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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hügel im Zweiten Weltkrieg eine gewisse Bedeutung gehabt hatte. Er diente als Bunker.
    Zahlreiche Menschen hatten dort Schutz gesucht, wenn die Bomben der Deutschen auf London fielen. Er wußte dies von seiner Großmutter, denn diese Frau, die leider vor zwei Jahren verstorben war, hatte ihm viel über die Vergangenheit berichtet und ihm auch beigebracht, daß er den Krieg hassen lernte.
    »Da ist der Bunker!« sagte er leise und deutete nach rechts.
    Eve, die in seinem Arm träumte und ihre Schritte automatisch setzte, schreckte hoch. »Welcher Bunker?«
    »Der, von dem meine Großmutter berichtete.«
    »Ach ja, ich erinnere mich.« Sie hängte sich in seinen Griff und schaute an ihm vorbei. »Man sieht nicht viel.«
    »Das stimmt. Im Laufe der Jahre ist er auch überwachsen. Gras und Buschwerk, kleine Bäume…« Jay hob die Schultern. »Jedenfalls wird er bei Schnee als Rodelbahn benutzt. Im Sommer spielen die Kinder dort Verstecken.«
    »Gibt es denn den alten Eingang noch?«
    »Klar.« Jay nickte heftig.
    »Den möchte ich sehen.«
    »Wieso?«
    »Nur so. Ist mal etwas anderes — oder nicht?«
    Er lächelte. »Wenn du willst, ich habe nichts dagegen. Wir müssen, wenn mich nicht alles täuscht, vom Weg ab.«
    »Das macht nichts. Ich habe feste Schuhe an.«
    »Dann komm.«
    Nach wenigen Schritten führte eine Lücke, noch nicht einmal ein Pfad, auf den Bunker zu. Sie konnten ihn an einer Seite umrunden und standen wenig später vor der Eingangstür.
    Eine sehr schwere Eisentür, versteckt hinter hohen Büschen liegend, deren Zweige bei starkem Wind gegen das rostige Tor kratzten. Die Verlobten spürten sie jetzt im Nacken.
    »Das also ist er!« flüsterte Eve. Sie hatte eine Gänsehaut bekommen.
    »Wenn ich daran denke, daß sich die Menschen früher darin versteckt haben, wird mir ganz anders.«
    »Es war eine schlimme Zeit.«
    »Aber mehr für die Deutschen.«
    »Sicher.«
    Eve löste sich von ihrem Verlobten und ging die restlichen Schritte zum Eingang hin.
    Sie bückte sich, schaute gegen das Schloß der Tür -und drehte sich so hastig um, daß selbst Jay erschrak und beide Hände aus den Manteltaschen riß.
    »Was ist los?«
    Eve preßte ihre rechte, von einem Handschuh bedeckte Hand gegen die Lippen. »Der Eingang ist offen!« flüsterte sie zwischen den Lücken hindurch.
    »Was?«
    »Ja, komm, sieh schon.«
    Das wollte Jay zwar, nur fühlte er sich unwohl dabei. Etwas warnte ihn davor, doch er mißachtete dieses Gefühl, zudem wollte er vor seiner Verlobten nicht als Feigling stehen.
    Neben ihr blieb er stehen. »Schau dir das Schloß an, Jay. Ist es offen, oder nicht?«
    »Du hast recht.«
    »Wird der Bunker denn heute noch benutzt?« Jay hob die Schultern.
    »Nicht, daß ich wüßte. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Vielleicht als Lager für irgendwelche Waffen oder andere Dinge, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen.«
    »Meinst du?«
    »Man liest so viel.«
    »Laß uns lieber gehen.« Er legte seine Hand auf Eves Schultern, um das Mädchen zurückzuziehen. Aber Eve hatte ihre eigenen Kopf.
    »Nein, Jay, du hast mich neugierig gemacht. Jetzt will ich auch wissen, was da ist.«
    »Nichts, gar nichts.«
    Sie lachte. »Keine Sorge, Darling, ich will auch nicht hinein, sondern hineinschauen.«
    »Da sind Ratten, da ist Dreck, vielleicht auch Trümmer. Diese Bunker sind uninteressant.«
    Sie lächelte ihn an. »Du hast Angst, Jay.«
    »Wieso das denn?«
    »Das spüre ich.«
    »Unsinn.«
    »Komm, hilf mir mal.« Es war schwer für eine Person, die Eisentür aufzuziehen. Beide bemühten sich und schafften es. Eve wollte schon hineinschlüpfen, doch ihr Verlobter hielt sie fest.
    »Was willst du denn da?«
    »Nur schauen.«
    »Es gibt nichts zu sehen.«
    »Laß mich doch — bitte.«
    Es hatte keinen Sinn. Jay wußte genau, daß Eve ihren Kopf immer durchsetzte. So war es auch jetzt. Sie hatte sich vorgenommen, den Bunker zu betreten, und keine Macht der Welt würde sie davon abhalten können. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als hinter ihr herzuschleichen, denn ihm ließ sie nicht den Vortritt.
    Eine völlig andere, düstere und unheimliche Welt empfing sie. Obwohl nur wenige Schritte entfernt, schien der Hyde Park am anderen Ende der Welt zu sein.
    Durch den Türspalt sickerte das graue Winterlicht, das allerdings sehr bald von der Dunkelheit aufgesaugt wurde. Sie konnten nicht erkennen, wie lang der Stollen war und wie tief er in diesen Bunker hineinführte. Eves Neugierde war

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