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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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entmachten, deshalb ist er bereit, das Risiko einzugehen …«
    »Woher weißt du das?«, fiel Alex ihr ins Wort.
    »Ja, das würde mich auch mal interessieren«, bemerkte Sam in seinem breiten Texanisch. Er lehnte mit dem Rücken am Van und hatte einen Fuß gegen den Wagen gestemmt.
    »Ich …« Erst jetzt schien Willow die anderen AKs zum ersten Mal wirklich zu bemerken. Sie schluckte. »Weil ich Raziels Gedanken lesen konnte«, sagte sie endlich. »Er ist mein Vater«, fügte sie hinzu und kam Karas Frage zuvor.
    Seb kam näher, berührte sie aber immer noch nicht. Entgeistertes Schweigen. Sämtliche Gesichter im Van gafften sie an. »Du willst mich wohl verarschen«, sagte Kara. »Alex, hast du …« Seine Miene brachte sie zum Schweigen. »Mein Gott, du wusstest es! Du hast es gewusst!«
    »Ich fand es nicht wichtig«, erwiderte Alex kurz angebunden.
    Kara hob die Stimme. »Nicht wichtig? Der Vater deiner Freundin ist der miese Oberboss aller Engel, und das fandest du nicht wichtig genug, um es uns gegenüber wenigstens mal zu erwähnen?«
    »Sie ist nicht mehr meine Freundin«, fauchte Alex. Er wandte sich an Willow. »Was soll das heißen, du konntest seine Gedanken lesen? Was ist hier los?«
    Wieder streifte Willows Blick die anderen Engeljäger. Sie wirkte nervös, aber entschlossen. »Können wir beide, du und ich, vielleicht nach drinnen gehen und ich erkläre dir alles?«
    Alex atmete tief durch. Ein Teil von ihm hätte gerne zu ihr gesagt: Wenn du was zu sagen hast, dann sag es gleich hier -aber ihre Augen flehten ihn an. »Na gut«, knirschte er.
    »Alex …«, protestierte Kara und richtete sich alarmiert auf.
    »Ich bin in einer Minute wieder da.« Er drehte sich um und ging mit großen Schritten zurück zur Haustür. Willow und Seb folgten ihm. »Du und ich« schloss anscheinend Seb mit ein.
    »Im Ernst, ich habe nicht viel Zeit hierfür«, sagte Alex mit zusammengebissenen Zähnen, als sie hineingingen. »Wir müssen los.«
    »Ich weiß, wir sind eigentlich gekommen, um euch zu helfen«, sagte Willow. Sie waren in der Schießanlage und sie stand in der Nähe der Kellertür. »Aber dann, in der Metro …« Sie stockte, sichtlich aufgewühlt. Alex achtete nicht auf die Besorgnis, die er verspürte. Willow ging ihn nichts mehr an.
    Sie fasste sich und fuhr fort. »In der Metro habe ich entdeckt, dass zwischen mir und Raziel eine Art … Verbindung besteht.«
    Allein das Wort brachte Alex auf die Palme. »Ach ja, so wie deine Verbindung zu Seb?«
    Seb warf ihm einen scharfen Blick zu. Die Spitzen von Willows Ohren verfärbten sich rot, aber ihre Stimme war fest. »Nein, nicht wirklich«, sagte sie. »Als Raziel und ich in Denver miteinander gekämpft haben, haben wir irgendwie Energiepartikel ausgetauscht, oder so. Ein Funken seiner Energie steckte in mir, und ein Funken meiner Energie in ihm. Ich wusste nichts davon, bis eben. Aber er hat das ausgenutzt, um uns auszuhorchen. Alex, er hat alles manipuliert, die ganze Zeit.«
    »Manipuliert? Wie?«, wollte er wissen.
    »Alles! Das war der Grund, warum Luis Kara plötzlich vertraut hat. Warum Sophie plötzlich aufgetaucht ist und dir die Informationen und die VIP-Pässe gegeben hat …«
    Alex überlief es kalt. »Woher weißt du davon?«
    »Das habe ich dir doch gerade gesagt! Ich war in Raziels Kopf!« Entnervt wurde Willow laut. »Unsere Welt ist anders als die der Engel. Es ist nicht sicher, dass alle Engel sterben werden, wenn man das Konzil ausschaltet. Raziel hofft darauf, dass lediglich die Zwölf sterben und dass er am Leben bleiben wird, um die Macht zu übernehmen, aber … aber, das ist nur eine Möglichkeit von vielen …« Sie verlor den Faden.
    »El DF wird zerstört werden, das ist beinahe sicher«, warf Seb ein. »Das Konzil hat hier Wurzeln aus Energie in den Boden getrieben – wenn sie sterben, werden sie die Stadt mit sich reißen.«
    »Aber nicht nur Mexico City!« Angst und Verzweiflung klangen aus ihrer Stimme. »Alex, sie haben überall auf der Welt das Gleiche getan, an jedem Ort, wo sie glaubten, die Dinge liefen aus dem Ruder. Inzwischen könnten unzählige Städte betroffen sein, große Städte, überall … es könnte Erdbeben geben, die alles dem Erdboden gleichmachen … Millionen Tote …«
    Alex stellten sich die Nackenhaare auf, als er sie anstarrte. »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, sagte er leise. »Wenn die Engel einen so großen Teil der Menschheit auslöschen, wie wollen sie dann überleben?«
    »Die Engel

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