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Huehnerhoelle

Huehnerhoelle

Titel: Huehnerhoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Beckmann
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vorüberglitten.
    Â»Vier T?« Kevin schaute ihn verständnislos und ein wenig besorgt an.
    Â»Vergiss es, Kevin.«
    Ein weites, sanftwelliges Areal öffnete sich vor ihnen, mit satt-, um nicht zu sagen: giftgrünem Teppichrasen, Kleingruppen aus Sträuchern und Nadelbäumen und wohlabgezirkelten Teichen.
    Â»Wie gemalt«, sagte Kevin ohne rechte Begeisterung. »Aber mir zu künstlich.«
    Â»Wie in England gemalt«, ergänzte Hufeland. Denn das Gelände erinnerte ihn an Hampshire in Südengland. Dort hatte er mal mit Grit zwei völlig verregnete (und ebenso zerstrittene) Ferienwochen verbracht. Jahre her. Gottlob.
    Weniger englisch wirkte dagegen das massige zweistöckige Gebäude, auf das sie im vorgeschriebenen Schritttempo (ob nun mit drei oder vier T) zusteuerten. Gelb-weiß verputzt, das Dach mit rostroten Ziegeln, der verglaste Eingangsbereich mit kleegrüner Drehtür, das alles erinnerte eher an ein Krankenhaus oder ein Seniorenheim im Grünen.
    Hier würde es seiner Mutter sicher gefallen, dachte Hufeland. Aber dazu fehlte ihr natürlich die Voraussetzung. Dass sie nämlich Golf spielte.
    Seitlich neben dem Hauskomplex stand in Zweierreihen eine kleine Armada cremeweißer Golffahrzeuge, überdacht, aber an den Seiten offen. Hufeland kannte Golf nur aus dem Fernsehen, als Anlass wegzuzappen. Ähnlich wie beim Motorsport. Oder beim Geräteturnen, das noch aus seiner Schulzeit ein Trauma in ihm hinterlassen hatte, Stichwort: Felgaufschwung.
    Kevin Kuczmanik zog ein Smartphone aus seiner Tasche und ging online.
    Â»Was schaust ’n nach?«, wollte Hufeland wissen.
    Â»Golfcarts heißen die Fahrzeuge«, nuschelte Kevin. »Fälschlicherweise oft Caddys genannt, behauptet Wikipedia.«
    Â»Caddys. So. Und wie heißen die Dreiräder, die die Damen und Herren Golfer hinter sich herziehen? Weiß Wikipedia das auch?«
    Â»Trolleys«, antwortete Kevin.
    Â»Wenn du schon dabei bist, Kevin, ich hab nämlich keine Ahnung von Golf, schau doch mal nach, was eigentlich Handicap bedeutet. Das wollte ich immer schon mal wissen.« Ein Begriff, zu dem er ganz andere Assoziationen hatte als einen funktionierenden Arm, der einen Golfschläger durch die Luft wirbelt.
    Kevin Kuczmanik freute sich über Hufelands Interesse und zitierte nun lang (und erschöpfend) aus dem Wikipedia-Artikel. Als sie schließlich auf dem großen Parkplatz vor dem Eingangsportal neben Wagners Dienstwagen und zwei weiteren Pkws hielten, war er immer noch nicht zum Ende gekommen. Und Hufeland verstand weniger als vorher, was ein Handicap beim Golfen zu suchen hatte.
    Â»Danke, Kevin, ich bin im Bilde«, behauptete er.
    Kevin schaute auf und deutete mit dem glänzenden schwarzen Gerät in seiner Faust auf den schwarzen Benz im fortgeschrittenen Alter, der ebenfalls vor dem Haus parkte.
    Â»Kocks Hausfreund Osterkamp ist in jedem Fall anwesend«, nahm Hufeland den Wink auf. »Hoffen wir, dass auch der verstoßene Sohn Bruno ansprechbar ist.«
    Wagner war bereits ausgestiegen und öffnete Hufeland die Tür, es sah beinahe aus, als wolle er ihm auch den Arm zum Aussteigen reichen.
    Â»Sehe ich so gehandicapt aus?«, wehrte Hufeland ab. Nach der Schmerzattacke vorhin – er war sich vorgekommen wie ein Mann in den Wehen – fühlte er sich inzwischen wieder erholter. Aber die Sache dort unten, zwischen seinen Beinen, blieb latent bedrohlich, darüber war er sich im Klaren. Am besten nicht mehr dran denken.
    Wagner trat einen Schritt zurück, ließ Hufeland aussteigen und wies mit dem Kinn auf zwei deutlich sichtbare Gestalten hinter einem der Fenster im Erdgeschoss. »Bruno und Osterkamp sitzen im Frühstücksraum. Ich kann zwei Personen am Tisch erkennen.«
    Â»Dann müssen sie es sein«, sagte Kevin und ließ seinen Blick über den leeren Parkplatz und das entvölkerte Gelände schweifen. »Denn Gäste gibt’s ja keine, wie’s scheint. – Dabei stinkt es hier gar nicht, jedenfalls nicht nach Huhn«, unterstrich er mit der Andeutung einer schnüffelnden Nase.
    Wagner schüttelte bedauernd den Kopf. »Im Moment vielleicht nicht. Aber warten Sie mal, bis der Wind wieder auffrischt und drüben über Kocks Felder mit dem Hühnermist weht!«
    Â»Spielen Sie eigentlich Golf, Herr Wagner?«, fragte Hufeland ihn unvermittelt.
    Wagner starrte ihn einen Augenblick

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