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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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wir hierfür noch Platz?«
    »Was ist das?«, fragte Alex.
    »Nur ein paar von den Vorräten. Bisschen was zu knabbern für unterwegs.«
    Die Entscheidung, dass sie ihre Sachen packen sollten, war vom Rest des Teams nicht nur mit offensichtlicher Erleichterung aufgenommen worden, sondern hatte allem Anschein nach auch die allgemeine Moral gehoben. Das hatte Alex gar nicht erwartet, aber dadurch hatte der bevorstehende Angriff am Nachmittag konkrete Formen angenommen. Aus einem Gefühl von falls war ein Gefühl von wenn geworden.
    »Ja, ich glaube wir haben noch Platz.« Kara ging an ihm vorbei, um in den Van abzutauchen und Alex’ Zelt und Schlafsäcke auf die Seite zu schieben. Alex wandte den Blick ab, als er daran dachte, wie er mit Willow in dem Zelt gelegen hatte. Falls er den heutigen Tag überlebte, würde er schon bald mehrere Hundert Kilometer Abstand zwischen sie beide legen, ohne überhaupt noch zu wissen, wo sie eigentlich steckte. Offen gesagt machte gerade das die Aussicht zu verschwinden besonders verlockend. Er wollte so weit weg wie möglich von Erinnerungen an Willow.
    »Ich finde immer noch, dass wir den Geländewagen einfach klauen sollten«, sagte Sam und reichte Kara den Karton. »Mann, ich bin schon in diesem Van unterwegs gewesen. Das ist, als würde man in einer Schachtel voller Murmeln herumkugeln.«
    »Wir werden schon klarkommen«, sagte Alex. Er hatte die Schlüssel des Geländewagens in der Tasche. Er würde damit den anderen zum Torre Mayor hinterherfahren, um ihn Sophie zurückzugeben.
    Die anderen hatten sich mittlerweile auf der Auffahrt versammelt. Jetzt, wo es fast so weit war, herrschte eine aufgedrehte Stimmung, in der sich gespannte Erwartung, Angst und Aufregung miteinander vermischten. Alle sahen ungewöhnlich adrett aus, als wären sie unterwegs zu einem Bewerbungsgespräch. Die Mädchen trugen diesmal Hosen statt Kleider. Die Notwendigkeit, ihre Waffen ohne jegliches Herumgefummel ziehen zu können, hatte den Sieg über die Mode davongetragen. Alex trug eine graue Hose und ein dunkelblaues Hemd. Er hatte eine Krawatte in Erwägung gezogen, sich dann aber dagegen entschieden – er hatte in seinem ganzen Leben noch keine getragen und würde heute, an seinem möglicherweise letzten Tag auf Erden, nicht damit anfangen.
    Wesley bewegte seinen Arm. »Bist du dir sicher, dass alles wieder in Ordnung ist?«, fragte Alex mit gedämpfter Stimme. Obwohl Wesley behauptete, seine Verletzung sei wieder verheilt, war Alex nicht überzeugt.
    »Mir geht’s bestens«, sagte Wesley. Er warf Alex einen schnellen Seitenblick zu und zog leise lächelnd eine Augenbraue hoch. »Also nerv mich nicht damit, okay?«
    Alex war sich schmerzlich bewusst, dass Wesley einer ihrer besten Schützen war. Wenn er allerdings noch nicht wieder voll auf dem Damm war, wollte er ihn keinesfalls in den Kampf schicken. »Wes, wenn du dir nicht sicher bist, musst du mir das jetzt sagen.«
    Wesleys braune Augen blitzten. »Hör gut zu. Ich bin mir sicher. Tu mir das nicht an, Mann. Du weißt, warum ich heute dabei sein muss. Du verstehst das besser als irgendwer sonst.«
    »Ja, das tue ich«, sagte Alex ruhig. Er empfand dasselbe. Das Schicksal seiner Familie war, zumindest zur Hälfte, der Grund dafür, warum er das hier tat. »Aber wenn du nicht richtig zielen kannst …«
    »Dann sterbe ich vielleicht«, unterbrach ihn Wesley leise und heftig. »Und vielleicht ist mir das egal und vielleicht bedeutet es mir mehr, dabei zu sein und es zu versuchen, als irgendwas sonst in meinem erbärmlichen Leben, okay?«
    Alex atmete aus. Die bittere Wahrheit war, dass er niemanden ablehnen konnte, der mitmachen wollte, selbst verletzt konnte Wesley von ungeheuerem Nutzen für sie sein. Darüber hinaus glaubte er nicht, dass er überhaupt das Recht hatte, ihm die Teilnahme zu verweigern, wenn sie ihm so viel bedeutete und er sich über die Risiken im Klaren war.
    »Gut, okay«, sagte er endlich. Erleichterung flog über Wesleys Gesicht. Er nickte stumm.
    Trish räusperte sich. Sie stand neben ihnen, und ihre schmerzlich berührte Miene verriet Alex, dass sie einen Teil ihres Gesprächs mit angehört hatte. »So … sind wir dann so weit?«
    Alex schaute auf sein Handy und überprüfte die Uhrzeit. »Fast. Ich gehe noch mal schnell durchs Haus, um sicherzugehen, dass wir nichts vergessen haben.«
    »Ich bin mir sicher, dass wir alles haben«, sagte Kara, die aus dem Van geklettert kam.
    Er ging trotzdem noch einmal hinein. Als er

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