Huendisch fuer Nichthunde
verstehen, müssen wir ihn gut beobachten und lernen, seine Signale zu deuten. Die folgende Aufstellung ist nicht vollständig und kann nicht alle Nuancen der Körpersprache des Hundes umfassen. Sie soll nur eine kleine Hilfe darstellen, die es Ihnen erleichtert, Ihren Blick zu schulen. Bitte geben Sie sich nicht der Versuchung hin, nur den Schwanz oder sonst ein Körperteil zu beobachten. Die gesamte Körperhaltung im Kontext mit der Situation ist entscheidend!
Schwanzwedeln hat viele Bedeutungen und muss richtig gewertet werden. Grundsätzlich ist es ein Zeichen der Erregung – positiv wie auch negativ.
Ihr Hund wedelt. Das heißt aber nicht grundsätzlich, dass er sich freut! Sie haben sicher schon beobachtet, dass ein freudiges Wedeln weit und ausladend ist und in einem gelassenen Rhythmus durchgeführt wird. Aber da gibt es noch das hektische kurze Wedeln bei starker Erregung oder Unsicherheit. Zum Beispiel, wenn ein fremder Rüde begrüßt wird und Ihr Hund noch nicht weiß, ob dieser Freund oder Feind ist. Das Schwanzwedeln signalisiert grundsätzlich nur, dass sich der Hund in einem Erregungszustand befindet.
Dominanzverhalten – bei der sogenannten „T-Stellung“ können beide Hunde auch stehen.
(Foto: Tierfotoagentur.de/J. Hutfluss)
Das kann positive oder negative Erregung sein. Nur wenn man den ganzen Hund mit all seinen Körpersignalen betrachtet, kann es korrekt gedeutet werden.
Schwieriger ist das natürlich bei Rassen, deren Körpersprache aufgrund ihrer Züchtung nicht klar ersichtlich ist. Bei einem kurzbeinigen Dackel ist es schwieriger zu erkennen, ob er gerade prahlerisch die Beine durchstreckt oder ängstlich hinten einknickt. Bei einem Bobtail oder einem Pudel ist das Spiel der Gesichtsmimik weitaus schwieriger zu erkennen.
Kommunikation findet in körperlicher Entfernung, aber auch in der Nähe statt. Die sogenannte taktile Kommunikation , bei der sich Hunde im Sinne einer Signalgebung berühren, findet hauptsächlich zu sozialen Bindungszwecken statt. Da wird einander gepflegt, das Fell beknabbert oder beschnüffelt, die Schnauzen werden aneinandergerieben oder es wird mit der Schnauze gestupst. All das sind Berührungen, die die Zusammengehörigkeit stärken. Zum anderen wird aber auch in kämpferischen Auseinandersetzungen der direkte Körperkontakt eingesetzt. Die Mutterhündin umfasst als Maßregelung zum Beispiel ihre Welpen mit dem Fang. Die rivalisierenden erwachsenen Hunde drängeln und rempeln einander weg oder legen dem Gegner dominierend die Schnauze über den Rücken.
Mitteilungen werden aber schon lange vor einem körperlichen Aufeinandertreffen auf Distanz ausgetauscht:
• Der Angeber, der seinem Gegenüber imponieren will, ist ein selbstsicherer Hund (siehe Grafik 1). Schon von Weitem demonstriert er seine Stärke durch Markieren mit Urin und ausgeprägtem Scharren. Er umkreist den anderen mit extrem steifem Gang. Die Beine sind dabei durchgestreckt, die Rute wird hoch getragen, ist ebenfalls steif und wedelt unter Umständen leicht hin und her. Der Kopf wird hoch und waagerecht gehalten. Der Blick vermeidet Augenkontakt – man nennt dies „ungerichtet“. Dabei nimmt der Hund möglicherweise eine Parallelstellung zum anderen ein (Kopf/Kopf und Schwanz/Schwanz) oder positioniert sich in der sogenannten T-Stellung seitlich zum anderen. Es kann auch sein, dass er dem anderen die Schnauze oder eine Pfote auf den Rücken legt oder gar versucht, aufzureiten. Damit zeigt er: „Schau, Kleiner, ich bin der Stärkste und fürchte nichts! Ich schränke deine Bewegungsfreiheit ein, und wenn du hier vorbei willst, musst du dich zuerst mit mir befassen.“ Wenn kein anderer da ist, Ihr Hund aber wie wild markiert und scharrt und eventuell sogar den markierten Baum inbrünstig anknurrt, dann ärgert er sich maßlos darüber, dass der „Erzfeind“ hier war und die Dreistigkeit besessen hat, ebenfalls seine Marke zu hinterlassen!
Imponiergehabe.
Obiges Verhalten ist nicht zu verwechseln mit dem Angriffs- oder Abwehrdrohen . Drohverhalten dieser beider Motivationen zeichnet sich dadurch aus, dass es immer „gerichtet“ ist, sprich, es besteht Blickkontakt zum Sozialpartner.
• Beim Angriffsdrohen (= Aggressionsbereitschaft , siehe Grafik 2) ist dergesamte Körper nach vorn gerichtet. Der Kopf und Hals bilden mit dem Rücken eine gerade Linie. Der Gegner wird fixiert und die Ohren sind nach vorne gerichtet. Die Vorderzähne
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