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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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wären, wenn es sich um Sam oder einen von den anderen Jungs gehandelt hätte, konnte Alex nicht umhin, sich zu wünschen, der einzige andere Halbengel auf der Welt wäre klein und verpickelt.
    »Freut mich, dass du Seb scharf findest«, hatte er kalt erwidert und ein Stück Brot in den Toaster geknallt. »Willst du eigentlich auf irgendwas Bestimmtes hinaus?«
    Kara hatte ihn fest angeschaut. »Sei einfach vorsichtig, ja? Ich will nicht, dass dir jemand wehtut.«
    Die aufrichtige Sorge in ihrer Stimme hatte Alex irritiert. Und tat es immer noch. Er schob die Erinnerung beiseite. Mittlerweile hatten er und Willow das Treppenhaus erreicht, in dem es momentan relativ ruhig war. Sie griff nach seiner Hand. »Alex, ich weiß, dass du und Seb nicht gerade die dicksten Kumpel seid, aber er ist ein guter Mensch, okay? Und er ist mein Freund.«
    »Ja, aber –« Alex unterbrach sich. Er war kurz davor gewesen zu sagen: Aber du weißt schon, dass der Typ in dich verliebt ist, oder nicht? Es war so vollkommen offensichtlich. Das konnte selbst ein Blinder erkennen, so wie Seb sie anglotzte.
    »Was?«, fragte Willow.
    »Nichts«, entgegnete Alex. Er schüttelte den Kopf und ärgerte sich über sich selbst. »Sorry, das ist wahrscheinlich nur diese ganze Konzilsache, die mir zu schaffen macht. Ja, ich weiß, dass ihr Freunde seid. Ich habe kein Problem damit.«
    Es sah so aus, als müsse sie gegen ihren Willen lächeln. »Was, echt nicht?«
    Er lächelte ebenfalls. Die Liebe in ihren Augen war so unübersehbar, dass er sich blöd vorkam, weil er auch nur einen Gedanken an Seb verschwendete. »Nein, echt nicht«, sagte er. »Ich freue mich, dass du einen Halbengel hast, mit dem du reden kannst. Was macht eigentlich das Aura-Training?«
    Willows grüne Augen funkelten plötzlich. Sie stand eine Stufe über ihm, sodass sie ihn überragte und schlang die Arme um seinen Hals. »Das verrate ich dir, wenn du mich küsst.«
    Er grinste überrascht und legte seine Hände um ihre Taille. »Ich weiß nicht, du stellst ja ziemlich harte Bedingungen … na gut, ich gebe mich geschlagen.«
    Sie ließ die Finger über seinen Nacken wandern, während sie sich küssten. Alex erschauerte und zog sie näher heran. »Vielleicht könnten wir uns nachher in dein Zimmer schleichen«, flüsterte sie an seinem Mund.
    »Vielleicht könnten wir den Rest unseres Lebens dort verbringen und nie wieder rauskommen«, murmelte er zurück. Er wusste nicht, was verlockender war. Seine Lippen glitten hinunter zu ihrem Hals und verharrten auf ihrer warmen Haut. Er konnte nicht anders, er musste lächeln. »Versteh mich nicht falsch, mir gefällt dein Vorschlag. Aber sonst war es doch immer deine größte Sorge, dass wir dort nicht genug Privatsphäre haben.«
    »Ist es auch immer noch«, sagte sie zaghaft. »Aber Alex, ich …« Sie machte sich von ihm los und schaute ihm in die Augen. Er sah die tiefe Freude in ihrem Gesicht. »Ich möchte dir so gerne nahe sein. Ich meine …« Sie berührte seine Wange und lächelte gequält. »Na ja, zumindest so nahe, wie es geht, mit einem Schlafsaal voller Leute vor der Tür.«
    Was unglücklicherweise nicht so nah war, wie sie es beide gerne gehabt hätten – aber viel besser als nichts. »Oh Mann, ich habe ein Date«, sagte Alex und zog sie wieder an sich. Dann hielt er inne. Seine Pflichten überrollten ihn wie ein Güterzug. Ihnen blieben keine drei Wochen mehr. Drei Wochen. Angespannt warf er einen Blick hinüber zur Schießanlage. »Aber ich sollte wahrscheinlich erst mal zum Abendgottesdienst gehen und die Kathedrale abchecken. Dann sollte ich mir die Blaupausen des Torre Mayor noch mal vornehmen und gucken, ob mir irgendwas entgangen ist …«
    Willow legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Ist schon gut.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Nein, das ist es nicht, überhaupt nicht. Du verdienst –«
    »Ich verdiene es, bei dir zu sein. Und das bin ich. Für immer. Alex, es ist in Ordnung – das hier ist so wichtig. Glaubst du, das weiß ich nicht?« Nichtsdestotrotz konnte er ihre Enttäuschung hören. Ihm war bewusst, wie sehr sie es hasste, dass sie ihn unmöglich in die Kathedrale voller Engel begleiten konnte, um zu versuchen, mithilfe ihrer übersinnlichen Fähigkeiten etwas herauszufinden. Vom ersten Augenblick an, als sie einander begegnet waren, waren sie ein Team gewesen. Dass sie gezwungen war, wegen ihrer Halbengel-Aura zu Hause zu hocken, musste ihr wahnsinnig auf die Nerven gehen.
    »Natürlich weiß ich,

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