How to be really bad (German Edition)
unterhalten?»
«Wie meinst du das?»
Ich winkte ab. «Vergiss es. Trefft ihr euch wieder?»
«Franka, Jule und Anne treffen sich morgen wieder mit Carlo.»
«Und du? Triffst du dich auch mit ihnen? Oder mit Carlo?»
«Sie haben mich nicht gefragt.»
«Ach Greta! Du hast es versiebt.»
«Was denn?»
Mein Handy piepte. Wow, Sam meldete sich aber schnell. Aufgeregt holte ich mein Handy aus meiner Tasche und las die SMS. Ziemlich enttäuscht steckte ich es wieder weg.
«Lilith, mach keine Dummheiten!», hatte da gestanden.
Mein Vater.
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Kapitel 8
Diese Zwillinge kosteten mich meinen letzten Nerv! Die beiden sollte ich mal zu meinem Vater schicken, dann wäre er glücklich, eine Tochter wie mich zu haben.
Gereizt, weil dieser blöde Sam sich seit Tagen nicht gemeldet hatte, brauchte ich diese Zwillinge wie einen Pickel auf der Nase.
Die beiden saßen in der Küche und aßen Spaghetti. Auf dem Weg in mein Zimmer sprach mich Sybille an.
«Ach Lilith, sei doch so nett, bleib eine Sekunde bei den Kleinen und pass auf sie auf. Ich muss kurz raus in den Garten zu Gabriel.»
Schon wieder diese dämlichen Zeitangaben. Eine Sekunde? Die war jetzt schon vorbei, liebe Sybille.
Aber ich fragte nur: «Was soll ich denn da aufpassen? Die sitzen doch bloß am Tisch und essen.»
«Tja, aber nicht mehr lange. Wenn ich den Raum verlasse, legen sie los. Du hast ja keine Ahnung, was die mit Essen alles anstellen.»
Ich hatte wirklich keine Ahnung – und kein Interesse daran, es herauszufinden.
«Setz dich einfach zu ihnen, und wenn sie anfangen, sich mit den Spaghetti zu bewerfen, nimmst du ihnen die Teller weg.»
Und sie war draußen.
Ich setzte mich den Gören gegenüber. Hanna griff mit der Hand in den Teller und legte einen Schwung Spaghetti neben sich auf den Tisch.
Ich beobachtete sie, meine Aufgabe bestand ja nur darin, einzuschreiten, wenn die Kröten sich gegenseitig bewarfen.
Hanna wühlte mit dem Finger in ihrem Teller herum, zupfte hier und da an einer Nudel und sagte plötzlich: «Lies mal, was da steht, Lilith.»
Ich erschrak. Wie bitte? Was fiel meinem Vater ein?
Ich sprang auf und lief um den Tisch herum.
«Shclsfi fhsozfu.»
Verstand ich nicht. Keine Ahnung, was er mir mitteilen wollte. Dann wurde mir klar: Er wollte mir gar nichts mitteilen.
Ich entwickelte langsam Wahnvorstellungen und versuchte nun schon Spaghettigewurstel zu entziffern. Na ja, zu ent buchstabieren .
Ich setzte mich wieder den Zwillingen gegenüber. «Da ist nichts zu lesen.»
«Lotta, lies du mal vor», befahl Hanna ihrer Schwester.
Lotta beugte sich über die Spaghetti und tat so, als lese sie: «Hanna ist doof.»
Das hätte ich auch gekonnt.
Lotta grinste. Nicht lange. Denn Hanna griff sich die Nudeln vom Tisch, holte weit aus und warf sie sehr geschickt und gut gezielt auf Lottas Kopf.
Lotta war ebenso geübt und warf einen Schwung Spaghetti zurück.
«Hey, ihr Kröten! Lasst das!», brüllte ich.
Fehler. Ich hätte nicht die Aufmerksamkeit auf mich ziehen sollen. Die beiden lachten, nahmen je eine Portion Spaghetti und bewarfen mich.
In meinen Haaren, in meinem Gesicht, auf meinen Schultern, überall kringelten sich Nudeln.
In diesem Moment kam Sybille zurück. Erschrocken sah sie mich an.
Ich zuckte mit den Spaghetti-Schultern. «Ihre Kinder sind sehr ungehorsam», sagte ich bloß und ging in mein Zimmer, um mich abzudekorieren.
Als ich mich von den Spaghetti befreit, meine Haare gewaschen und mich umgezogen hatte, klingelte mein Telefon. Sam. Endlich. Nach Tagen!
«Hi», sagte ich etwas heiser.
«Hi Lilith. Wie geht’s dir? Alles okay?»
«Sicher. Wieso fragst du?», erwiderte ich unfreundlich.
«Ist was?»
«Nein.»
«Du hast doch was.»
Ist schon interessant, wie man sich fest vornimmt, auf keinen Fall zu sagen, was man denkt und dann genau damit rausplatzt.
«Wieso hast du dich nicht gemeldet?», schnappte ich beleidigt.
«Sorry. Ich war beschäftigt.»
«Zu beschäftigt für einen Anruf?!»
Verflixt, ich kam mir schon vor wie mein Vater.
«Ja. Tut mir leid.»
«Weißt du was? Dann bin ich jetzt zu beschäftigt, deinen Anruf entgegenzunehmen.»
Ich legte auf.
Und bereute es sofort. Ich rief zurück.
«So, jetzt habe ich Zeit. Was gibt es?»
«Ähm, ja. Hi. Wie geht’s?
«So weit waren wir schon. Wieso rufst du mich an?»
«Also genau genommen hast du mich angerufen.»
«Soll ich wieder auflegen?»
«Nein, Lilith, jetzt warte mal. Sei nicht sauer. Ich …
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