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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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wollen das doch auch gar nicht, sondern Raziel!«, schrie Willow. »Er weiß, dass die Zwölf ihn auf jeden Fall umbringen werden, deshalb juckt ihn das Risiko nicht! Und wenn sein Plan aufgeht, werden die AKs hingerichtet – Sophie hat euch falsche Informationen geliefert. Auf dem Grundriss gibt es einen … einen Flur, mit dem irgendwas nicht stimmt, oder so. Durch den ihr nicht rauskommt.«
    Als Alex sich die Baupläne in Erinnerung rief, wurde ihm eiskalt vor Schreck. Sein Magen krampfte sich so fest zusammen, dass ihm regelrecht schlecht wurde. Grundgütiger. War das wirklich wahr?
    »Bitte, glaub mir«, sagte Willow ganz leise, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Sie machte eine Bewegung, als wolle sie nach seiner Hand greifen, doch dann überlegte sie es sich anders. Traurig, aber beschwörend sah sie ihn an. »Alex, was auch immer zwischen uns gelaufen ist, du weißt, dass ich dich in dieser Sache nie belügen würde. Der Angriff darf nicht stattfinden. Er darf einfach nicht stattfinden!«
    »Okay, das reicht]«, zischte Karas Stimme. »Ich weiß nicht, was sie dir alles erzählt hat, aber ich hoffe, du glaubst ihr kein Wort.«
    »Überlass das mir, Kara«, sagte Alex barsch.
    Alex wirbelte herum und sah, dass sie durch die Küchentür hereingekommen war. Sam war hinter ihr. Seb war ebenfalls hochgefahren und beobachtete wachsam, wie Kara zu ihnen herübermarschiert kam. Ihre Stiefelsohlen knallten auf den Boden.
    »Alex, bitte«, flüsterte Willow, die außer ihm niemanden beachtete. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. »Bitte!«
    »Sie ist Raziels Tochter!«, schrie Kara. »Natürlich versucht sie, dich zu überzeugen, den Angriff abzubrechen – sie will die Engel retten!«
    Bedächtig schüttelte Alex den Kopf. Er erinnerte sich daran, wie sie vor Erleichterung in seinen Armen geschluchzt hatte, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre Mutter noch am Leben war. »Sie hasst Raziel, sie hat ihn schon immer gehasst«, sagte er. Alles, was er denken konnte, war … Millionen Tote. Allein die Möglichkeit, selbst wenn nicht zweifelsfrei erwiesen war, dass es so kommen würde, barg ein so hohes Risiko, dass sie es unmöglich eingehen konnten.
    Sam, der ihn anschaute, war wie vor den Kopf geschlagen. »Alex, du kannst doch nicht wirklich auf sie hören. Wir retten hier die Welt, Mann! Wir müssen es tun, wir haben keine Wahl!«
    »Ja, bitte sag mir, dass du nicht auf sie hörst«, sagte Kara mit hartem Blick. »Sie hat dich schon mal belogen, hast du das vergessen?«
    »Nein, hab ich nicht.« Immer noch schauten er und Willow sich an. Ihre bloße Nähe zerriss ihm schier das Herz. Ja, sie hatte ihn belogen – aber jetzt und hier glaubte er ihr. Er holte tief Luft. »Hört mal, Leute, ich denke –«
    Kara war so schnell, dass er es kaum mitbekam. Urplötzlich hatte sie Willow von hinten gepackt. Einer ihrer Arme lag eng um Willows Kehle. Mit der anderen Hand hielt sie ihr eine Pistole an den Kopf. Willow stieß einen erstickten Schrei aus.
    Alex’ Herz machte einen Satz. Er stürzte los. Verschwommen bekam er mit, wie auch Seb losraste – und wie Sam sich auf ihn warf. Sie landeten mit einem schweren Aufprall auf dem Fußboden, wo sie miteinander rangen.
    Kara entsicherte ihre Waffe und Alex erstarrte zur Salzsäule.
    »Das könnte dir so passen«, sagte sie. Ihr muskulöser Unterarm spannte sich um Willows Hals. »Ich werde nicht zulassen, dass du diese Mission gefährdest, Alex. Lass deine Waffe fallen. Sofort!«
    »Alex, nein«, röchelte Willow und krallte die Finger in Karas Arm. »Auf mich kommt es nicht an, mein Leben zählt nicht …«
    »Du weißt doch noch nicht mal, was sie gesagt hat!«, brüllte Alex im selben Moment los. »Kara, hör mir zu! Es stimmt, wir müssen den Angriff abbrechen …«
    »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Wenn du nicht auf der Stelle deine Waffe fallen lässt, puste ich ihr den Schädel weg!« Aus dem Augenwinkel sah Alex, dass Seb sich tapfer zur Wehr setzte, aber der Texaner war mindestens zwanzig Kilo schwerer als er. Ein Faustschlag war zu hören – und eine Sekunde später hatte Sam ihn zu Boden gerungen. Es war ein Glück, dass er den spanischen Wortschwall, den Seb ihm entgegenschleuderte, nicht verstand.
    Alex hielt die Augen starr auf Kara gerichtet und vermied es sorgsam, seinen Blick zu dem Waffenschrank hinter ihr abgleiten zu lassen. Sie hatten die meisten Waffen in den Geländewagen geladen, aber zwei kleine Pistolen waren noch da – billige

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