Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
Vom Netzwerk:
kletterte ich auf einen Baum und hielt Ausschau. Ganz in der Nähe befand sich ein langer Holzstoß, und hinter dem konnte ich zwei Flintenläufe erkennen.
    Und dann ging es wieder los: Vier oder fünf Männer auf Pferden tauchten auf, hielten an und schienen jemanden zu suchen. Schüsse krachten, einer der Reiter fiel getroffen vom Pferd, und jetzt sah ich, wer sich hinter dem Holzstoß verborgen hielt: Buck und sein Vetter Joe hatten diese Deckung gewählt, um von dort aus auf jeden zu schießen, der wie ein Shepherdson aussah. Die Reiter machten nun kehrt und schienen die Flucht zu ergreifen. Das gab mir die Gelegenheit, laut nach Buck zu rufen. Er drehte sich um, er hielt Ausschau nach mir. Aber er kam natürlich nicht auf die Idee, mich auf dem Baum zu vermuten.
    â€žHier!“ rief ich. „Wo sind die anderen? Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt, dass ihr ...“
    â€žViel zu gefährlich“, rief Buck, und ich merkte, dass er fürchterlich erregt war. „Mein Vater und meine Brüder sind schon erschossen.“
    â€žUnd Sophia?“
    â€žSie ist in Sicherheit. Mit diesem Harnet.“
    Im gleichen Moment war wieder Pferdegetrappel zu hören. Buck und sein Vetter kauerten sich hinter den Holzstoß und hielten ihre Flinten im Anschlag. Auch ich zog es vor, meinen Kopf einzuziehen, denn jetzt kamen dieselben Reiter aus der anderen Richtung, um Buck und Joe von der Seite anzugreifen. Ich sah das Unglück kommen. Ich wollte schreien, aber ich brachte keinen Laut raus. Schüsse peitschten gleich unter mir durch die Luft. Jemand schrie. Buck und Joe ergriffen die Flucht. Sie waren beide getroffen und sahen ihre einzige Chance darin, sich ins Wasser zu stürzen.
    â€žTötet sie! Tötet sie!“, hallten Rufe zusammen mit mehreren Schüssen Richtung Fluss.
    Mir war so elend, dass ich fast vom Baum fiel. Noch heute verfolgt mich dieser Tag im Traum. Ich wagte nicht, von meinem Baum zu steigen, bevor es begann, dunkel zu werden. Ich ging zum Fluss und fand die beiden Leichen im seichten Wasser liegen. ich zerrte sie an Land, deckte ihre Gesichter zu und beschloss, nicht mehr zum Haus zurückzukehren. Ich schlug mich durch die Wälder, um auf direktem Weg zu Jims Versteck zu gelangen. Doch was für ein Schreck, als ich im Sumpf stand: Jim war weg! Ich rief viele Male nach ihm und bekam keine Antwort. Ich rannte weiter, um an die Stelle zu gelangen, wo er das Floß versteckt hatte. Aber auch da: Kein Floß und kein Jim!
    Was für ein Schock! Mir blieb erst einmal die Luft weg. Dann fing ich lauthals und verzweifelt an zu rufen.
    â€žMach kein Lärm!“ hörte ich plötzlich eine Stimme. „Hier sein Jim, hier am Ufer.“
    Ich rannte los. Ich kann nicht beschreiben, wie erleichtert ich war. Sekunden später war ich auf dem Floß, und Jim und ich lagen uns in den Armen.
    â€žJim fürchten schon, du tot sein. Jack hier waren und erzählen, du nicht mehr heimkommen.“
    Ich erzählte ihm, was vorgefallen war. Und ich drängte ihn, so schnell wie möglich diesen unglückseligen Ort zu verlassen.

Kapitel 6
    Zwei Verrückte an Bord
    Kann es etwas Freudvolleres geben, als sein Leben an Bord eines Floßes auf dem breiten und mächtigen Mississippi zu verbringen?
    Jim und ich waren ungeheuer froh, wieder gemeinsam unterwegs zu sein. Wie zuvor fuhren wir nur nachts, und tagsüber suchten wir uns ein Versteck auf einer der zahlreichen Inseln. Meistens hatten wir herrliches Wetter, an den Angelschnüren hing regelmäßig was zum Brutzeln, unsere Pfeifchen waren auch immer gefüllt – was sollte uns also fehlen?
    So vergingen einige Tage, ohne dass etwas Besonderes geschah. Gleich in der Nähe unseres Landeplatzes sah ich ein herrenloses, ganz intaktes Boot, und ich beschloss, einen kleinen Ausflug zur Küste zu machen. Ich hatte ein Seiten-Flüsschen entdeckt, das ich landeinwärts befahren wollte, um vielleicht ein paar Beeren oder sonst was Leckeres für uns zu finden. Es war ein idyllisches Plätzchen, und ich war auch schon bestimmt eine Meile durch menschenleeres Gebiet gefahren, als wie aus dem Nichts zwei Männer am Ufer auftauchten, rennend und gestikulierend, als ob der Teufel persönlich hinter ihnen her sei.
    â€žNimm uns mit, wir werden verfolgt!“ riefen sie lauthals. „Männer mit Hunden sind hinter uns her, obwohl wir nichts getan haben!“
    Ich war

Weitere Kostenlose Bücher