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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehte.
    Vor dem Schaufenster stoppte Marek. Auch jetzt gelang es ihm nicht, durch die Scheibe zu schauen. Sie war einfach dicht. Nur die Beleuchtung flimmerte vor seinen Augen.
    Rechts von ihm lag die Tür. Am Gehsteig hielt ein kleiner Wagen mit quietschenden Reifen. Drei junge Mädchen stürmten aus ihm. Sie waren gekleidet, als gehörten sie zu einer Sekte. Lange, sackartige Kleider, Modeschmuck um den Hals und Gesichter, die in Augenhöhe grellweiß geschminkt waren und ihnen etwas Katzenhaftes verliehen. Kichernd stürmten sie an Marek vorbei in den Laden. Auch er ging. In der Mitte zeigte der Vorhang einen Spalt. Marek schob die beiden Hälften zur Seite, um sich den nötigen Platz zu verschaffen. Dann betrat er den Laden — und zuckte zurück. Blitze trafen ihn, schleuderten zackig durch den Laden und ihm entgegen. Marek zwinkerte mit den Augen, riß eine Hand vor sein Gesicht, doch es war kein Angriff, nur ein elektronischer Gag, der aus einer Glaskugel in der Mitte des Geschäfts sprühte und die Kunden im ersten Augenblick verwirren sollte.
    Marek brauchte nur einen Schritt zur Seite zu gehen, um den Lichtblitzen zu entwischen.
    Linkerhand waren die Regale aufgebaut. Natürlich in Schwarz. Die Oberfläche glänzte lackiert. In den einzelnen Fächern standen zahlreiche Gegenstände, die man als nützlich/unnützlich bezeichnen konnte. Das fing an beim leuchtenden Totenkopf, ging weiter über die Masken diverser Monster aus der Horrorfilm-Geschichte. Es gab Schlangen, Spinnen, Eidechsen, künstliche Krakenhände, mal in gelblichen Gebeinen, dann wieder wie schwarz verbrannt wirkend. Und er hörte Musik…
    Orgelspiel - dumpf, schaurig und leicht dröhnend schwang durch den Verkaufsraum. Die Lautsprecher waren so aufgestellt worden, daß keiner der Kunden dem Spiel entwischen konnte.
    Marek nahm das Spiel hin, ohne genau zuzuhören. Damit die Kunden, deren Füße sich auf einem schwarzen, samtartigen Teppichboden bewegten, aber nicht einschliefen, war das Orgelkonzert hin und wieder durch schrille Schreie oder ein gräßliches Lachen unterbrochen worden. Ein blöder Gag, wie Marek fand.
    Der Pfähler suchte nach einer Verkäuferin. Besser wäre noch der Besitzer oder die Besitzerin des Ladens gewesen, nur entdeckte er weder die eine noch die andere.
    Da er sich auch nicht vorstellen konnte, daß Selbstbedienung herrschte, mußte sich das Personal irgendwo aufhalten. Das wollte Marek finden. Er durchwanderte den Laden. Die Regale mit den magischen Scherzartikeln hatte er hinter sich gelassen, ging an einer schwarzen Säule vorbei, die gleichzeitig ein Spiegel war, in dem zahlreiche kleine Lampen leuchteten und den Eindruck beim Betrachter schufen, daß dieser in einen Gang hineinschaute.
    Ihm öffnete sich ein neues Reich. Hier wurde Mode verkauft. Kleine Strahler hingen an Deckenschienen und leuchteten in verschiedene Richtungen. Sie trafen vor allen Dingen die ausgestellten Pullover, Hemden und T-Shirts. Alle mit einem Aufdruck versehen, der beim Betrachter eine Gänsehaut erzeugen sollte.
    Hinter einer knapp zwei Yard breiten Verkaufstheke stand ein Verkäufer. Auch er war in Schwarz gekleidet. Der Hemdkragen stand dabei hoch. An seiner Vorderseite baumelte eine grellweiße Schleife, wie sie oft von Westernhelden getragen wurden. Eigentlich nichts Besonderes, und sie paßte auch nicht in den Rahmen.
    Der Verkäufer war kein Vampir, auch wenn er fast so aussah. Ein hohlwangiger, ziemlich großer Typ mit dunklen Augen, einer spitzen Nase, die sogar einen dunklen Schminkschatten zeigte. Das Haar - oder war es eine glatte Perücke? - klebte auf dem eiförmigen Schädel. Der Knabe selbst schaute so gelangweilt wie ein gesättigter Tiger der vorbeihuschenden Beutenach.
    Erst als Marek vor seiner Theke stehenblieb, kam Bewegung in ihn. Dabei hob er auch nur die Augenbrauen.
    »Guten Tag!«
    »Ja? Kann ich was für Sie tun?« Die Frage hörte sich an, als wollte er sagen: Hast du dich verlaufen?
    »Ja«, erwiderte Marek und wartete, bis ihn die drei Kichererbsen passiert hatten. Sie wühlten vorn im Laden weiter. »Ich hätte gern etwas bei Ihnen gekauft.«
    »Bitte!« lautete die nasal klingende Antwort. »Schauen Sie sich um.« Mit einer lässigen Bewegung deutete der Knabe über den Tresen hinweg in den Laden hinein.
    »Ich habe mich schon umgesehen und vermisse ein bestimmtes Hemd.«
    »Ach ja? Hemd oder T-Shirt?«
    »Es geht mir um den Aufdruck.«
    Der Verkäufer fuhr mit der Spitze seines Zeigefingers über

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