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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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Knien darum bitte?«, fragte sie. »Alex, jetzt mal im Ernst. Ich bin kurz davor, alles hinzuschmeißen. Gib mir einen Engel, den ich erschießen soll, und alles ist gut. Aber das hier?« Sie schüttelte den Kopf. »Du warst schon als Kind ein wahnsinnig guter Engeljäger. Ich wette, du wärst fantastisch, was diesen ganzen Strategiekram angeht. Und das Training … es liegt dir einfach im Blut. Du bist damit groß geworden. Herrgott noch mal, du hast doch sogar mir beigebracht, wie man am besten auf einen Heiligenschein anlegt. Und damals warst du höchstens vierzehn, fünfzehn Jahre alt!«
    Willow berührte seine Hand. Mit fester Stimme sagte sie: »Du wärst großartig. Ich weiß, dass du eigentlich nicht willst, aber du wärst so, so gut.«
    »Du musst es machen«, sagte Kara. »Du musst. Sonst haben wir gegen das Konzil keine Chance.«
    Da war es also, was er so sehr gefürchtet und was er unausweichlich auf sich zukommen sehen hatte – kalt und unnachgiebig wie Eis. Ein flüchtiger Schmerz zuckte durch seine lädierte Wange. Irgendwie hatte er gewusst, dass es so enden würde, seit er den wild um sich schlagenden Sam erblickt hatte, der den Engel anschrie, er solle kommen und ihn holen. Es gab kein Entrinnen. Er konnte nicht Nein sagen, obwohl er sich keiner der Schwierigkeiten, denen er sich im Leben schon hatte stellen müssen, so gerne verweigert hätte, wie diesem Job. Denn es war ja nicht nur die Sicherheit des Teams, für die er ab jetzt verantwortlich sein würde, sondern die Sicherheit der ganzen Menschheit.
    »Falls ich das Kommando übernehme, müssen wir als Allererstes Grundrisse des Hotels besorgen«, sagte er schließlich. »Ich brauche auch genauere Angaben zu den Sicherheitsvorkehrungen. Viel genauere Angaben. Jedes noch so winzige Detail, das du herausfinden kannst – wie viele Wachleute, was genau auf diesem Empfang passieren soll, einfach alles. Und sowie das Team so weit ist, müssen wir anfangen, sie mit auf die Jagd zu nehmen, damit sie praktische Erfahrungen sammeln können. Dabei sollten wir versuchen, das Risiko so gering wie irgend möglich zu halten. Ich will nämlich nicht, dass einer von ihnen stirbt, wenn es sich vermeiden lässt.« Seine Mundwinkel zuckten. »Noch nicht mal dieser texanische Wichser.«
    »Alles klar, Chef«, sagte Kara leise.
    Chef. Alex widerstand der Versuchung, das Gesicht zu verziehen. »Bist du damit einverstanden?«, fragte er Willow.
    Sie nickte schicksalsergeben, als ob auch sie es für unvermeidlich hielt. Zugleich flackerte Angst in ihrem Blick auf und er merkte, was für große Sorgen sie sich machte. »Natürlich«, erwiderte sie. »Wir müssen es tun.«
    »Okay, dann werde ich das Team heute Abend darüber informieren, schätze ich«, sagte Kara.
    Alex fing wieder an zu essen. Es schmeckte nach nichts mehr. »Morgen«, sagte er. »Ich brauche erst mal ein bisschen Schlaf, okay?«
    Kara nickte. Und obwohl er wirklich erschöpft war, wusste Alex nicht, ob das tatsächlich der Grund dafür war, die Bekanntmachung hinauszuschieben, oder ob er einfach noch eine kurze Gnadenfrist herausschlagen wollte, bevor er sich der Verantwortung stellte. Er schaute zu Willow und wünschte sich erneut, mit ihr allein zu sein. Er wollte herausfinden, wie sie, in Anbetracht des Empfangs, den man ihr bereitet hatte, wirklich darüber dachte, dass sie hierblieben.
    Willow schien zu ahnen, was in ihm vorging. Flüchtig legte sie ihre Finger auf seinen Arm und gab ihm so zu verstehen, dass es in Ordnung war. Sie schob ihren Stuhl zurück. »Gibt es irgendwo eine Toilette?«, erkundigte sie sich bei Kara.
    Kara drehte sich um und streckte einen schlanken braunen Arm aus. »Klar – einfach durch die Tür da, Treppe rauf, und dann die zweite Tür links.«
    Nachdem Willow verschwunden war, sagte Kara: »Das macht sie also auch.«
    Alex hob den Blick nicht von seinem Essen. »Ja, genau wie ein richtiger Mensch, stell dir vor. Meinst du, du könntest aufhören, dich in dieser Sache dermaßen idiotisch aufzuführen? Als freundliche kleine Aufmerksamkeit mir gegenüber?« Er schaufelte sich eine weitere Gabel voll Spaghetti in den Mund.
    »Sie ist sehr hübsch«, sagte Kara nach einer Pause.
    »Ich weiß.«
    »Also … kann ich dich was Persönliches fragen?«
    Mit einem Ruck hob er den Kopf. Ihr schönes Gesicht war ausdruckslos. »Ja, kannst du«, sagte er. »Vielleicht antworte ich aber nicht. Wenn es dich nämlich nichts angeht.«
    Ihre rosafarbenen Fingernägel klickten auf

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