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Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
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gemütlich und schliefen wie die Murmeltiere in einem Pappelgebüsch. Doch welche Überraschung am folgenden Abend: Das Boot war weg! Die Strömung hatte es losgerissen, und Jim hatte auch sogleich eine Erklärung parat:
    â€žKlapperschlange sein Schuld an allem Unglück. Noch lange nix zu Ende mit Pechsträhne!“
    Jim hatte recht. Wir hatten keine andere Wahl, als mit dem Floß weiter flussabwärts zu fahren. Es war zu schwer, um es gegen die Strömung zu rudern. Die nächste Nacht wurde grau und trübe, und die Katastrophe nahte in der Gestalt eines riesigen Dampfbootes. Obwohl wir unsere Laterne angezündet hatten, schnaubte der Riese mit dem Schaufelrad direkt auf uns zu. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn diese Ungetüme es den Flößern mal zeigten. Da geht schon mal ein Ruder verloren, und obendrein kriegt man auch noch von der Brücke das hämische Lachen des Steuermanns zu hören. Uns aber wollte man diese Nacht richtig an den Kragen, oder aber alle auf dem Schiff waren nachtblind.
    Kurzum: Viel zu spät wurden die Maschinen gestoppt. Längst hatte der Koloss unser schönes Floß halbiert, und nur ein wagemutiger Sprung ins Wasser rettete mich vor dem sicheren Ende. Damit nicht genug: Das zehn Meter hohe Schaufelrad wollte mich köpfen, und nur, weil ich ein glänzender Taucher bin, entkam ich dem Tode.
    Und Jim? Ich rief nicht nur einmal, als ich wieder auftauchte. Ich rief wohl ein dutzendmal nach ihm, aber ich bekam keine Antwort. Das einzige, was mir blieb, war ein Brett, an das ich mich klammerte und mit dessen Hilfe ich es mit letzter Kraft bis zum Ufer schaffte.
    Ich kletterte an Land. Ich tappte vielleicht eine Viertelmeile über holprigen Boden und versuchte vergeblich, Genaueres zu erkennen. Plötzlich tauchte etwas Dunkles vor mir auf: Ich stand vor einem riesigen altmodischen Blockhaus! Ich wollte gerade weitergehen – da ertönte ein unbeschreibliches Gekläff, und eine ganze Meute von Hunden stürzte auf mich zu.
    Ich tat das einzig Wahre: Ich rührte mich nicht von der Stelle.
    â€žWer da?“ hörte ich kurz darauf jemanden rufen.
    â€žIch“, gab ich zur Antwort, weil mir nichts Besseres einfiel.
    â€žWer ist ‚ich‘?“
    â€žGeorge Jackson, Sir“, rief ich ohne Nachdenken.
    â€žWas wollen Sie? Wo kommen Sie her?“
    â€žIch bin vom Dampfboot über Bord gefallen.“
    â€žMoment mal! Weckt die anderen! Holt die Flinten! Ist noch jemand hei Ihnen?“
    â€žNein, ich bin allein“, rief ich. „Ich bin nur ein Junge.“
    Jetzt sah ich Licht und hörte alle möglichen Geräusche in und vor dem Haus. „Kennst du die Shepherdsons, George Jackson?“ rief jemand mit drohender Stimme.
    â€žNein, Sir – nie von ihnen gehört.“
    â€žDann komm langsam rein. Aber weh dir, wenn noch wer dabei ist. Wir schießen ohne Vorwarnung!“
    Sekunden später stand ich im Haus und blickte in drei Gewehrläufe. Drei große Männer musterten mich von oben bis unten. Außerdem standen da noch eine zierliche, grauhaarige alte Dame und zwei hübsche junge Frauen. Ein Mann hatte hinter mir die Tür verriegelt, und ein anderer hielt mir die Kerze vors Gesicht und meinte: „Nein, der schaut wirklich nicht wie ein Shepherdson aus.“
    Ich wurde nach Waffen durchsucht, und dann geschah etwas völlig Unerwartetes: Diese Menschen, die alle nicht gerade verarmt aussahen, wurden schrecklich freundlich zu mir.
    â€žSeht mal, der Junge ist völlig durchnässt!“, meinte die alte Dame. „Und Hunger hat er sicher auch“, fügte sie hinzu. „Bereitet ihm was zu essen und holt Buck, damit er ihn mit trockenen Sachen versorgt.“ Aber da stand er schon, nach dem gerufen wurde: total verschlafen, im Nachthemd, mit einem Gewehr in der Hand und ungefähr so alt wie ich.
    â€žSind die Shepherdsons da?“ fragte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
    Die anderen lachten und erklärten ihm, er solle sich um mich kümmern. Und kurz darauf stand ich in seinem Zimmer, bekam ein grobes Hemd, eine Hose und eine feine Jacke und wurde von ihm behandelt wie ein alter Freund: „Mensch, du könntest eigentlich hierbleiben. So einer wie du fehlt mir hier, und wir könnten uns 'ne tolle Zeit machen.“
    Anschließend wurde es dann richtig gemütlich. Die Grangerfords – so hieß die Familie – hatten

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