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Huehnerhoelle

Huehnerhoelle

Titel: Huehnerhoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Beckmann
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schnittige Kurzhaarfrisur fehlte nicht, als wäre sie landesweit vererbt worden.
    Hufeland und Kuczmanik zogen ihre Köpfe wieder ein und stießen die Tür zum Schankraum auf.
    Hanne Spieker, ebenfalls ganz in Schwarz (blond sowieso), stand hinterm Tresen und bediente soeben zwei etwas verloren wirkende Gestalten, die sich stumm und leicht schwankend an ihren Biergläsern festhielten, um nicht vom Hocker zu fallen. Sie stellte ihnen zwei Teller mit kalten Frikadellen hin. ›Senf dazu, und nu’ kommst du‹, schoss es Hufeland durch den Kopf, während er beobachtete, wie die beiden Gäste nach dem dazugereichten Senfglas gierten.
    Als Hanne Spieker aufblickte und Hufeland erkannte, trafen sich ihre Blicke.
    Hufeland versuchte sich an einem Lächeln. »Frau Spieker, entschuldigen Sie, können wir Sie einen Augenblick sprechen?«
    Â»Mich?«, wunderte sie sich und drückte eine Fingerspitze fest gegen ihre sich wölbende Brust, das Lagerfeuer zwischen Hufelands Beinen loderte plötzlich unkontrolliert wieder auf.
    Er sah sich suchend nach einem geeigneten Platz für das Gespräch um.
    Â»Dort drüben, der runde Tisch am Fenster!«, schlug Kevin eifrig vor, der den Rundblick des Kommissars registriert hatte.
    Der Platz war angenehm hell. Das Fenster, in dessen Nähe der Tisch stand, war nicht undurchsichtig und bleiverglast, sondern, wie ein paar andere noch, aus einfachem, leicht eingefärbtem Glas (pissgelb wie ein Helles, dachte Hufeland), sodass man schönfärberisch auf den etwas trist gepflasterten Hinterhof blickte.
    Hufeland signalisierte Einverständnis, und Hanne Spieker folgte den beiden.
    Â»Möchten Sie etwas trinken? Oder essen?«, sagte sie, noch ganz in ihrer Rolle als Kellnerin, und blieb vorerst am Tisch stehen.
    Kevin legte seine Hand auf den Magen und schien nicht abgeneigt, eine Kleinigkeit (oder zwei) zu essen, doch Hufeland lehnte dankend ab, er wollte jetzt keine Zeit verlieren, und so winkte auch Kevin ab.
    Â»Bitte setzen Sie sich doch, Frau Spieker«, bat Hufeland mit etwas trockenem Mund, und Kevin zog einladend einen Stuhl vom Tisch zurück. Sie setzte sich und schaute Hufeland direkt an, mit einem langen Blick aus den rauchhellen Augen, ihm wurde ganz flau.
    Â»Frau Spieker«, sagte er und musste sich räuspern, »wir versuchen, den Abend, als Wilhelm Kock ermordet wurde, zu rekonstruieren.«
    Â»So genau wie möglich«, ergänzte Kevin und fing sich für die weiß Gott überflüssige Bemerkung einen strafenden Blick von Hufeland ein.
    Â»Ihre Chefin«, tastete Hufeland sich vor, »hat ausgesagt, Sie hätten am Sonntag kurz vor acht das Lokal verlassen.«
    Â»Ja, stimmt«, bestätigte Hanne Spieker ein wenig irritiert. »Wieso?«
    Â»Es geht uns darum«, versuchte Hufeland, ihr die beginnende Verstörung zu nehmen, »was Sie an dem Abend beobachtet haben.«
    Â»Oder wen !«, konnte Kevin sich nicht zurückhalten.
    Â»Uns interessiert zum Beispiel Bruno Kock«, sagte Hufeland.
    Â»Bruno?« Hanne Spieker riss die Augen auf. »Wieso Bruno Kock? Wird er etwa verdächtigt? Von Margit?«
    Â»Bruno Kock«, erläuterte Hufeland, »soll das Lokal kurz, vielleicht sogar unmittelbar nach Ihnen verlassen haben. Konnten Sie sehen, welchen Weg er nahm?«
    Sie zögerte. »N-nein. Ich hab ihn nicht mehr gesehen. Oder jedenfalls nicht auf ihn geachtet. Ich nehme immer denselben Weg nach Hause. Über den Fußweg hinten«, sie wies mit dem schmalen Kinn zum Fenster hinaus auf den Hinterhof, »und dann über …«, sie musste schlucken, ȟber den Friedhof.«
    Â»Ganz schön umständlich eigentlich«, fiel Kevin auf. »Warum fahren Sie nicht mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Arbeit?«
    Hufeland ließ ihn gewähren, der kleine Kuczmanik war offensichtlich unbefangener gegenüber Hanne Spieker als er selbst. (Als Frau war sie verdammt noch mal genau seine Kragenweite!)
    Â»Ist gar nicht umständlich«, widersprach sie. »Ich wohne ja ganz in der Nähe, gegenüber der … der Leichenhalle. Und die paar hundert Meter bis hierher«, sie winkte leichthin ab. Ihre Hände waren kräftig, ihre Nägel rissig, fiel Hufeland auf, vom Kneipenjob wahrscheinlich, das ständige Spülen der Gläser und so weiter, vermutete er.
    Â»Den Weg über den Friedhof«, ergänzte sie, »nehme ich immer gern,

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