt mussten wir zur Schule.
Ich befürchte, ich bin gegen Schule allergisch. Ich war da, eine Stunde lang, und alles in mir sträubte sich. Ich konnte weder ruhig sitzen noch dem Lehrer zuhören oder etwas von meinem Wissen weitergeben. Das Konzept ist sehr gewöhnungsbedürftig. Definitiv nichts für mich. Ich probierte es den halben Vormittag. In der Pause bin ich wieder gegangen.
    Ich lief ein wenig durch die Stadt, hoffte, Sam nicht zu begegnen, bis ich feststellte, dass ich an der Bäckerei vorbeigeschlendert war, am Asia Teehaus und bei der Pizzeria. Alles Orte, an denen wir uns gesehen hatten. Merkwürdig. Es erschreckte mich so sehr, dass ich rasch kehrtmachte und in der Nähe der Schule auf Greta wartete, um mit ihr gemeinsam nach Haus zu fahren. Greta akzeptierte meine etwas unorthodoxen Schulbesuche, sie machte mir keine Vorwürfe. Bestimmt dachte sie, dass man es in Nebraska immer so machte.

    Nachmittags fuhren wir wieder zu unserem «Lesekreis». Sybille war begeistert, bedauerte nur, dass sie keine Kekse mehr für uns hatte. Ich bedauerte es nicht.
    «Gibt’s was Neues von den Kicher-Gänsen? Was machen die denn so nachmittags? Wo hängen die rum?»
    «Im Cuba Coffee House.»
    «Gut, dann gehen wir da auch hin.»
    «Aber das geht nicht. Die haben uns doch nicht eingeladen.»
    «Bitte? Das ist ein öffentliches Lokal, oder?»
    «Ja.»
    «Also brauchen wir keine Einladung. Folgender Plan: Du gehst vor und setzt dich an einen Tisch, ganz in deren Nähe.»
    «Nein.»
    «Doch. Und ich komme ein klein wenig später nach.»
    «Wieso machen wir das?»
    «Weil wir uns amüsieren wollen.»
    «Eigentlich will ich mich nicht amüsieren.»
    «Doch, willst du.»
    Greta traute sich nicht zu widersprechen.
    «Reden diese Mädchen immer noch nicht mit dir?»
    «Nein. Aber die reden auch kaum mit anderen. Die meisten sind ihnen zu uncool. «
    «Bist du mit den anderen Uncoolen befreundet?»
    «Nein. Wieso?»
    «Na ja, weil ihr was gemeinsam habt. Ihr könntet euch doch zusammentun und euch selbst als cool erklären.»
    «Ich möchte eigentlich keinen Ärger mit Franka, Jule und Anne bekommen. Ich bin froh, dass sie nicht mehr über mich lästern. Jetzt ignorieren sie mich nur noch, und das ist echt viel besser als vorher.»
    «Jetzt geh mal in dieses Coffee House. Ich komm später nach. Muss vorher noch schnell ein paar Dinge erledigen.»
    Greta ging so widerstrebend los, dass sie mir fast leidtat.
    Da fiel mir noch etwas ein. «Was hast du den dreien bisher über mich erzählt?», rief ich ihr hinterher.
    «Nichts, sie haben nicht gefragt.»
    «Gut. Dann tu es auch weiterhin nicht. Okay?»
    «Wieso denn?»
    «Frag nicht. Tu es einfach!» Mein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Wenn es sein musste, konnte ich sehr streng sein. Hatte ich von meinem Vater.
    Greta nickte irritiert, aber gehorsam.
    Nun galt es meinen Auftritt bei den arroganten Gänsen vorzubereiten. Dafür war ein bisschen Shopping nötig.

    Als ich endlich im Cuba Coffee House ankam, war ich vollbepackt mit Klamotten der angesagtesten Designerläden.
    «Hi Sweetie!» Ich winkte Greta mit all den Einkaufstüten in der Hand zu. Sie saß brav am Tisch neben dem der Mädels. Ich ging zu ihr und stellte die Tüten gut sichtbar auf einem Stuhl ab.
    «Ich hab all die Sachen auf deiner Liste gekauft. Du musst nur noch in den Laden hier gehen und die Handtasche aussuchen. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche dir besser gefallen würde. Ich hab zwei zurücklegen lassen. Die Leute wissen Bescheid.» Ich reichte ihr eine Visitenkarte.
    Gretas fassungsloses Gesicht kam sehr passend.
    Ich sah erst sie fragend an, dann sah ich auf die anderen Mädels, die natürlich zu uns rüberguckten, dann machte ich ein gespielt erschrockenes Gesicht: «Oh verflixt, es tut mir so leid, ich sollte ja nicht …»
    Greta starrte mich immer noch reglos an.
    Ich bat sie gespielt flehentlich: «Bitte lass uns

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