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Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten (German Edition)

Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten (German Edition)

Titel: Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Twain
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nicht paßte, einem etwas zu erklären, konnte man drei Wochen lang an ihm pumpen und erfuhr's doch nie.
    Da er mit dem Wappen jetzt im klaren war, fing er an und überlegte die Inschrift, die recht düster und schwermütig sein müsse. Jim müsse auch die haben, wie alle andern. Er hatte gleich eine Menge zur Auswahl fertig und schrieb sie auf ein Stück Papier. Dann las er uns vor:
Hier barst ein gefangenes Herze
Hier hauchte ein armer Gefangener, von Gott und den Menschen verlassen, sein trostloses Leben aus
Hier brach ein einsames Herz, und ein müder, gequälter Geist ging zur ewigen Ruhe ein, nach siebenunddreißig langen Jahren martervollster Gefangenschaft
Hier, heimat- und freundlos, nach siebenunddreißig bittren Jahren der Einkerkerung, hauchte ein edler Fremdling, natürlicher Sohn Ludwigs XIV., seinen großen Geist aus. Friede seiner Asche!
    Toms Stimme zitterte und brach beinahe, als er las, so gerührt war er. Nachher konnte er sich für keine der vier Inschriften entscheiden, so lieb waren ihm alle, und gestattete schließlich, daß Jim alle vier an die Wand kritzle. Jim aber wehrte sich und sagte, er brauche ein Jahr, bis er all das Zeug hingekritzelt, und zudem könne er keinen Buchstaben machen; aber Tom versicherte, das wolle er ihm zeigen und alles erst für ihn hinmalen, dann habe er nur noch den Linien zu folgen.
    Auf einmal sagt er: »Halt, was mir da einfällt! Wir haben ja hier Holzwände, und das ist ganz und gar nicht das Richtige. Fels muß es sein, richtiger, harter Fels, aus dem die Kerkermauern gemacht sind! Da müssen wir sehen, wie wir uns den verschaffen.«
    Jim meinte, Fels sei noch schlimmer, da könne er vermodern, ehe er da alles hineinritze, da würde er nie frei; aber Tom sagte, ich dürfe ihm dabei helfen, und das tröstete Jim ein wenig. Dann sah Tom nach, wie weit wir mit unsern Federn seien. Das war eine ganz infam mühsame Arbeit, und meine armen Hände hatten wenig Aussicht, dabei die Blasen des Grabens loszuwerden, auch kamen wir gar nicht voran.
    Sagt Tom: »Ich weiß, was wir tun! Wir müssen ja doch einen Felsen haben für das Wappen und die Trauer-Inschrift, und da können wir zwei Fliegen mit einer Klappe töten. Drunten bei der Mühle liegt ein prachtvoller alter Mühlstein, den schleppen wir her, und darauf machen wir Wappen und Inschrift und schleifen obendrein Federn und Säge!«
    Das war mal eine grandiose Idee, der Mühlstein war aber auch grandios. Es war noch nicht Mitternacht, wir also hinaus zur Mühle, indes Jim bei der Arbeit blieb. Wir fanden den Mühlstein und brachten ihn auch ins Rollen, aber es war eine verteufelt schwierige Sache. Manchmal – wir mochten uns dagegenstemmen, soviel wir wollten – fiel der Stein zur Seite und hätte beinahe den einen oder andern zerquetscht; Tom meinte auch, das geschehe sicherlich noch, ehe wir an Ort und Stelle seien. Den halben Weg zur Hütte hatten wir den Kerl gelotst, dann waren unsre Kräfte ganz und gar zu Ende, und wir waren wie in Schweiß gebadet. Es half nichts, Jim mußte herbei und mit anpacken. Der hob also den Bettpfosten auf, machte die Kette los und wickelte sie dreifach um Hals und Leib; wir krochen also durch unser Loch und flink hinunter, und Jim und ich rollten den Stein spielend weiter, während Tom die Aufsicht führte. Darin war er stark, darin war er jedem Jungen überlegen. So was hab' ich nie wieder gesehen – er hatte eben Geschick zu allem!
    Unser Loch war nun ziemlich groß, aber doch nicht groß genug, um den Stein durchzukriegen, aber Jim kam uns zu Hilfe, nahm Hacke und Schaufel, und bald war er samt dem Stein glücklich in der Hütte drin. Nun ritzte Tom mit einem Nagel ganz leicht die Buchstaben und das übrige auf den Stein, setzte dann Jim dran, mit dem Nagel als Meißel und einem Stück Eisen aus dem Schuppen als Hammer, und befahl ihm, an der Arbeit zu bleiben, solange sein Licht reiche, und erst dann zu Bett zu gehen, den Mühlstein aber unter seinem Strohsack zu verbergen und drauf zu schlafen. Dann halfen wir ihm die Kette wieder am Bettpfosten befestigen und wollten nun selbst schlafen gehen. Tom aber fiel noch etwas ein.
    »Hast du Spinnen hier, Jim?«
    »Nein, junge Herr, Jim danken dem Himmel, haben keine Spinnen nix!«
    »Na, dann müssen wir dir welche verschaffen!«
    »Aber, liebste Tom, Jim gar nix brauchen Spinnen, gar nix wollen haben Spinnen! Jim sich fürchten vor Spinnen, lieber noch wollen haben Klapperschlangen!«
    Tom besann sich ein paar Minuten und

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